Der Österreichische Skiverband (ÖSV) hat die angekündigte Klage gegen den Internationalen Ski- und Snowboardverband (FIS) beim Kartellgericht eingereicht.
Diese Information wurde vom Oberlandesgericht Wien gegenüber der APA bestätigt. Die FIS unter der Leitung von Präsident Johan Eliasch strebt eine zentrale Vermarktung der lukrativen internationalen Medienrechte an. Der >> ÖSV, der diese Rechte bisher selbst vermarktet hat, befürchtet dadurch einen erheblichen finanziellen Schaden.
„Der FIS-Vorstand hat mit dem Beschluss den Wettbewerb auf dem Markt eingeschränkt. Das wirkt sich bereits jetzt auf den ÖSV aus, dem ein potenzieller Schaden in siebenstelliger Höhe droht“, erläuterte ÖSV-Geschäftsführer Christian Scherer kürzlich. In der umstrittenen Frage der Zentralisierung der Medienrechte hatte FIS-Präsident Eliasch im April überraschend verkündet, den Weg für die Umsetzung freigemacht zu haben. Nach seinen Plänen soll das Modell ab 2026 in Kraft treten.
Die langfristigen Folgen eines möglicherweise verlorenen Rechtsstreits wollte Scherer derzeit nicht bewerten. Unabhängig von diesem Fall beschäftige man sich jedoch kontinuierlich mit Alternativszenarien. Der ÖSV verfolgt mit Interesse die jüngste Entwicklung im Snowboardbereich, wo Superstar Shaun White eine eigene Halfpipe-Serie – die Snow League – mit Preisgeldern in Höhe von 1,5 Millionen Dollar (1,3 Mio. Euro) ins Leben ruft. Während der alpine Skiweltcup unter einem gemeinsamen Dach organisiert wird, gibt es im Halfpipe-Bereich mehrere unterschiedliche Serien.