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„Wo ist hier the latest shit?!“ Kreativagentur reach Guys challenged den Status Quo!

(c) KIDIZIN SANE

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Mit Maximilian Heske, ehemaliger Head of Sports Digital von Sky Österreich und Michael Tuerl Sky Österreich und Rapid Wien, haben sich im November 2020 zwei bekannte Gesichter der österreichischen Sportszene selbstständig gemacht und die reach Guys GmbH gegründet. Die Kreativ- und Beratungsagentur feierte kürzlich ihr 1-jähriges Bestehen und wird nun Partner von sportsbusiness.at. Wir haben bei den Gründern für eine erste Bestandsaufnahme nachgefragt.

sportsbusiness.at: Max und Michael, ihr habt eure „spannenden“ Sports-Jobs gekündigt, um eure eigene Agentur zu gründen. Warum?

Wir sind für unsere Zeit bei Sky und Rapid sehr dankbar. Wir haben hier wirklich viel gelernt und beide Unternehmen in spannenden Zeiten begleiten und aktiv mit gestalten dürfen. Sei es bei Sky der gesamte Prozess der digitalen Transformation eines analogen TV-Senders zu einer 360° Emotional Sports Brand oder die Professionalisierung des Vereins-TVs bei Rapid. Aber wir wollten mehr. Michi und ich sind beide intrinsisch motivierte Charaktere. Jeder der uns kennt und schon mit uns gearbeitet hat, wird das bestätigen. Das wollen wir immer und zu jeder Zeit ausleben. Wir wollen uns weiterentwickeln, wir wollen Fehler machen und immer wieder neue Dinge ausprobieren. Das hat uns einfach gefehlt. Daher war für uns irgendwann klar, dass wir etwas eigenes auf die Beine stellen müssen. Das war der Beginn für die reach Guys.

Wir helfen Unternehmen, aber auch Persönlichkeiten, sich im Brand-Dschungel zurecht zu finden und zielgerichtet in der komplizierten Welt der Symbole, Zeichen und Codes zu kommunizieren. Wir bauen Marken & Personen auf und helfen ihnen dabei mit ihren Stakeholdern und Communities zu interagieren oder ihr Produkt zu verkaufen.

Max Heske & Michael Tuerl, reach Guys

sportsbusiness.at: Was machen die reach Guys eigentlich?

Wir helfen Unternehmen, aber auch Persönlichkeiten, sich im Brand-Dschungel zurecht zu finden und zielgerichtet in der komplizierten Welt der Symbole, Zeichen und Codes zu kommunizieren. Wir bauen Marken & Personen auf und helfen ihnen dabei mit ihren Stakeholdern und Communities zu interagieren oder ihr Produkt zu verkaufen. Durch unsere langjährige Erfahrung im Netz, Design und Sport entwickeln wir vor allem Strategien, Identities und Workflows.  Wir challengen den Status Quo und bauen Lösungen für die Zukunft. Vom Aufbau digitaler Communitys, über Plattformstrategien, Branding Prozessen, UX- und UI-Design,  Produkt- und Projektmanagement, Format-Entwicklung (TV & Digital), Podcasts, Content-Erstellung und Events haben wir alles gemacht. In unserem Netzwerk sind zahlreiche kreative Köpfe mit absoluten Spezialfähigkeiten. Aus diesem Pool schöpfen wir je nach Projektgröße. Dabei sind wir im Lead. Wir kommunizieren unsere Meinung ehrlich gegenüber unseren Kunden und schneidern so den perfekten Marken-Nadelstreifen-Maßanzug für sie.

sportsbusiness.at: Was habt ihr bisher mitgenommen?

