Im Rahmen eines von der Sportunion organisierten Talks wurde über die zunehmende Bedeutung von KI für die Entwicklung von Sportvereinen diskutiert.
Im „Future Room“ des Börsengebäudes in Wien veranstaltete die >> Sportunion eine Podiumsdiskussion. Im Zentrum dieser Diskussion: Das Thema KI und ein neuer KI-Assistent namens „Team Sporti“. Zunächst geht es für die Vereine um die bereits bestehenden Möglichkeiten aus der Welt der KI. Dazu zählen etwa automatisierte Texte für Vereinswebseiten, Newsletter oder Presseaussendungen. In Zukunft sollen hier noch weitere Bereiche dazu kommen.
An der Diskussion haben verschiedene Personen aus den Bereichen Politik, Sport, Medien, Datenanalyse und Digitaltechnologie teilgenommen. Über das Thema „Gen AI & die Gesellschaft – wie immersive Technologien die Generation Z sowie Sportvereine in Bewegung bringen“ diskutierten:
- Staatssekretärin Claudia Plakolm,
- Sportunion-Präsident Peter McDonald
- Christian Winkelhofer (Accenture)
- Eva Nitschke (dryven)
- Marc Isop (Onlim)
- Verena Krawarik (Leiterin APA Taskforce AI und Mitglied des KI-Beirates der Bundesregierung)
- Lilian Kuster (Sportunion Tulln)
- Karin Cepin (Accenture)
Claudia Plakolm meint dazu: „KI kann Sportvereine bei vielen organisatorischen Aufgaben unterstützen wie z.B. bei der Terminfindung, der optimalen Platzauslastung oder auch Websitetexten. Dadurch sparen sowohl Funktionärinnen und Funktionäre als auch Sportlerinnen und Sportler Zeit und Geld, die sie dann für den Sport, das Training und das Vereinsleben nutzen können. Ich bin überzeugt, Digitalisierung und vor allem KI werden die Zukunft der Sportwelt und der Vereine prägen, und ich gratuliere der Sportunion zu diesem großen ersten Schritt.“
Christian Winkelhofer von Accenture wiederum sagt: „Generative künstliche Intelligenz agiert wie der Mensch, wird immer menschenähnlicher, steht in ihrer Entwicklung und Entfaltung aber erst ganz am Anfang. Damit hat KI ein beispielloses Veränderungspotenzial und ermöglicht eine neue Ära der Produktivität und Kreativität. Denn der Mensch muss der KI sagen, was genau er von ihr eigentlich haben will. Der umgekehrte Wirkungsfluss ist: Die Technologie unterstützt den Menschen viel besser als bisher, da sie mittlerweile viel besser versteht, was der Mensch eigentlich von ihr will. Das bedeutet: Mit KI können wir Branchen, Unternehmen, Geschäftsmodelle und Prozesse vollkommen neu denken. Ein konkretes Beispiel aus dem Sportbereich: KI kann individualisieren und z.B. Trainingspläne erstellen. Sie wird aber trotzdem nie die Trainerin oder den Trainer ersetzen.“
Die bereits jetzt nutzbaren KI-Hilfsmittel für Vereine
Technisch ist schon jetzt sehr viel möglich, weiß Marc Isop, Chief Revenue Officer des Hightech-Unternehmens Onlim: „Das Thema ‘Omnichannel Conversational AI‘ (Integration und Nutzung von KI über verschiedene Kommunikationskanäle hinweg; Anm.) ist ein ganz wichtiger Faktor für die Akzeptanz von KI-Lösungen. Chatbots können nicht nur auf Webseiten integriert werden, sondern beispielsweise auch an Messenger-Dienste wie WhatsApp angebunden werden. Auch E-Mail-Automatisierung bis hin zur fallabschließenden Beantwortung oder Bearbeitung von Mailanfragen oder Telefonbots sind mithilfe von KI aktuell bereits möglich und werden künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen.” Laut Sportunion-Präsident Peter McDonald können Sportorganisationen ihre Leistung verbessern, ihre Mitglieder und Fans enger einbinden und langfristig zukunftsfähig sein.
Eva Nitschke von dryven machte vor allem auf die vorhandenen Möglichkeiten aufmerksam: „KI unterstützt Sportvereine in der Recherche, Kommunikation, Datenanalyse sowie Bilderstellung. Einfach und unkompliziert können Automations entwickelt werden, damit Vereinsfunktionäre, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich für den Verein tätig sind, ohne großen Aufwand Content für ihre Website, Newsletter und Social Media generieren können. Generative KI kann bereits heute so viel für die Sportvereine und Funktionäre tun, obwohl die Technologie selbst noch in den Kinderschuhen steckt und fortlaufend verbessert und weiterentwickelt wird. Es ist spannend, die Entwicklung aktiv mitzuverfolgen und neuartige disruptive Technologien einzusetzen.“
Eigner AI-Chatbot der Sportunion
Während der Covid-19-Pandemie startete die Sportunion eine Digitalisierungsinitiative. Mit „Digital Sports“ wurde dabei eine physische Aktivierung über digitale Medien eingeführt. Mit „Team Sporti“ geht der Sportverband den nächsten Schritt. Gemeinsam mit dem Chatbot-Anbieter „Onlim“ entwickelte die Sportunion eine spezielle Software. Der dabei entstandene digitale Assistent beantwortet auf der Sportunion-Webseite, sowie auf den Webseiten von Landesverbänden und auf Vereinswebseiten mithilfe von KI Fragen über sämtliche Angebote und Serviceleistungen der Sportunion. Team Sporti soll damit vor allem die Reaktionszeit bei verschiedenen Anliegen auf ein Minimum reduzieren.
Unabhängig von der Geschwindigkeit kann die Software jedoch inhaltlich an ihre Grenzen stoßen, wie Peter McDonald erklärt: „Die KI gibt Antworten auf viele Fragen, ist allerdings nicht allwissend und befindet sich noch in der Entwicklung.“ Wird keine Informationsquelle gefunden oder wurden Fragen gestellt, die nichts mit der Sportunion zu tun haben, lautet die Antwort “Leider konnten wir zu deiner Frage keine Informationen finden. Bitte versuche die Frage anders zu formulieren, oder stelle uns eine andere Frage.“