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„Es fehlen richtige Typen wie Kalajdzic!“ [Partner-News]

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Die besten Aussagen von Rainer Bortenschlager, zu Gast beim KaffeehausTALK.

Die aktuelle Ausgabe des KaffeehausTALK mit Rainer Bortenschlager kann man hier hören:

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Weitere Informationen

Oder direkt auf der Seite des KaffeehausTALK:

Rainer Bortenschlager über …

… den Beruf Sportjournalist als tolle Alternative anstelle der Karriere als Profihandballer:

„Plan B würde ich es nicht bezeichnen. Der Traum war, damals wirklich Leistungssportler zu werden. Studiert habe ich in erster Linie, um die Eltern zu beruhigen. Damals war es noch extremer: Da konntest du mit Handball kein Geld verdienen, hast also studieren müssen, konntest über den Sport das Studium finanzieren. Ich war immer sportbegeistert. Mein Nachbar war damals der Edi Finger sen. Als Kind habe ich auch leidenschaftlich gerne Tipp-Kick gespielt, dabei selber kommentiert und bestimmte Spielszenen nachgespielt. Journalismus war naheliegend, ich wollte einfach im Sportbereich bleiben.“

seine jugendliche Prägung durch den Leistungssport Handball:

„Es gibt für die Entwicklung, glaube ich, nichts Prägenderes als Leistungssport beziehungsweise Teamsport. Die Kameradschaft, das gemeinsame Arbeiten an Zielen und der Teamgeist – der Sport prägt einfach einen Menschen. Für meine Ausbildung war Handball fast wichtiger als das Studium.“

… Eigenschaften, die ein Sportjournalist mitbringen sollte:

„Du musst eine Begeisterung für den Sport, ganz egal für welchen, haben – man spezialisiert sich dann erst relativ spät. Zu Beginn sollte man, was die Sportarten betrifft, breit aufgestellt sein. Man kommt nicht, egal ob Online oder Print, als Experte zu einem Medium. Neugierde, Flexibilität, dicke Haut, Stressresistenz, Gewissenhaftigkeit und ein gutes Auftreten gehören ebenfalls dazu. Man muss auch Emotionen ausblenden können. Viele kommen als Fans in diesen Job. Das geht eigentlich gar nicht mehr, man braucht eine Objektivität.“

…Peter Kleinmann und die Medienarbeit für eine Randsportart:

„Peter Kleinmann hat das ein Leben lang durchgezogen, um Volleyball populär zu machen. Er erzählt immer wieder die Geschichte, dass zu Beginn bei einigen Anrufen in der Redaktion, ich weiß jetzt nicht mehr das Medium, die Frage kam: ‚Volleyball? Ist denn da Wolle im Ball drinnen?‘ Er hat sich davon nie abbringen lassen. Diesen Enthusiasmus für den Sport, um den Sport weiterzubringen, publik zu machen, populär zu machen, das finde ich bewundernswert. Und das zeichnet Peter Kleinmann einfach aus. So ist er ja bis heute. Jetzt kämpft er um die tägliche Turnstunde und ist da sehr engagiert. So schwer er sicher auch sein kann – wenn man andere Volleyball-Funktionäre fragt, wird es nicht immer ganz einfach mit ihm gewesen sein – aber im Umgang mit den Medien und der Öffentlichkeit war Peter Kleinmann für kleine Randsportarten ein absolutes Vorbild.“

… besondere Geschichten im Wien-Ressort der Kronen Zeitung:

„Wahrscheinlich die emotionalste Geschichte: Ich war einer der ersten, die über den Erich Artner eine Geschichte gemacht haben. Erich ist ein sehr guter Freund von mir, kommt auch aus dem West Wien-Nachwuchs. Er hatte als Jugendlicher eine schwere Krankheit, es war ein Kampf ums Überleben. Ihm wurden beide Unterschenkel amputiert. Mittlerweile läuft er Triathlons und hat den Ironman absolviert.“

…American Football, die Vienna Vikings und ein Volksschulaufsatz:

