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Robert Almer: „Vor der EURO 2016 hat sich der Schlendrian eingeschlichen“

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Die besten Aussagen von Robert Almer, zu Gast beim KaffeehausTALK.

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Robert Almer über…

…die Motivation, die er als Ballbub in der Champions League mitgenommen hat:

„Ich war mit 16 Jahren Ballbub in der Champions League bei den Spielen von Sturm Graz gegen Real Madrid, Inter Mailand und später gegen Marseille. Bei Inter Mailand habe ich mir fast den Finger abgefroren, weil es so kalt war. Am meisten in Erinnerung ist mir aber das Spiel gegen Marseille geblieben. Weil dort eine unglaubliche Stimmung war im Stadion. Als junger Sportler saugt man das auf und will das dann natürlich später auch selbst erleben.“

…das Ende der U19-Europameisterschaft in Liechtenstein 2003:

„Wir haben gegen Portugal im Halbfinale gespielt. Waren 2:0 in Führung und haben in der Verlängerung 6:3 verloren. Eine große Enttäuschung für uns, weil wir damals eine richtig gute Mannschaft waren. Wir haben dann am letzten Abend trotzdem noch ein wenig gefeiert. Die Feier hat dann damit geendet, dass im Hotel irgendwann der Feueralarm losgegangen, und die Feuerwehr vor der Tür gestanden ist. Da dürfte irgendwer den Alarm ausgelöst haben, beim ÖFB war dann ein großer Aufruhr.“

Ich bin in England in der Lobby gesessen, als mein damaliger Mitspieler Didi Kühbauer angerufen hat. Die Spieler waren der Meinung, dass ich mit Grippe daheim bin. Didi hat sich erkundigt, ob es mir schon besser gehe. Ich hoffe, Didi ist nicht angefressen, wenn er das jetzt hört.“

Robert Almer

…sein geheimes Probetraining bei Stoke City während seiner Zeit bei Mattersburg:

„Was bisher niemand weiß, ich war während meiner Zeit beim SV Mattersburg im Jänner 2008 bei einem Probetraining bei Stoke City. Die waren damals in der zweiten Liga, sind aufgestiegen. Sie haben sich dann für Thomas Sörensen entschieden, dänischer Nationalteamtormann mit damals 140 Premier-League-Spielen. Er war ein bisschen ein anderes Kaliber als ich. Aber es war für mich eine extrem coole Erfahrung, da eine Woche mitzutrainieren, die Intensität und das hohe Niveau zu erleben. Deswegen war dann auch meine Entscheidung, Mattersburg zu verlassen. Meine Kollegen bei Mattersburg wussten nichts von meinem Probetraining. Ich bin in England in der Lobby gesessen, als mein damaliger Mitspieler Didi Kühbauer angerufen hat. Die Spieler waren der Meinung, dass ich mit Grippe daheim bin. Didi hat sich erkundigt, ob es mir schon besser gehe. Ich hoffe, Didi ist nicht angefressen, wenn er das jetzt hört.“

…seine erste Einberufung ins Nationalteam:

„Meine erste Einberufung ins Nationalteam war 2009 unter Teamchef Didi Constantini. Spanien zu Hause im Ernst-Happel-Stadion. Das werde ich nie vergessen, weil es so kurios war. Spanien kam als Europameister 2008 – eine super Truppe. Ich saß auf der Bank, und nach kurzer Zeit haben wir 1:0 gegen Spanien geführt. Und dann denkst du dir: ‚Die hauen wir jetzt her.‘ Wir haben wirklich gedacht, da geht heute etwas. Dann haben die auf einmal angefangen zum Fußballspielen, und wir haben wirklich nur noch nachgeschaut, haben keinen Zweikampf mehr annehmen können, weil wir einfach jedes Mal zu spät waren. Nach 1:3 haben die Spanier eigentlich eh schon aufgehört zu spielen. Am Ende stand es 1:5.“

…die Besonderheit von Teamchef Marcel Koller:

„Marcel Koller hat sich wirklich für alle Spieler, die für ihn in Frage gekommen sind, Zeit genommen, hat sie bei ihren Vereinen besucht. Er hat bei mir bei einem Spiel, bevor die erste Einberufung gekommen ist, in Düsseldorf zugesehen. Er hat sich danach mit mir im VIP-Klub über eine Stunde zusammengesetzt. Er hat seine Philosophie, seine Art und Weise von Fußball, erklärt. Hat mich Dinge gefragt. Da war einfach schon eine gewisse Harmonie, eine gewisse Vertrautheit, da. Ich glaube, dass er das allen Spielern in dieser Phase vermittelt hat. Vielleicht war das der Grundstein für den Erfolg, den wir später mit dem Nationalteam hatten.“ 

…das Scheitern bei der EURO 2016 in Frankreich:

„Probleme bei der EURO, Tellerwurf, und alles, was da kolportiert wurde, von all dem gab es nichts. Aber ich bin schon der Meinung, dass wir, gerade nach dem Schweden-Match, bei dem wir die Qualifikation fixiert hatten, nicht mehr mit dieser Konsequenz den Fußball gespielt haben, der uns ausgezeichnet hat. Und im Prinzip ist es in dem halben Jahr vor der EURO von Spiel zu Spiel immer weniger geworden. Viele Spieler haben gesagt: ‚Wenn wir dann bei der EURO sind, legen wir den Schalter eh wieder um.‘ Nur, das funktioniert nicht. Es schleicht sich dann ein Schlendrian ein, und du kannst dann nicht mehr so auf den Punkt funktionieren.“

