Die vor Gericht vereinbarte gemeinsame Erklärung im Streit zwischen dem österreichischen Eishockeyverband und dem Kurier ist geplatzt. Nun ist wieder das Gericht am Zug.
In einer Aussendung gab der Österreichischen Eishockeyverband (ÖEHV) bekannt, dass der am 10. Oktober vereinbarte Deal mit dem Kurier geplatzt ist. Geplant war, dass es eine gemeinsame Erklärung geben soll. Doch zu dieser kommt es jetzt nicht.
Hintergrund war ein Streit über einen Artikel im Kurier. Der ÖEHV hat den Kurier sowie auch persönlich den Sportredakteur geklagt, da er seine wirtschaftliche Lage „ohne entsprechende Tatsachengrundlage“ in einem Kurier-Bericht „völlig übertrieben negativ dargestellt“ sah.
Am 10. Oktober kam es daher zu einer Tagsatzung vor Gericht. Die Richterin empfahl eine außergerichtliche Einigung, der beide Seite zustimmten. „Der ÖEHV wäre seinerseits zu einem großzügigen Kompromiss bereit gewesen und hätte dafür sogar € 1.500.- an Anwaltskosten der Gegenseite übernommen. Man hat maximales Commitment gezeigt, das vom Kurier zurückgewiesen wird“, heißt es jetzt in einer Aussendung des Verbands, der ergänzt: „Dem nun bevorstehenden Gerichtsverfahren sieht der ÖEHV gelassen entgegen, zumal der inkriminierte Artikel eindeutige Falschdarstellungen und Werturteile ohne Faktenbasis beinhaltet hat.“
Beim Kurier, der durch den Medienanwalt Michael Borsky vertreten wird, sieht man das ganz anders, wie nun Der Standard berichtet. Darin heißt es: Schon in dem Bericht, der die wirtschaftlichen Herausforderungen beleuchtete, mit denen der ÖEHV zu tun hat, stünden nur „vollinhaltliche Wahrheiten“ und/oder „zulässige Behauptungen“.
Zudem entspreche die ÖEHV-Aussendung auch nicht den Fakten. Demnach wäre Der Kurier prinzipiell sehr wohl zu einer Einigung bereit gewesen. Doch das vom Eishockeyverband verlangte Wording wäre „inakzeptabel“ gewesen. Und: „Der Kurier lässt sich durch Klagsandrohung journalistisch in seinen Recherchen nicht bedrohen.“