sportsbusiness.at

Markus Kraetschmer: „Comeback? Habe nach Vertragsende mit drei Klubs verhandelt.“ [Partner-News]

Diesen Artikel teilen

Die besten Aussagen von Markus Kraetschmer, Ex-CEO bei Austria Wien und nunmehriger Sportmanager und -Investor, im KaffeehausTALK mit Simon-Peter Charamza und Lorenz Kirchschlager.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Markus Kraetschmer über…

…Frank Stronachs Zugang zu Geld:
„Roland Linz, regierender Torschützenkönig, mit Option abgesichert. Weil sich Frank Stronach mit dem Manager von Linz nicht mehr verstanden hat, wollte er ihn loswerden. Ich habe gesagt: ‚Dann lass uns die Option ziehen. Das ist der österreichische Torschützenkönig, dann machen wir einen Transfererlös.‘ Stronach hat gesagt: ‚Nein, nein. Tue ihn weg, tue ihn weg.‘ Da hat er dann den Spruch geprägt: ‚Mache dir keine Sorgen um mein Geld.‘ Das war damals halt ein Killerargument, und wir haben den Torschützenkönig ablösefrei ziehen lassen.“

…die Muster-Faust bei Champions-League-Einzug: 
„Ich habe mich über die Qualifikation zur Champions League wahnsinnig gefreut. Es gibt da auch ein Bild, einen Schnappschuss von mir. Der hängt heute noch in meinem Büro. So circa 5 Sekunden nach dem Abpfiff (nach dem Heimspiel gegen Dinamo Zagreb), wo ich die Muster-Faust oder -Säge mache. Der Moment spiegelt sowohl die sportliche als auch die wirtschaftliche Freude wider, dass all diese vielen schlaflosen Nächte und Ideen die Krönung finden.“

…das Scheitern mit Insignia:
„Das Hauptproblem bei Insignia war, dass es letztendlich das klassische oligarchenstrukturierte Unternehmen war. Das heißt, es gab einen Großen an der Spitze, das war Michael Surguladze, der die Entscheidungen getroffen hat. Alle Leute darunter haben immer nur gewartet, was Herr Surguladze vorgibt. Nach dem zweiten Tag der Verhandlungen hat der Coronaschnelltest bei ihm angeschlagen. Die anderen, die mit ihm am Verhandlungstisch gesessen sind, hatten sich zum Glück nicht angesteckt. Michael Surguladze hatte dann einen ganz schweren Krankheitsverlauf. Er war in Wien im Spital, letztendlich hat ihm dann die erstklassige Behandlung im AKH sehr geholfen. Er lag 55 Tage im Koma, hat 25 Kilogramm verloren. Ich habe ihn danach auch nur noch einmal gesehen. Und damit gab es mit seiner Aufnahme im Spital bei Insignia keine Entscheidungen mehr. Das war auch der wesentliche Grund, warum es im 2021er-Jahr im ersten Anlauf keine Lizenz gab. Wie es sich nach meinem Ausscheiden entwickelt hat, kann ich nicht sagen, da war ich nicht mehr dabei. Es kam dann ja ein neuer Vorstand, Jürgen Werner kam dazu. Aber ich bleibe dabei, wir haben damals nach bestem Wissen und Gewissen geprüft, gehandelt und entsprechende Beschlüsse der relevanten Klubgremien gefasst. Nicht nur innerhalb der Austria, sondern auch mit der Expertise einiger externer Partner. Dass es mit Insignia trotzdem diesen Verlauf genommen hat, war sicherlich sehr bitter. Letztendlich gab es aber durch die gewählte Konstruktion, nämlich vorerst keine Aktien der AG abzugeben, die Möglichkeit, mit dem Konzept von Jürgen Werner und der Viola Investment GmbH eine Fortführung der Austria zu ermöglichen.“

…das Investoren-Modell bei der Austria:
„Ich glaube, dass für die Austria das Investoren-Modell das Richtige ist, um sich zu entwickeln. Es ist aber notwendig, dass man versucht, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Das dürfte leider nicht immer der Fall gewesen sein. Und das ist der entscheidende Faktor. Es ist immer ein Geben und ein Nehmen. Aber man muss gemeinsam auftreten und vernünftige Kompromisse finden. Wenn das funktioniert, dann haben sie eine riesige Chance.“

