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Vorbild Fußball: ÖTTV will sich von Bundesliga trennen

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ÖTTV-Präsident Wolfgang Gotschke plädiert im Interview mit laola1 dafür, den Verband von der Bundesliga künftig getrennt zu führen. Die Unstimmigkeiten der vergangenen Monate haben auch zu atmosphärischen Störungen mit Sponsor win2day geführt.

Die Differenzen im österreichischen Tischtennissport zwischen dem Verband und der Bundesliga waren in den vergangenen Monaten nicht zu übersehen. Von Auffassungsunterschieden zwischen Verband und Bundesliga in Sachen Transparenz und Mitspracherecht war zu hören und davon, dass die Liga vom Sponsordeal mit „win2day“ nicht profitiere.

Im >> Interview mit laola1.at spricht nun ÖTTV-Präsident Wolfgang Gotschke von einem möglichen Lösungsweg und bringt eine Trennung zwischen Verband und Bundesliga nach dem Vorbild des österreichischen Fußballs ins Spiel. „Der ÖTTV hat eine Vereinbarung ausgearbeitet, in der sowohl die Rechte und Pflichten des Verbandes als auch die Rechte und Pflichten der Bundesliga festgehalten sind. Der Entwurf wurde gemeinsam mit dem Bundesliga-Vorsitzenden ausgearbeitet und im ÖTTV-Vorstand einstimmig mit seiner Stimme beschlossen und an die Bundesliga übermittelt“, sagt Gotschke, und ergänzt: „Über diesen Entwurf müssen wir jetzt diskutieren. Das ist ein ganz normaler Prozess – die eine Seite legt etwas vor, die andere möchte einige Punkte anders lösen und am Ende des Tages muss eine Vereinbarung herauskommen, mit der beide Seiten zufrieden sind.“

Eigenes Konto für die Liga

Der wichtigste Punkte aus Sicht von Gotschke wäre, dass die Bundesliga ihr eigenes Konto bekommt, über das alle Einnahmen und Ausgaben laufen. „Das heißt, transparenter geht es nicht mehr. Derzeit gibt es immer wieder seitens der Bundesliga ein unnötiges und ungerechtfertigtes Misstrauen gegenüber dem ÖTTV und dessen Finanzverantwortlichen. Das sollte sich dann von selbst erledigen.“

„Wenn wir aber die Diskrepanzen nicht in den Griff bekommen, wird die Nachsicht (Anm. d. Red.: von Hauptsponsor win2day) einmal ein Ende haben.“

Wolfgang Gotschke

Die saubere Trennung zwischen Liga und Verband wäre dann nach dem Vorbild des österreichischen Fußballs. Gotschke: „Das ist das Ziel. Wenn mir ein Sponsor in Verhandlungen sagt, dass er neben dem Nationalteam auch Leistungen aus der Bundesliga haben möchte, werde ich die Bundesliga selbstverständlich mitnehmen und mich dafür einsetzen, wie ich es bereits bei win2day oder dem ORF-Vertrag getan habe. Aber es geht dann auch darum, das auch transparent in zwei Verträgen abzubilden.“ Beim Verband habe man sich in Sachen Sponsoren auch noch nichts zu Schulden kommen lassen und alle Vereinbarungen bestmöglich umgesetzt, moniert Gotschke. „Wir haben auch einen sehr guten Werbewert.“

Liga-Sponsor win2day ist nicht erfreut

win2day ist unter anderem auch Sponsor des ÖTTV (c) Gepa Pictures

Liga-Sponsor win2day sei aufgrund der öffentlichen Diskussionen wenig erfreut, heißt es weiter. Gotschke ist sich dessen bewusst: „Die Verantwortlichen von „win2day“ sind immer gesprächsbereit und für Kompromisse aufgeschlossen, sie zeigen Verständnis und haben noch Geduld mit der Bundesliga und dem ÖTTV. Wenn wir aber die Diskrepanzen nicht in den Griff bekommen, wird die Nachsicht einmal ein Ende haben.“

Gotschke hofft, dass durch die mögliche Vereinbarung der Sport bald wieder im Mittelpunkt stehen kann. „Mit der Heim-Europameisterschaft 2024 haben wir eine riesige Chance, den nächsten Schritt gemeinsam zu gehen. Uneinigkeit unter Funktionären hilft niemandem weiter. Deshalb braucht es diese konstruktive Lösung. Und das möglichst bald.“

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