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Warum der Play Fair Code eine Behörde werden will [Exklusiv]

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Seit 2012 gibt es mit dem Play Fair Code eine wichtige Institution im Bereich der Integrität des Sports. Nun hat sich die NGO ein neues Ziel gesetzt: Sie will eine behördenähnliche Funktion, ähnlich wie man es von der Nada kennt.

++ sportsbusiness.at exklusiv von Michael Fiala ++

Vor wenigen Tagen wurde Günter Kaltenbrunner erneut zum Präsidenten des Play Fair Code gewählt. Der 78-Jährige steht seit Beginn dem vom Sportministerium 2012 ins Leben gerufenen Vereins vor – das Ministerium fungiert seitdem auch als Hauptförderungsgeber der NGO.

„Wir sind stolz auf unsere Arbeit in den vergangenen neun Jahren. Wir haben die Vorgaben des Ministeriums im Jahr 2012 bei der Gründung nicht nur erfüllt, sondern bei weitem übertroffen“, erzählt Kaltenbrunner im sportsbusiness.at-Interview und ergänzt: „Wir sind international mittlerweile auch höchst anerkannt, wir haben alle Stakeholder, denen der Sport wichtig ist, bei uns im Netzwerk: Das Ministerium, alle bewettbaren Sportverbände, die Wettanbieter und auch wichtige Sponsoren, für die Sport ein wichtiges Element im Marketing ist.“

Alle relevanten Sportarten im Netzwerk

Mit dem ÖFB, der Fußball-Bundesliga, dem ÖSV, der Ice Hockey League, Basketballverband, ÖTV, Handball Austria sowie Volleyballverband hat man die vor allem im Wettgeschehen relevanten Sportarten im Play-Fair-Code-Netzwerk vertreten. „Mit dem Tischtennis-Verband sind wir in Gesprächen. Dort gibt es mit Wolfgang Gotschke einen neuen Präsidenten, der uns auch gut kennt. Ich bin zuversichtlich, dass wir diesen Verband auch noch ins Boot holen können“, erklärt Kaltenbrunner. „Weitere Sportarten sind dann eigentlich nicht mehr am Radar, weil sie nicht bewettet werden.“

Der nächste Schritt

Für Kaltenbrunner, der wie er selbst sagt nun seine letzte Amtszeit beginnt, sei es jetzt nun wichtig, für den Play Fair Code neue strategische Ziele anzugehen. „Wir haben alle bewettbaren Sportarten bei uns, jetzt gilt es die nächsten Schritte zu setzen. Wir sind derzeit noch nicht als nationale Plattform im Sinn der Europaratskonvention anerkannt. Bereits unter Sportminister Doskozil gab es das Bekenntnis dazu, Schritte in Richtung Ratifikation zu unternehmen. Wir brauchen eine behördenähnliche Funktion, wie es etwa die Nada ist.“

Es wäre Wichtig, dass wir auf Basis eines Gesetzes aus einem Verein eine behördenähnliche Struktur werden. Dann könnten wir auch behördenähnliche Tätigkeiten aufnehmen und in einen Dialog treten.

Günter Kaltenbrunner, Präsident Play Fair Code

Gespräche dazu mit Vertretern des Sportministeriums wurden bereits geführt. Die Signale der Regierung sind vorsichtig positiv, dieses Thema in die Hand zu nehmen. Konkrete Zusagen fehlen jedoch. „Es braucht zudem auch eine intensive Vorbereitungszeit von mindestens einem Jahr, um so etwas umzusetzen. Ich glaube, dass dies ein wichtiges Instrument wäre, um die nächste Entwicklungsstufe zu erreichen.“

„Auf eine Stufe mit Doping“

Aktuell ist der Play Fair Code eine NGO, es fehlt jedoch die Durchschlagskraft. Kaltenbrunner: „Das Thema Integrität muss aus unserer Sicht auf eine Stufe gestellt werden mit Doping. Derzeit läuft die Information nur in eine Richtung: Wenn wir etwas erfahren, geben wir das an die Polizei und den entsprechenden Verband weiter. Was dann passiert, liegt außerhalb unserer Einflussbereichs.“

Daher wäre es aus Sicht von Kaltenbrunner wichtig, „dass wir auf Basis eines Gesetzes aus einem Verein eine behördenähnliche Struktur werden. Dann könnten wir auch behördenähnliche Tätigkeiten aufnehmen und in einen Dialog treten.“

Der Play Fair Code könnte dann als zentrale Kommunikationsstelle im Bereich Integrität fungieren. „Auch international könnten wir in entsprechende Gremien, konkret die Group of Copenhagen,  aufrücken, die derzeit behördenähnlichen Organisationen vorbehalten sind“, so Kaltenbrunner abschließend.

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