…seine berufliche Findungsphase:

„Ich bin nach wie vor noch in einer Findungsphase, wo es darum geht, was ich machen will. Bleibt man im Leistungssport, wo man sehr viel know-how aufgebaut, auch das meiste Fachwissen hat? Oder versucht man einen ganz einen anderen Bereich? Es gibt ja auch in der Wirtschaft extrem viele Parallelen zum Sport. Zum Beispiel was Führungskompetenzen betrifft. Aber auch in den medizinischen Bereich gibt es Verknüpfungen. Die Erfahrungen, die ich mit Verletzungen gemacht habe, kann ich als Hilfestellung für andere Sportler, die schwere Verletzungen haben, teilen. Ich glaube, es gibt für mich sehr viele Möglichkeiten, abseits des Profisports was zu machen.“

Spielerverkauf war in Mattersburg ein Thema, das nicht von Interesse war. Jetzt im Nachhinein weiß man natürlich, warum es Martin Pucher egal war, ob er Spieler verkauft oder nicht. Aber der Verein, glaube ich, hätte über die Jahre einen Großteil seines Budgets sicher über Spielerverkäufe akquirieren können.

Robert Almer

…eine alternative Finanzierungsmöglichkeit des SV Mattersburg:

„Spielerverkauf war in Mattersburg ein Thema, das nicht von Interesse war. Jetzt im Nachhinein weiß man natürlich, warum es Martin Pucher egal war, ob er Spieler verkauft oder nicht. Aber der Verein, glaube ich, hätte über die Jahre einen Großteil seines Budgets sicher über Spielerverkäufe akquirieren können.“

…seinen Einblick in die Finanzen als Sportdirektor des SV Mattersburg:

„Martin Pucher hat niemanden zum Geld hingelassen. Ich habe als Sportdirektor keinen Einblick gehabt. Den einzigen Einblick, den ich gehabt habe, waren die Berichte, die Mattersburg bei der Bundesliga abgegeben hat. Mit diesen Berichten habe ich versucht zusammenzustellen, welches Budget ich habe. Von den Personalkosten waren wir in der Bundesliga in den Top-5, du hast dann also ungefähr gewusst, was die Spieler verdienen.“

…die Demaskierung bei ‚The Masked Singer Austria‘ durch seine Tochter:

„Es haben nur meine Frau und mein Management gewusst, dass ich bei ‚The Masked Singer Austria‘ dabei bin. Mit den Kindern ist es dann etwas schwierig geworden, weil ich die Lieder für die Show ja zu Hause üben musste. Wie wir dann gemeinsam die Shows geschaut haben, ist meine Tochter sehr schnell draufgekommen, dass ich hinter der Maske des Wackeldackels stecke. Wir haben dann natürlich versucht, uns irgendwelche Ausreden zu überlegen, warum ich nicht der Wackeldackel sein kann. Irgendwann geht es dann halt nicht mehr. Bei der Demaskierung hat meine Tochter dann gesagt: ‚Ich hab’s immer gewusst!‘“

Gäste aus nationalem und internationalem Sportbusiness

Der KaffeehausTALK ist eine abwechslungsreiche, informative Mischung aus Sport- und Business-Podcast. „In den einzelnen Episoden werden unterschiedliche Karrierewege im Sportbusiness aufgezeigt, Wissen vermittelt und vor allem durch persönliche, unterhaltsame Geschichten untermalt“, so die beiden Podcast-Gastgeber Simon-Peter Charamza und Lorenz Kirchschlager. Gesprächspartner sind unterschiedliche Persönlichkeiten aus dem nationalen und internationalen Sportbusiness.

Die inhaltlichen Themen haben zwar mit dem Namen KaffeehausTALK nicht direkt etwas zu tun, aber als Wiener schätzen Kirchschlager und Charamza, dass die Wiener Kaffeehauskultur zum Plaudern, Fachsimpeln und Genießen einlädt – eine Atmosphäre, die sie auch in ihrem Podcast schaffen. In gemeinsam über 25 Jahren bei Vereinen, Verbänden, Agenturen und führenden Medien Österreichs durften die beiden eine Vielzahl an Experten und interessanten Persönlichkeiten kennenlernen, die sie nun an den Kaffeehaustisch bitten, um mit den Hörern ihre Geschichten und Erfahrungen zu teilen.

Alle zwei Wochen eine neue Episode

Alle zwei Wochen wird eine neue Episode des KaffeehausTALK serviert. Nach den ersten 19 Episoden mit unter anderem Heinz Palme, Bartosz Niedzwiedzki, Harry Gartler, Gregor Baumgartner, Irene Fuhrmann oder Robert Almer steht bereits Aleksandar Ristovski, Österreichs Mister Futsal, für die 20. Episode in den Startlöchern.

Zu hören ist der KaffeehausTALK auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie z.B. Spotify, Apple Podcasts, Soundcloud, Google Podcasts, CastBox und auch auf der Webseite KafeehausTALK.com. Hier haben die Hörer zusätzlich die Möglichkeit, einzelne Kapiteln und Themen nachzuhören, sowie den KaffeehausTALK-Newsletter zu abonnieren.

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