++ sportsbusiness.at exklusiv - das Gespräch führte Max Patak ++
sportsbusiness.at: „Für mich geht ein Traum in Erfüllung“, so wurden Sie zitiert, nachdem das WTA Upper Austria Ladies Linz ein Upgrade zum 500er-Turnier erhalten hat. Nehmen Sie uns doch noch einmal mit durch den ganzen Prozess und schildern ihn aus Ihrer Sicht.
Sandra Reichel: Das ist ein monatelanger Prozess. Als klar war, dass die WTA Strukturveränderungen vornimmt und bestehende Turniere für ein Upgrade auserwählt, haben wir uns mit einer 60-seitigen „Application“ beworben. Das war mit sehr viel Aufwand verbunden aber wir haben gewusst, dass das eine Jahrhundertchance ist. Wir haben für das Turnier immer gute Rückmeldungen bekommen von den Spielerinnen und von der WTA und waren der Meinung, dass das jetzt der nächste Schritt sein muss. Ich bin für das ganze Team, die Sponsoren und Partner, für die Stadt Linz und Oberösterreich extrem happy, dass es geklappt hat. Die Aufwertung hat eine große Signalwirkung für den österreichischen Frauensport.
sportsbusiness.at: Mit wie vielen Jahren 500er-Turnier planen Sie?
Sandra Reichel: 100 (lacht). Wenn man einmal diesen Status hat, besitzt man die Lizenz auf unbestimmte Zeit. Das ist wie eine Aktie. Wir können nun entscheiden, wie lange wir dieses Turnier machen wollen, solange wir es finanzieren können. Theoretisch können wir unsere Lizenz auch vermieten oder verkaufen. Doch jetzt machen wir das Turnier einmal selbst und hoffen, dass wir das so lange wie möglich in Linz tun können. Wir haben schon 33 Jahre lang ein 250er-Turnier organisiert. Weitere 33 Jahre gehen sich für mich persönlich zwar nicht mehr aus (lacht) aber wir planen auf lange Sicht.
sportsbusiness.at: Das Teilnehmerinnenfeld ist nun offen für eine unbegrenzte Anzahl an Top-10-Spielerinnen. Um welche Spielerinnen haben Sie sich bisher bemüht? Kann man schon Namen nennen bzw. ist absehbar wie viele Top-10-Spielerinnen im kommenden Jahr in Linz aufschlagen werden?
Sandra Reichel: Die meisten Spielerinnen sind gerade auf Urlaub und in der Planung für kommende Saison. Daher werden wir, glaube ich, viele Last-Minute-Anmeldungen bei den Top-Spielerinnen haben, weil es davon abhängt, wie sie im Jänner in die Saison starten. Wir sind mit sehr vielen Spielerinnen in Kontakt und ich gehe davon aus, dass wir bis Ende des Jahres noch die ein oder andere ankündigen können. Wir werden ein sehr dichtes und starkes Feld haben. Wie viele Top-10-Spielerinnen traue ich mich jetzt nicht zu sagen, aber für mich ist eine starke Dichte ohnehin wichtiger.
sportsbusiness.at: Julia Grabher liegt als bestplatzierte Österreicherin der Weltrangliste auf Platz 102. Sinja Kraus ist 192. Werden wir mittels Wildcard dennoch eine Österreicherin beim WTA Upper Austria Ladies in Linz aufschlagen sehen?
Sandra Reichel: Das ist sowieso immer das Ziel. Bei Julia Grabher kommt es darauf an, wann sie nach ihrer Verletzung wieder voll einsteigt. Aber wir werden auf jeden Fall versuchen, der ein oder anderen Österreicherin die Chance zu geben. Das Hauptfeld bei einem WTA-500-Turnier ist natürlich von der Qualität her schon sehr stark. Es wird auch eine Wildcard Challenge geben, wo acht Österreicherin um einen Platz für die Qualifikation spielen werden. Die Ausschreibung dafür wird – gemeinsam mit dem ÖTV – in Kürze erfolgen.
sportsbusiness.at: Der Ticketverkauf ist bereits im Gange. Was erwarten Sie sich durch die Aufwertung in diesem Bereich?
Sandra Reichel: Dadurch, dass wir jetzt ein 500er-Turnier sind, glaube ich auf jeden Fall, dass das Turnier mehr Besucher anziehen wird. Ich bin jetzt nicht diejenige, die jeden Tag nachschaut, wie viele Tickets wir schon verkauft haben. Ich weiß nur, dass der Verkauf auf Hochtouren läuft und wenn wir einen guten Job machen, kommt der Rest von selbst.
sportsbusiness.at: Mit wie viel Mehraufwand ist ein 500er Turnier im Vergleich zu einem 250er verbunden?
Sandra Reichel: Da wir davor schon auf einem sehr hohen Level waren, ist es von der Organisation her gar nicht so viel mehr. Der größte Unterschied ist natürlich, dass sich [...]
Der KaffeehausTALK ist eine abwechslungsreiche, informative Mischung aus Sportcast und Educast – hochkarätige Gäste inklusive.
Constanze Weiss ist 37 Jahre jung und als Moderatorin bei Sky Sport Austria eines der Gesichter des Pay-TV-Senders in Österreich. Dass sie heutzutage vor der Kamera steht, war für die Tochter von ORF-Sportreporter-Legende Erich Weiss nicht geplant.
Denn die Mutter einer sechsjährigen Tochter verbrachte in ihrer Jugend viel Zeit am Golfplatz und begann ihre berufliche Karriere neben ihres Studiums an der FH Wien für Tourismusmanagement in der Medienbranche – zuerst als Redakteurin beim Medianet Verlag, wo sie über Golf schrieb. Schon während des Studiums war ihr klar, dass sie eigentlich nicht in der Hotelbranche landen wollte. Somit wechselte sie nach Abschluss ihres Studiums in die PR-Branche, und war zunächst zwei Jahre lang Teil der Agentur Mensch & Marke im Presseteam des Nordischen Kombinierers Felix Gottwald.
Aus privaten Gründen übersiedelte sie in weiterer Folge nach Innsbruck, machte sich selbstständig und übernahm die PR für Olympiasieger und Weltmeister der nordischen Kombination, Bernhard Gruber, und Andreas Prommegger, Weltmeister im Snowboard. Auch in dieser Zeit leitete Constanze die Media-Abteilung des Olympischen Komitees der Jugend Winterspiele 2012 in Innsbruck.
2011 folgte dann der nächste Schritt: Die damals 25-Jährige wurde zu einem Casting von ServusTV eingeladen – und somit startete die Karriere als Moderatorin, wo sie vier Jahre lang in Salzburg hauptsächlich Eishockey und andere Red Bull Sportarten wie Crashed Ice, Air Race, Erzberg Rodeo moderierte, oder aber auch im klassischen Frühstücksfernsehen on air war. 2015 kehrte Constanze dann nach Wien zurück, nachdem Sky Sport Austria sie abgeworben hatte. Zunächst, um eine Eishockey-Redaktion aufzubauen, um danach Schritt für Schritt in den Fußball zu wechseln.
Wie reflektiert sie nun heute die Karriere im Sportjournalismus, ausgestattet mit einem bekannten Nachnamen und mit viel Freiheit in der Berufsgestaltung? Was macht gute PR-Arbeit oder Moderation aus? Wie hat sich das Geschäft entwickelt? Welche Rolle spielt ihr Geschlecht in der Männerdomäne Fußball? Über all diese Dinge spricht Constanze Weiss mit den KaffeehausTALK-Hosts Michael Fiala und Georg Sohler.
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