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Wimbledon warnt vor Folgen geplanter Preisobergrenze beim Ticket-Wiederverkauf

(c) GEPA pictures/ Alan Grieves

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Während Wimbledon 2025 digitale Rekorde erzielt, sieht der veranstaltende All England Lawn Tennis Club durch politische Reformpläne ein bewährtes Finanzierungsmodell in Gefahr.

Der All England Lawn Tennis Club (AELTC) hat Bedenken gegenüber Vorschlägen der britischen Regierung zur Begrenzung von Wiederverkaufspreisen bei Eventtickets geäußert. Die geplante Reform soll laut Regierung vor allem ausbeuterische Preisaufschläge im Sekundärmarkt alias Schwarzmarkt unterbinden. Der AELTC warnt jedoch vor unbeabsichtigten Folgen für das traditionsreiche Anleihenmodell des Turniers, das ein zentrales Element der Wimbledon-Finanzierung darstellt.

Seit Jahrzehnten vergibt der Club einen Teil der begehrten Tickets für den Centre Court und Court 1 über mehrjährige Schuldverschreibungen. Inhaber erwerben damit exklusive Zutrittsrechte über mehrere Jahre hinweg. Ein legaler Wiederverkauf dieser Plätze ist über eine vom AELTC autorisierte Plattform möglich – ein Aspekt, der maßgeblich zur Attraktivität des Modells beiträgt. Laut Fiona Canning, stellvertretende Finanzdirektorin des AELTC, wurden so allein im vergangenen Jahrzehnt über 500 Millionen Pfund für Reinvestitionen generiert.

Der Club schlägt daher eine Ausnahmegenehmigung für regulierte Programme wie das eigene Anleihemodell vor. Andernfalls könne eine gesetzliche Preisobergrenze das Wiederverkaufsinteresse deutlich verringern und die langfristige Finanzierung der Turnierinfrastruktur beeinträchtigen.

Auch Sportökonom Rob Wilson warnt vor negativen Effekten pauschaler Preisgrenzen. Sie könnten den Wiederverkauf in inoffizielle Kanäle drängen und Konsument:innen dadurch einem höheren Betrugsrisiko aussetzen.

Trotz der finanziellen Unsicherheiten verzeichnete Wimbledon 2025 neue Höchstwerte im digitalen Bereich. Laut BBC wurden 69,3 Millionen digitale Abrufe über iPlayer, Website und App registriert – ein neuer Rekord. Das Herreneinzelfinale zwischen Carlos Alcaraz und Jannik Sinner erreichte im Spitzenwert 8,8 Millionen Zuschauer. Auch das Damenfinale sowie das Spiel von Emma Raducanu gegen Aryna Sabalenka erzielten hohe Reichweiten.

Die finale Entscheidung zur Reform des Wiederverkaufsmarkts wird von den zuständigen Ministerien in Kürze erwartet. Der AELTC betont unterdessen, dass Einnahmen aus dem Anleihenmodell nicht nur für den laufenden Betrieb, sondern auch für langfristige Infrastrukturprojekte, darunter den geplanten Ausbau des Wimbledon Parks, essenziell sind.

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