sportsbusiness.at

UEFA: Neue Richtlinien für nachhaltige Infrastruktur

(c) GEPA

Diesen Artikel teilen

Die europäischen Fußballbehörden haben beschlossen, das Thema der Nachhaltigkeitsrichtlinien für Infrastrukturen zu systematisieren. Die UEFA hat darauf hingewiesen, dass sich alle stadionbezogenen Investitionen an den Faktoren orientieren sollten, die sich hinter dem Akronym ESG verbergen.

Die Ursprünge von ESG gehen auf die 1980er Jahre zurück und entstammen der Verneinung der Annahme, dass nur der wirtschaftliche Gewinn hinter einer Investition stehen sollte. Faktoren wie Umwelt – E, soziale Verantwortung – S und Unternehmensführung – G sind ebenso wichtig. In der Praxis bedeutet dies, dass jedes Unternehmen, das hinter dem Bau oder der Renovierung einer Anlage steht, auch den Schutz der Natur durch die Umsetzung einer Umweltstrategie und -politik, gute Beziehungen zu Kunden und Partnern, den Schutz der Mitarbeiter, die Einhaltung der Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften, vollständige Transparenz und Einblick in die Managementphase berücksichtigen muss. Nicht weniger wichtig sind der Zugang zu Kenntnissen über die in der Stadioninfrastruktur verwendete Technologie, die Bewirtschaftung von Restmüll aus Veranstaltungen sowie die Beachtung der Gesundheit und Sicherheit der Arenabenutzer. 

Die ESG sollten in jeder Phase einer Entwicklung angewandt werden, von der Zielsetzung über die Standortwahl, die Entwurfsvorbereitung, die Konzeptentwicklung, den Bau oder die Nachrüstung bis hin zur endgültigen Gestaltung der umgebenden Landschaft nach Fertigstellung. Hinter der Erstellung einer so langen Liste identifizierter Faktoren steht eine Gruppe externer Experten mit Verbindungen zur Architekturbranche und zu Fußballvereinen. Sie haben viele Monate lang mit UEFA-Aktivisten aus der Abteilung Fußball und soziale Verantwortung sowie der Abteilung Fußballbetrieb zusammengearbeitet. Alle Richtlinien werden in einem Dokument zusammengefasst, das online verfügbar ist und ständig aktualisiert wird. Sie sollen es den Investoren erleichtern, die Erwartungen ihrer Stakeholder zu definieren und sich über Änderungen in der Gesetzgebung und die neuesten technologischen Trends auf dem Laufenden zu halten. 

Die europäischen Fußballbehörden arbeiten an Standards, die nicht nur auf sportlicher Ebene Anwendung finden werden. Nachhaltige Infrastrukturentwicklung ist nur einer von elf Grundsätzen, die Teil der UEFA-Strategie „Stärke durch Einheit“ sind. Ihr Hauptziel ist es, das Profil der europäischen Fußballinfrastruktur kontinuierlich zu schärfen, indem Kriterien festgelegt werden, die mit denen in anderen Teilen der Welt übereinstimmen, und bewährte Praktiken bei der Umsetzung einer solchen Politik auszutauschen. 

Die Leitlinien wurden von der Europäischen Kommission genehmigt und sollen Nationalverbänden, Ligen, Vereinen, Stadionmanagern, lokalen Behörden und anderen Fußballinteressenten helfen, Investitionen mit noch größerem Nutzen als bisher zu tätigen. Der Entwurf des genannten Dokuments wurde von der UEFA bei einer Sonderveranstaltung in der MEWA-Arena in Mainz vorgestellt. Deutschland wird die UEFA Euro 2024 ausrichten, und der europäische Verband hat deutlich gemacht, dass er es sich zum Ziel gesetzt hat, dass dieses Turnier ein neuer Anfang und eine treibende Kraft für die nachhaltige Entwicklung nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa sein soll.

Neueste Beiträge

Sky goes Regionalliga und produziert Dokumentationen über Austria Salzburg, die Wiener Viktoria und Union Gurten [Partner-News]

Steiermark fördert Stadionumbau in Hartberg mit neun Millionen Euro

Ski Guide Austria 2025: Der neue Wintersportführer ist da

ÖSV und Skizeit gründen Joint Venture zur Digitalisierung des Wintersports

Doch kein La Liga-Spiel zwischen Barcelona und Atletico in den USA

Podcast​