Unglaublich viel. Aufgewachsen in der Konzernwelt, verändert sich der Blickwinkel in der eigenen Firma sehr schnell. Was früher als selbstverständlich galt, ist nun ein ganz neues Terrain, selbst wenn es sich nur um die Krankenversicherung handelt. Wir haben gelernt, dass nicht alles Fairplay ist und unsere Konsequenzen gezogen. Wir haben aber auch gemerkt, wie wichtig es ist in einem freundschaftlichen und agilen Team zu arbeiten. Wie Prozesse verschlankt und beschleunigt werden, dass Freunde hervorragende Geschäftspartner ausmachen können und es Kunden gibt, die einem den Arbeitsalltag wie ein Hobby erscheinen lassen. Uns ist es in der eigenen Firma möglich, unsere Passion auszuleben und es ist schön, nach einem Jahr zu sehen, dass einige unserer Visionen wahr geworden sind, sowohl in der reach Guys GmbH, als auch bei den ersten Klienten. Das zeigt wie wichtig eine klare Strategie und Mission sind und das wir mit unserem Angebot den richtigen Nerv treffen.

sportsbusiness.at: Wie war es für euch mitten in der Krise zu gründen?

Es war herausfordernd, keine Frage. Wir haben größtenteils remote gearbeitet und sicherlich 90% unserer Gründungstermine virtuell geführt. Da sich unsere Vorstellung von „Arbeit“ aber schon seit einigen Jahren nicht mehr mit der gelebten Praxis gedeckt hat, haben wir die Situation viel mehr als Chance gesehen. Eine Chance unseren Wunsch nach möglichst hoher Flexibilität und selbstständigem Arbeiten näher zu kommen. Wir haben früh begonnen aktiv nach neuen Werkzeugen zu suchen und viel getestet. Die Pandemie hat diesem Sektor einen unglaublichen Aufschwung verliehen. Die besten und smartesten Kollaborations-Tools haben wir dann in unsere Arbeit integriert. Darauf wollen wir auch gar nicht mehr verzichten. So war es uns bereits im ersten Jahr möglich auch mehrere Woche problemlos aus dem Ausland zu arbeiten. Natürlich nerven die virtuellen Meetings irgendwann und auch die Emotionen, die bei unserer Arbeit ein ganz wichtige Rolle spielen, bleiben teilweise auf der Strecke. Für Kreative Meetings oder wichtige Kundentermine haben wir uns daher wenn möglich, auch immer persönlich getroffen.

sportsbusiness.at: Würdet ihr es wieder tun?

Auf jeden Fall! Unser Anspruch an einen Beruf können wir nun vollends ausleben. Wir können von überall aus arbeiten und uns unsere Zeit komplett selbst einteilen. Auch die persönliche Weiterbildung ist uns sehr wichtig. Die Freiheiten von “New Work” ist etwas, auf das sich die großen Unternehmen schnellstmöglich einstellen müssen. Ansonsten wird es schwierig, die neue Generation und vor allem die „Guten“ zu bekommen und halten zu können – oder die Nachwuchstalente der neuen Generation überzeugen und halten zu können.

sportsbusiness.at: Worauf seid ihr besonders stolz?

Auf jeden Fall auf unser Branding und die Tatsache, dass der Schöpfer, Mario Kupcevsky (Kommunikationsdesigner), mittlerweile Partner unserer Agentur ist. Das bietet uns einen ganzheitlichen Approach. Denn Visualität spielt in der Kommunikation eine zentrale Rolle. Besonders stolz sind wir aber auf unsere Entscheidung den Schritt in die Selbstständigkeit – das hieß natürlich auch, das Privileg in einer Pandemie einen Arbeitsplatz und finanzielle Sicherheit aufzugeben –  gewagt zu haben und uns als Team, dass sich täglich challenged und voneinander lernt, gefunden zu haben.

sportsbusiness.at: Und auf Projekt-Ebene?

Auf Projekt-Ebene sind wir zufrieden, dass wir bereits im ersten Jahr mit namhaften Marken, Medienkonzernen und Persönlichkeiten zusammenarbeiten durften. Besonders stolz sind wir aber vor allem auf einen Pitch, den wir am Ende nicht gewinnen konnten.

sportsbusiness.at: Wieso?

