Der US-TV-Sender ESPN erwirbt Teile der American Football-Berichterstattung von der National Football League (NFL). Im Gegenzug erhält die Liga Beteiligungen am Sportnetzwerk.
ESPN erweitert sein Portfolio um NFL Network, RedZone und weitere Spiele. Laut The Athletic umfasst der Tausch von NFL Media gegen Beteiligungen am Sender auch NFL+, NFL Fantasy Football und weitere digitale Angebote. Zudem wird spekuliert, dass der Deal die Integration von Wettangeboten in die Berichterstattung erleichtern könnte.
Der Deal selbst soll bis zu zwei Milliarden US-Dollar umfassen und der NFL zehn Prozent am Pay-TV-Netzwerk einbringen, die offizielle Bestätigung wird am 6. August erwartet, wenn ESPN-Mutter Disney seine Finanzergebnisse vorlegt. Die Vereinbarung mit der NFL bedarf der behördlichen Genehmigung, deren Abschluss zwischen neun Monaten und einem ganzen Jahr dauern kann.
ESPN überträgt die NFL seit 1987 und wurde 2006 zur Heimat von „Monday Night Football“. Der Sender zahlt im Rahmen seines aktuellen Vertrags jährlich 2,7 Milliarden US-Dollar, der bis zu 25 Spiele pro Saison sowie die Rechte am Super Bowl 2027 und 2031 umfasst. Im Herbst wird ESPN zudem laut Berichten einen Direct-to-Consumer-Streamingdienst um 29,99 US-Dollar im Monat präsentieren, der nicht nur die NFL, sondern auch die NBA, College Football und das gesamte lineare Programm umfassen soll.
Der Sender bekommt so noch mehr Zugang bzw. Angebot zu einer für ihn wichtigen Zielgruppe, die NFL erhofft sich Wachstum. Der Deal stärkt auch die Verbindungen zur Liga, die voraussichtlich 2029 vorzeitig aus ihren aktuellen Übertragungsverträgen aussteigen wird.