Das Trikotsponsoring bleibt auch in der neuen Saison einer der wichtigsten Kommunikationskanäle im europäischen Klubfußball – doch wo liegen die Branchenschwerpunkte?
Eine Analyse von SPOBIS zu den Hauptsponsoren der 36 Vereine in der Gruppenphase der UEFA Champions League zeigt ein vielfältiges Bild mit klaren Branchenschwerpunkten. An der Spitze steht die Glücksspielbranche: Sieben Vereine setzen 2025/26 auf einen Wettanbieter als Hauptsponsor. Damit bestätigt sich ein Trend der vergangenen Jahre. Auffällig ist, dass Anbieter verstärkt auf internationale Wettbewerbe ausweichen, nachdem in einzelnen Ligen – wie in England – strengere Restriktionen eingeführt wurden.
Ebenfalls stark vertreten sind Fluggesellschaften, die sechs Partnerschaften stellen. Unter anderem Real Madrid, Manchester City und Paris Saint-Germain nutzen die internationale Bühne zur Markenpräsenz. Emirates ist gleich bei drei Klubs auf der Brust präsent. Dahinter folgt der Finanzsektor mit fünf Partnerschaften. Banken, Versicherungen und Zahlungsanbieter setzen auf den Fußball, um Vertrauen und Reichweite aufzubauen.
Andere Branchen treten dagegen in den Hintergrund. Technologie- und Medienunternehmen setzen stärker auf Rechtepakete und Content-Distribution, während klassische Automobilmarken ihre Investitionen im Trikotsponsoring spürbar zurückgefahren haben. Dass ein Klub wie der FC Chelsea aktuell ohne Hauptsponsor spielt, zeigt zudem, dass auch Spitzenvereine nicht immer sofort einen passenden Partner finden.
Parallel dazu gewinnen regionale und mittelständische Marken an Bedeutung. Versicherungen, Immobilienfirmen oder Lebensmittelhersteller nutzen die Trikotfläche vor allem für Fan-Nähe und lokale Aktivierung. Für Vereine aus kleineren Märkten wie Österreich, der Schweiz oder Skandinavien bleibt das Trikot damit primär eine regionale Vermarktungsplattform.
Die Analyse verdeutlicht, dass das Trikotsponsoring in der UEFA Champions League nicht nur von globalen Marken, sondern zunehmend auch von regionalen Playern geprägt ist. Gleichzeitig zeigt sich ein Spannungsfeld: Glücksspiel, Airlines und Finanzunternehmen stehen in ihren Märkten unter gesellschaftlichem und politischem Druck – bleiben für die Klubs aber hochattraktive Partner.