Weil dieses Beispiel perfekt verdeutlicht, worum es uns geht und was wir können. Als wir im Herbst die Ausschreibung einer neuen großen Sport-App entdeckt haben, war für uns klar, dass wir uns trotz knapper Frist beim mehrstufigen Prozess bewerben wollten. Mit unserer Expertise in Sport, Digital und Design waren wir die idealen Partner für die strategische Konzeption und die Story dieser App. Für die technische Umsetzung brauchten wir einen verlässlichen Partner. In nur zwei Tagen ist es uns gelungen ein schlagfertiges Projektteam aufzustellen, das in der Lage war mit der gleichen Passion diese App zu bauen. Innerhalb eines kleinen Teams haben wir dann in nur 4 Tagen einen klickbaren Prototypen entwickelt. Wenn man sich schon für eine App-Ausschreibung bewirbt, dann ja wohl auch mit einer App. In der zweiten Runde durften wir unsere Vision vor Ort pitchen und bekamen überragendes Feedback für die Aufbereitung und den Inhalt. Letztlich haben am Ende andere Parameter den Ausschlag gegeben. Auch wenn wir das Projekt nicht umsetzen durften, blicken wir mit stolz zurück und sehen uns für zukünftige digitale Projekte gewappnet. Dieses flexible Arbeiten, das Zusammenkommen mit neuen Menschen und neuen Möglichkeiten macht uns sehr viel Spaß.

sportsbusiness.at: Was ist eure Vision?

Wir wollen Dinge besser machen und professionalisieren. Wir wollen Unternehmen und Personen helfen sich für die Zukunft bestmöglich aufzustellen. Und vor allem am österreichischen Sportmarkt sehen wir hier großes Potenzial. Vom Grundtenor ist hier immer alles eher „schlecht“ und „nicht so wichtig“. Man blickt dann gerne nach Deutschland und stellt große Zahlenvergleiche an. Aber das hinkt. Es sind einfach doch unterschiedliche Märkte. Und vieles was hier passiert, ist nicht schlechter. Nur es wird einfach nicht gut verkauft. So auch das Thema Sponsoring. Um es mit den Worten von Mike Meiré auszudrücken. Hier fehlt uns momentan noch der Esprit. Wo sind die Inspiration und Kreativität? Wo ist hier der latest shit?  Es scheint wie eine Komfortzone, die es aufzubrechen gilt.

sportsbusiness.at: Was für Projekte habt ihr bis jetzt umgesetzt?

Unsere Projekte mit Andreas Herzog sind sehr spannend und machen sehr viel Freude. Neben einigen Content-Formaten haben wir Andi eine Multi-Channel-Strategie aufgebaut und ihm geholfen digital sichtbarer zu werden. Vor allem in seiner Zeit als TV-Experte war es besonders wichtig, ihn entsprechend positionieren zu können. Jetzt als Trainer von Flyeralarm Admira liegt der Fokus natürlich mehr auf dem Platz, als auf dem digitalen Spielfeld. Für ServusTV haben wir eine LinkedIn-Strategie konzipiert. Mit Interwetten haben wir eine digitale EM-Aktivierung umgesetzt. Bei Admiral haben wir im Rahmen des ADMIRAL Bundesliga Sixpack eine digitale Kampagne erstellt und mit Laola1 haben wir im strategischen Bereich gearbeitet. Dazu kommen verschiedene Rebranding- & Branding Projekte. gooodsports oder vidi Production sind zwei Beispiele mit Sportbezug.

sportsbusiness.at: Was würdet ihr den sportsbusiness.at LeserInnen gerne mitgeben?

Traut euch, experimentiert und bleibt niemals stehen! Verlasst sicher geglaubte Pfade, hört euren MitarbeiterInnen egal welchen Alters zu und vertraut Spezialisten – nur wenn sich jeder einbringen kann, ohne die Kreativität der anderen zu killen kommt am Ende etwas gutes raus.

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