…seine Highlights in 24 Jahren Austria Wien:
„Ich würde es in drei Kategorien einteilen: Sport, Wirtschaft und Struktur. Sportlich waren es sicherlich die Meistertitel 2013 mit dem Punkterekord und 2006 mit dem Auslaufen des Magna-Vertrages, wo uns schon alle für tot erklärt hatten. Jeweils mit Peter Stöger an der Spitze. Aber natürlich auch die Champions-League-Teilnahme 2013. Wirtschaftlich war es sicherlich die Eröffnung der Generali Arena im Sommer 2018 gegen Borussia Dortmund. Aber auch Transfers wie die von Omer Damari, Larry Kayode oder Nacer Barazite. Und strukturell – was viele Leute unterschätzen – war es für mich der Aufstieg der damaligen Austria Amateure, der heutigen Young Violets, in die 2. Bundesliga. Das habe ich für wahnsinnig wichtig gehalten. Und wenn man sich die Entwicklungen von Dominik Fitz, Patrick Wimmer, Benedikt Pichler oder Manprit Sarkaria ansieht, dann hat uns das Modell Recht gegeben. Ebenfalls wichtig, dass wir 2015 – gegen viele Kritiker – mit dem Frauenfußball bei Austria Wien begonnen haben. Gleichzeitig haben wir die Special Violets im Verein integriert.“

…ein mögliches Comeback im Klubfußball:
„Ich habe nach meinem Vertragsende bei der Austria mit zwei österreichischen Klubs und einem internationalen verhandelt. Namen werde ich aber keine nennen, wir haben darüber Stillschweigen vereinbart.“

…die gleichen Probleme in unterschiedlichen Sportarten:
„Egal, ob es der Fußball, Football, Basketball oder Volleyball ist. Wir haben einen anderen Ball. Wir haben einmal mehr und einmal weniger Leute am Spielfeld. Wir schießen einmal in ein Netz und einmal über ein Netz. Aber die Probleme in der Struktur und in all den anderen Themen bleiben sehr, sehr ähnlich.“

…ESG als Existenznotwendigkeit für Sportorganisationen:
„Bei aller Überzeugung, die da dahintersteht, wird es meiner Meinung nach in den nächsten Jahren für alle Sportorganisationen existenznotwendig sein, sich mit dem Thema ESG auseinanderzusetzen. Warum? Weil auch die gesamte Finanzierungsstruktur darauf aufbauen wird. Du wirst in Zukunft – und das traue ich mir hier sehr hart zu sagen – keinen Sponsor, keinen einzigen Euro öffentliches Geld und letztendlich auch keine Finanzierung von den Banken bekommen, wenn du in diesem Bereich nicht gewisse Kriterien erfüllst. Da gibt es durch den European Green Deal der EU und die Notwendigkeit zur Berichterstattung klare Vorgaben.“

Gäste aus nationalem und internationalem Sportbusiness

Der KaffeehausTALK ist eine abwechslungsreiche, informative Mischung aus Sport- und Business-Podcast. „In den einzelnen Episoden werden unterschiedliche Karrierewege im Sportbusiness aufgezeigt, Wissen vermittelt und vor allem durch persönliche, unterhaltsame Geschichten untermalt“, so die beiden KaffeehausTALK-Gründer Simon-Peter Charamza und Lorenz Kirchschlager. Gesprächspartner sind unterschiedliche Persönlichkeiten aus dem nationalen und internationalen Sportbusiness.

Die inhaltlichen Themen haben zwar mit dem Namen KaffeehausTALK nicht direkt etwas zu tun, aber als Wiener schätzen Kirchschlager und Charamza, dass die Wiener Kaffeehauskultur zum Plaudern, Fachsimpeln und Genießen einlädt – eine Atmosphäre, die sie auch in ihrem Podcast schaffen. In gemeinsam über 25 Jahren bei Vereinen, Verbänden, Agenturen und führenden Medien Österreichs durften die beiden eine Vielzahl an Experten und interessanten Persönlichkeiten kennenlernen, die sie nun an den Kaffeehaustisch bitten, um mit den Hörern ihre Geschichten und Erfahrungen zu teilen.

Zu hören auf allen gängigen Podcast-Plattformen

Zu hören ist der KaffeehausTALK auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie z.B. Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und auch auf der Webseite KafeehausTALK.com. Hier haben die Hörer zusätzlich die Möglichkeit, einzelne Kapiteln und Themen nachzuhören, sowie den KaffeehausTALK-Newsletter zu abonnieren.

Neueste Beiträge

Bis zu 1,034 Millionen Sportbegeisterte sahen Österreichs 5:1-Nations-League-Revanche gegen Norwegen im ORF [Partner-News]

Eine neue Liga für Österreichs Padel [Partner-News]

LAOLA1 launcht erstmals eigene B2B-Website mit Medienhaus- und Agenturdienstleistungen [Partner-News]

Neue Herausforderung für Johannes Hofer [Exklusiv]

Erfolg verbindet: Volksbanken-Familie gratuliert Hudson [Partner-News]

Podcast​