Der neue Streamingdienst der französischen Fußball-Liga Ligue 1+ hat in seinem ersten Monat mehr als eine Million Abonnenten gewonnen.
Damit übertrifft das Direct-to-Consumer-Angebot der Ligue de Football Professionnel (LFP) bereits nach wenigen Wochen das für die gesamte Saison 2025/26 gesteckte Ziel. Bereits zum Auftaktwochenende zählte die Plattform über 600.000 Anmeldungen – mehr als der bisherige Rechteinhaber Dazn während der gesamten Vorsaison. Inzwischen haben sich laut LFP rund 72 Prozent der Zuschauer für ein Saisonabo entschieden. Unterstützt wurde der erfolgreiche Start durch die breite Verfügbarkeit bei etablierten Plattformen wie Dazn, Orange, Free und Amazon Prime Video sowie ein redaktionell erweitertes Angebot.
Ligue 1+ zeigt pro Spieltag acht Live-Partien sowie weitere Inhalte wie Highlight-Magazine, Dokumentationen und eine geplante Kindersendung. Die Abo-Preise bewegen sich zwischen 9,99 € und 19,99 € monatlich, wobei es für junge Nutzer und Neukunden Ermäßigungen gibt.
Mit dem selbst betriebenen Streamingdienst reagierte die Liga auf das Scheitern mehrerer klassischer Medienverträge – darunter das geplatzte 3,25-Milliarden-Euro-Abkommen mit Mediapro im Jahr 2020. Die LFP ist damit die erste der europäischen Topligen, die ihre Inlandsrechte über eine eigene Plattform vermarktet.
Langfristig strebt die Liga 2,2 bis 2,5 Millionen Abonnenten an. Ob dieses Modell nachhaltig hohe Erträge für die Klubs erwirtschaftet, bleibt abzuwarten – insbesondere angesichts der vergleichsweise niedrigen Einstiegspreise. Ein geplanter Vertrieb über Canal+ könnte zusätzliche Reichweite bringen.