„Es war in den – für mich gefühlt – Anfangsjahren von American Football in Österreich vor über 15 Jahren. Die Vienna Vikings spielten die Eurobowl in Braunschweig, ich war mit dabei. Die Internet-Verbindung in Braunschweig hat gar nicht funktioniert, also blieb mir nur der Anruf in der Redaktion. Ich habe einem Kollegen, der mit Football gar nichts am Hut hatte, versucht, den Spielbericht vom Finale durchzugeben. Ich bin damals im Mannschaftsbus mit zurückgefahren. Es war 6 Uhr in der Früh, kurz vor Wien. Da ist dann schon die Kronen Zeitung aufgelegen, und die Spieler haben sich alle die Zeitung gekauft. Einer der Spieler hat mir dann auf der Tankstelle noch ein Buch mit ‚Stilblüten für Anfänger‘ gekauft. Dann habe ich gelesen, was in der Kronen Zeitung gestanden ist. Da stand zum Beispiel drinnen: ‚Es waren 300 Schlachtenbummler mit, die hatten mit Schlachten nichts am Hut.‘ Es stand eigentlich kein Wort über Football drinnen, es war wie so ein Volksschulaufsatz. Aber es war mein Name darunter: Rainer Bortenschlager aus Braunschweig. Das war ein ziemlich bitterer Moment.“

…Boulevard-Journalismus und die Kronen Zeitung:

„Boulevard schön und gut. Aber nur weil Boulevard draufsteht und der Titel eine Spur reißerischer und plakativer ist, muss der Inhalt nicht falsch oder weniger wahr sein. Wir versuchen schon sehr gewissenhaft Wahrheit und Objektivität zu wahren.“

… die Stärken der Kronen Zeitung:

„Das Gute und das Schöne an der Kronen Zeitung ist der Pluralismus. Jeder kann, mehr oder weniger, schreiben was er will. Man hat eine extreme Vielfalt – vor allem auf den Politik-Teil bezogen. Und ganz ehrlich, ich wüsste keine bessere Sportberichterstattung in Österreich in den Medien als bei der Kronen Zeitung. Wir decken alles ab und können es uns, zum Glück, großteils leisten, überall vor Ort zu sein.“

…Leser-Reaktionen, die schon einmal heftiger ausfallen können:

„Ein in Erinnerung bleibendes eMail war: ‚Wegen Oaschlöchern wie Ihnen, ist der Trump Präsident geworden.‘ Der Schreiber der Zeilen hat mir bis hin zu Korruption so ziemlich alles vorgeworfen. Das war auf Grund einer Rapid-Geschichte.“

…die Wichtigkeit eines starken Netzwerkes:

„Natürlich ist es wichtig. Und ich muss gestehen, das wächst jetzt auch erst langsam. Wie gesagt, ich berichte erst seit Sommer 2016 ausschließlich über Fußball. Das Netzwerk ist wichtig, aber viele Inhalte sind auf Grund des dichten Spielplans vorgegeben: Vorberichterstattung, aktuelles Spiel und Nachberichterstattung. Das Netzwerk braucht man dann in der Regel bei Transfers und Geschichten, bei denen es darum geht, etwas zu erfahren, was andere nicht haben.“

…Kritik und wie Personen damit umgehen:

„Wenn ich einen Verein medial betreue, dann ist es auch für mich angenehmer und dankbarer, über positive Geschichten zu berichten. Es ist ja nicht so, dass man unbedingt jemandem eins auswischen und den Finger in die Wunde legen möchte. Man sucht ja nicht immer nur nach Fehlern und Patzern. Die kommen eh automatisch, und dann muss man einfach nachfragen, die Geschichten aufgreifen. Aber in der Regel wäre das Leben für uns angenehmer, wenn ich nur über Siege und Meistertitel berichten könnte. Weil du baust natürlich eine gewisse Beziehung – unter Anführungszeichen – zu den Aktiven auf. Sei es Funktionäre, Geschäftsführer oder Präsidenten. Natürlich müssen sie alle auch damit leben, kritisiert zu werden. Sie fragen dann auch nach, versuchen dir auch ihre Sichtweise aufs Aug zu drücken. Gezielt, um jemanden zu schaden, etwas zu schreiben, nur weil es vielleicht die bessere Geschichte wäre, oder es eine Fangruppierung gerne lesen möchte, das mache ich sicherlich nicht. Sehr wohl bei der Wahrheit bleiben, und jeder geht halt mit Kritik anders um.“

… die Verschmelzung zwischen Online- und Printjournalismus:

