Olympique Lyon droht der Zwangsabstieg in die Ligue 2. Der Verein steht unter Druck, seine Schulden zu reduzieren und neue Einnahmen zu generieren. Eigentümer John Textor reagiert mit deutlichen Worten und möglichen Maßnahmen.
>> Olympique Lyon, einer der traditionsreichsten Fußballvereine Frankreichs, sieht sich einer möglichen Zwangsversetzung in die Ligue 2 gegenüber. Nach einer Anhörung durch die Nationale Direktion für Managementkontrolle (DNCG) am vergangenen Freitag wurde dem Klub eine kritische finanzielle Lage bescheinigt. Mit Schulden von über 500 Millionen Euro steht Lyon vor der Herausforderung, seine Finanzen zu stabilisieren, um die drohenden Sanktionen abzuwenden.
Zu den Maßnahmen der DNCG zählen ein Transferverbot für das Januar-Transferfenster und die Überwachung der Spielergehaltsstruktur. Bereits im Juli hatte die DNCG finanzielle Garantien von Lyon eingefordert, was zu erheblichem Widerstand seitens des Mehrheitseigentümers John Textor führte.
Textors Reaktion und mögliche Maßnahmen
Textor hält seit Sommer 2022 die Mehrheit bei Lyon. Er bezeichnete einen Abstieg im Rahmen einer ausführlichen >> Pressekonferenz als „völlig ausgeschlossen“. Er argumentierte, dass der Verein über Ressourcen verfüge, die „weit über den Klub hinausgehen“, und betonte: „Wir werden nicht absteigen. Es gibt keine Chance, dass dies passiert.“
Um die finanzielle Situation zu verbessern, zieht Textor verschiedene Optionen in Betracht. Eine davon ist der Verkauf von Schlüsselspielern wie Rayan Cherki oder Alexandre Lacazette, um hohe Ablösesummen zu erzielen. Zudem könnte Textor seine 45-prozentige Beteiligung am Premier-League-Klub Crystal Palace veräußern. Berichten zufolge wird der Erlös aus diesem potenziellen Verkauf bereits als Mittel zur Schuldentilgung von Lyon diskutiert.
Der mögliche Verkauf von Crystal-Palace-Anteilen könnte jedoch Textors Ambitionen behindern, eine Mehrheitsbeteiligung an Everton zu erwerben. Der US-Investor steht hier vor einem strategischen Dilemma, das Auswirkungen auf seine weiteren Geschäftspläne im Fußball haben könnte.
Die Lage von Lyon erinnert an den Fall von Girondins Bordeaux, einem weiteren (ehemaligen) Top-Klub, der zuletzt infolge finanzieller Schwierigkeiten den Zwangsabstieg in die vierte Liga hinnehmen musste. Die finanziellen Herausforderungen vieler französischer Vereine sind eng mit den Einnahmeverlusten der COVID-19-Pandemie verbunden, die den französischen Fußball in den letzten Jahren stark belastet haben.
Auch der aktuelle Übertragungsvertrag der Ligue de Football Professionnel (LFP) konnte die Probleme der Vereine nicht vollständig lösen. Der Deal mit DAZN und BeIN Sports brachte den Klubs deutlich geringere Einnahmen als frühere Vereinbarungen, was den Druck auf die Vereine weiter erhöht. >> sportsbusiness.at hat berichtet.