Mit Silvia Kaupa-Götzl möchte ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer erstmals eine Frau als CEO des Österreichischen Fußballbundes installieren. Doch der Vorschlag trifft auf Widerstand – die Abstimmung am Freitag könnte über Mitterdorfers Zukunft entscheiden.
Klaus Mitterdorfer, Präsident des >> Österreichischen Fußballbundes (ÖFB), hat bestätigt, dass er Silvia Kaupa-Götzl als neue CEO des Verbandes vorschlagen wird. Die Position soll im Zuge einer geplanten Strukturreform geschaffen werden. Eine Abstimmung über ihre Bestellung findet am Freitag bei einer außerordentlichen Präsidiumssitzung statt.
Mitterdorfer betonte die Bedeutung einer weiblichen Besetzung für diese Schlüsselrolle: „Eine Frau in dieser Position wäre ein Statement“, sagte der ÖFB-Präsident gegenüber der APA. Die 50-jährige Juristin Kaupa-Götzl war bis Februar 2023 als Vorständin der Österreichischen Postbus AG tätig.
Laut Mitterdorfer habe Kaupa-Götzl in Gesprächen einen „Topeindruck hinterlassen“ und bringe „hohe Managementkompetenz, Führungsqualitäten und gute Kommunikationsfähigkeit“ mit. Fußballerische Expertise sieht der ÖFB-Chef durch vorhandene Experten im Verband abgedeckt. Kaupa-Götzl sei jedoch „sehr fußballinteressiert und insgesamt sportinteressiert“.
Ob Kaupa-Götzl die nötige Mehrheit im Präsidium erhält, ist unklar. Kritik gibt es vor allem daran, dass die Position nicht öffentlich ausgeschrieben wurde. Sollte der Vorschlag scheitern, könnte dies weitreichende Folgen für Mitterdorfer selbst haben. Sein Rücktritt gilt in diesem Fall als wahrscheinlich.
Der ÖFB-Präsident meint dazu: „Damit möchte ich mich dann beschäftigen, wenn es tatsächlich keine Zustimmung geben sollte.“ Die Nominierung erfolgt in einer Phase erhöhter öffentlicher Aufmerksamkeit für den ÖFB. Jüngst hatte Teamchef Ralf Rangnick betont, er habe seit August keinen Kontakt zu Mitterdorfer gehabt. Auf diese Aussage wollte der Verbandschef nicht näher eingehen, verwies aber auf persönliche Gespräche im September und Anfang November.