„Die Zahlen bei krone.at sind sehr, sehr gut und die Entwicklung ist sehr gut. Die Verschmelzung geht Schritt für Schritt voran. In meinem Fall sind wir vielleicht noch nicht ganz so weit wie andere Medien, weil wir uns durch die Regionalität noch großteils auf Print konzentrieren. Es hat aber ein Umdenken stattgefunden. Wenn ich um 10 Uhr von einem Transfer erfahre und auf die Printausgabe am nächsten Tag spekuliere und ein anderes Medium spritzt um 17 Uhr online dazwischen, dann hast du verloren.“

…gleichgeschaltete und glattgebügelte Spieler: 

„Aus Sicht der Vereine, Verbände und Spieler ist die Entwicklung teilweise nachvollziehbar. Das Problem ist halt, dass du nur noch den Einheitsbrei, diese aalglatten Typen bekommst. Es fehlen die richtigen Typen. Deshalb bin ich gerade extrem dankbar über Sasa Kalajdzic, der einfach so spricht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Er ist großartig, authentisch und sympathisch. Es schadet ja auch dem Athleten nicht, wenn er sich authentisch gibt und nicht immer nur sagt: ‚Wir wollen gewinnen, wir werden es analysieren, …‘ Das kann eh schon keiner mehr hören. Die Vereine wollen aber auch gar nichts anderes mehr zulassen.“

…eine ganz besondere Saison als Sportjournalist:

„Die Meistersaison der Capitals 2005 wird mir immer in Erinnerung bleiben, weil ich ganz nah dran sein durfte. In dieser Saison waren wir drei Journalisten von drei Zeitungen, die wirklich bei jeder Partie, auch auswärts, mit dabei waren. Das fühlt sich dann teilweise wie eine Auswärtsfahrt an, auch wenn du arbeiten musst. Danach die Meisterfeiern, wo ich dabei sein konnte. Ich war bei drei Feiern dabei, ich glaube, die Spieler haben zwei Wochen lang gefeiert.“

Gäste aus nationalem und internationalem Sportbusiness

Der KaffeehausTALK ist eine abwechslungsreiche, informative Mischung aus Sport- und Business-Podcast. „In den einzelnen Episoden werden unterschiedliche Karrierewege im Sportbusiness aufgezeigt, Wissen vermittelt und vor allem durch persönliche, unterhaltsame Geschichten untermalt“, so die beiden Podcast-Gastgeber Simon-Peter Charamza und Lorenz Kirchschlager. Gesprächspartner sind unterschiedliche Persönlichkeiten aus dem nationalen und internationalen Sportbusiness.

Die inhaltlichen Themen haben zwar mit dem Namen KaffeehausTALK nicht direkt etwas zu tun, aber als Wiener schätzen Kirchschlager und Charamza, dass die Wiener Kaffeehauskultur zum Plaudern, Fachsimpeln und Genießen einlädt – eine Atmosphäre, die sie auch in ihrem Podcast schaffen. In gemeinsam über 25 Jahren bei Vereinen, Verbänden, Agenturen und führenden Medien Österreichs durften die beiden eine Vielzahl an Experten und interessanten Persönlichkeiten kennenlernen, die sie nun an den Kaffeehaustisch bitten, um mit den Hörern ihre Geschichten und Erfahrungen zu teilen.

Alle zwei Wochen eine neue Episode

Alle zwei Wochen wird eine neue Episode des KaffeehausTALK serviert. Nach den ersten 18 Episoden mit unter anderem Event-Mastermind Heinz Palme, Eintracht-Frankfurt Stadionsprecher Bartosz Niedzwiedzki, Stadionentwickler Harry Gartler, Eishockey-Manager Gregor Baumgartner oder Frauen-Nationalteamchefin Irene Fuhrmann steht bereits Robert Almer, Ex-Nationalteamtorhüter und nunmehriger Coach, für die 19. Episode in den Startlöchern.

Zu hören ist der KaffeehausTALK auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie z.B. Spotify, Apple Podcasts, Soundcloud, Google Podcasts, CastBox und auch auf der Webseite KafeehausTALK.com. Hier haben die Hörer zusätzlich die Möglichkeit, einzelne Kapiteln und Themen nachzuhören, sowie den KaffeehausTALK-Newsletter zu abonnieren.

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