Die besten Aussagen von Michael Fiala, zu Gast bei Lorenz Kirchschlager und Simon-Peter Charamza beim KaffeehausTALK.
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Weitere InformationenMichael Fiala über…
…seinen Studienabbruch und den Start im Sportjournalismus:
“offside.at war eines der ersten Online-Fußballprojekte und privat geführt. Damals hat man auf der WU Jobinserate fürs Marketing ausgeschrieben. Ich habe mich dann gleich gemeldet und dort mitgearbeitet. Das war aber ein Idealistenjob, ich habe de facto nichts verdient. Als ich mein Studium abgebrochen habe, war meine Beziehung schon so weit, dass wir ein Kind erwartet haben. Mir war damals aber auch klar, dass mich das WU-Studium nicht in den Job führen wird, den ich suche. Daher habe ich es mit dem Journalismus probiert und habe bald danach – ebenfalls über ein Jobinserat – eine Stelle bei der Nachrichtenagentur pressetext erhalten. Ein Vollzeitjob, der auch bezahlt war.”
…seinen Aufstieg zum Chefredakteur bei pressetext und Erkenntnisse zum Angestelltenverhältnis:
“Nachdem ich ein halbes Jahr bei pressetext war, ist der Chefredakteur gegangen. Offensichtlich war meine Arbeit recht zufriedenstellend, weshalb man mich gefragt hat, ob ich den Job übernehmen möchte. Das habe ich dann auch getan. Mit 30 Jahren war ich Chefredakteur – eine Wahnsinnsentwicklung, die mich auch extrem beflügelt hat. Als Angestellter bin ich aber trotzdem nicht glücklich geworden. Das hat mich darin bestärkt, mich selbständig zu machen, weil ich die Art und Weise, wie man Journalismus in diesen Unternehmen gelebt hat, und auch wie man mit Angestellten umgeht, sie unter Druck setzt – das war nicht meines, und deshalb habe ich die erste Gelegenheit genutzt, mich selbständig zu machen.“
…den Gründungsgedanken von 90minuten.at als Panini-Tauschbörse:
“Das Interessante ist ja, dass 90minuten.at – so wie wir es jetzt kennen – in der Gründungsphase ganz anders gedacht war. Ursprünglich war es eine Panini-Tauschbörse inklusive Fußballblog. Ich habe mich mit zwei Freunden zusammengetan, weil wir leidenschaftliche Panini-Sammler waren. Die Tauschbörsen vor Ort waren recht nett, aber wir haben uns gedacht, dass es doch online etwas geben muss, wo man seine Pickerl selber tauschen kann. Das war eigentlich der Gründungsgedanke von 90minuten.at.“
…redaktionelle Vorteile der eigenen Plattform 90minuten.at:
“Ein wichtiger Grund, warum ich eigene Plattformen immer versucht habe zu forcieren ist, weil ich die Art wie ich Journalismus sehe bei meinen vorherigen Unternehmen nicht ausleben konnte. Ich habe halt einen sehr kritischen Zugang und habe dann gemerkt, wenn ich in meinen Artikeln versucht habe, Institutionen kritisch zu hinterfragen, dass ich von oben den Hinweis bekommen habe: ‘Du, lass die lieber in Ruhe. Da gibt es eine Verbindung dorthin und dorthin.’ Das war das Schöne bei 90minuten.at, dass ich niemandem Rechenschaft schuldig war außer mir selbst.“
…ein legendäres Interview mit Ex-FAK-Sportdirektor Franz Wohlfahrt:
“Eine besondere Geschichte, die mir immer wieder einfällt. Wir hatten ein Interview mit Franz Wohlfahrt, als er relativ frisch Sportdirektor der Austria war. Ich war mit meinem Kollegen Gerald Gossmann in der Austria-Geschäftsstelle und wir haben Franz Wohlfahrt 1,5 Stunden interviewt. Schon während des Interviews haben wir uns gedacht, dass da einige interessante, kontroverselle und witzige Aussagen dabei sind. Wir haben das Interview abgetippt, an die Austria geschickt und uns gedacht, dass das Interview nicht freigegeben wird. Doch die Austria hat es sofort freigegeben. Wir haben einen doppelten, imaginären Salto gemacht, weil wir gewusst haben: Dieses Interview wird Wellen schlagen. Die Headline weiß ich heute noch auswendig: ‘Der Verein weiß ja nicht, ob ich ein Vogel bin.’“
…kritische Artikel, die zu Veränderungen führen:
