Mit „Ligue 1+“ führt die französische Fußballliga ab Mitte August eine eigene Streamingplattform ein. Für 14,99 Euro pro Monat erhalten Abonnenten Zugang zu acht exklusiven Live-Spielen pro Spieltag – ergänzt durch Wiederholungen weiterer Begegnungen, begleitende Formate und Dokumentationen.
Der Dienst soll laut Betreiber ein direkter Zugangskanal für Fans werden und eine Alternative zu traditionellen Medienrechten darstellen. Die Ligue 1 reagiert damit auf das Scheitern früherer Rechteverträge, zuletzt mit Dazn. Dessen ursprüngliches Ziel von 1,5 Millionen Abonnenten wurde deutlich verfehlt.
Die LFP plant mit „Ligue 1+“ eine breite Verfügbarkeit über Telekommunikationsanbieter wie Orange oder Free sowie OTT-Plattformen. Ziel ist es, bis 2026 rund 2,5 Millionen Abonnenten zu gewinnen. Unterstützt wird das Vorhaben durch ein reduziertes Preismodell, spezielle Angebote für junge Nutzer und ergänzende Inhalte wie Magazine und Serien.
LFP-Präsident Vincent Labrune bezeichnete das Projekt als „revolutionär“. Trotz Risiken wolle man sich unabhängiger von nationalen Medienverträgen machen. „Wir dürfen nicht länger glauben, dass die Ligue 1 zusammenbricht, weil es keine nationalen Rechte gibt“, so Labrune. Die Liga sehe in der neuen Plattform eine Chance, gezielter mit ihrer Zielgruppe zu kommunizieren und neue Erlöswege zu erschließen.