“Was schon besonders schön ist: Wenn wir kritische Geschichten gemacht haben, die dann auch etwas bewirkt haben. Im Sinne von Veränderungen einer Struktur oder vielleicht auch von Personen. Zum Beispiel haben wir vor ein bis zwei Jahren eine Geschichte gemacht, dass die Corona-Förderungen im Sport nicht transparent genug sind. Aufgrund unserer Berichte wurde das dann zum Teil transparent gemacht. Wir haben auch sehr viel über die Schiedsrichter berichtet, die dann unmittelbar zu Konsequenzen geführt haben. Das sind auch für mich sehr bewegende Momente, wenn man etwas schreibt und das dann zu weiteren Schritten im Leben führt.“
…Probleme der österreichischen Sportmedienlandschaft:
“Wir haben insofern ein Problem, dass wir in Österreich zu wenige Sportmedien haben. Es fehlt die Vielfalt. Darunter leidet auch die Qualität des Sportjournalismus, weil die Konkurrenz fehlt. Das generelle Thema ‘Niveau im Sportjournalismus’ versuchen wir auch bei 90minuten.at zu bennenen und darüber zu schreiben. Damit haben wir uns wenige Freunde gemacht, weil wir auch Kollegen kritisiert haben.“
…sein neuestes Business-Baby sportsbusiness.at:
“sportsbusiness.at ist die Plattform in Österreich, wenn es darum geht, Sport und Wirtschaft zu verbinden. Es gibt einerseits die redaktionelle Schiene, wo wir sehr stark in die Themen Sport und Wirtschaft reingehen. Wir haben mittlerweile auch eine Redaktion, die sich tagtäglich um News aus aller Welt kümmert, aber auch versucht zu recherchieren, und in die Tiefe zu gehen. Das ist sozusagen die digitale Ebene. Parallel dazu haben wir auch eine Offline-Schiene ins Leben gerufen. Das ist der sportsbusiness.at Breakfast Club, wo wir vier bis sechs Mal im Jahr Netzwerktreffen veranstalten, um Leute aus der Branche und unsere Partner zusammen zu bringen. Kurz gesagt: Wir sind die erste Plattform in Österreich, die Sport und Wirtschaft verbindet und eine Reichweite aufgebaut hat. Diese Reichweite bieten wir unseren Partnern an und merken, dass diese Nische offensichtlich bisher nicht besetzt war und nun gut genutzt wird.“
Gäste aus nationalem und internationalem Sportbusiness
Der KaffeehausTALK ist eine abwechslungsreiche, informative Mischung aus Sport- und Business-Podcast. „In den einzelnen Episoden werden unterschiedliche Karrierewege im Sportbusiness aufgezeigt, Wissen vermittelt und vor allem durch persönliche, unterhaltsame Geschichten untermalt“, so die beiden Podcast-Gastgeber Simon-Peter Charamza und Lorenz Kirchschlager. Gesprächspartner sind unterschiedliche Persönlichkeiten aus dem nationalen und internationalen Sportbusiness.
Die inhaltlichen Themen haben zwar mit dem Namen KaffeehausTALK nicht direkt etwas zu tun, aber als Wiener schätzen Kirchschlager und Charamza, dass die Wiener Kaffeehauskultur zum Plaudern, Fachsimpeln und Genießen einlädt – eine Atmosphäre, die sie auch in ihrem Podcast schaffen. In gemeinsam über 25 Jahren bei Vereinen, Verbänden, Agenturen und führenden Medien Österreichs durften die beiden eine Vielzahl an Experten und interessanten Persönlichkeiten kennenlernen, die sie nun an den Kaffeehaustisch bitten, um mit den Hörern ihre Geschichten und Erfahrungen zu teilen.
Alle zwei Wochen eine neue Episode
Alle zwei Wochen wird eine neue Episode des KaffeehausTALK serviert. Nach 52 Episoden mit unter anderem Heinz Palme, Bartosz Niedzwiedzki, Harry Gartler, Gregor Baumgartner, Irene Fuhrmann, Johnny Ertl oder Elisabeth Gamauf-Leitner steht bereits Simon-Peter Charamza, Head of Development & Digital Projects, für die kommende Episode in den Startlöchern.
Zu hören ist der KaffeehausTALK auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie z.B. Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und auch auf der Webseite KafeehausTALK.com. Hier haben die Hörer zusätzlich die Möglichkeit, einzelne Kapiteln und Themen nachzuhören, sowie den KaffeehausTALK-Newsletter zu abonnieren.