Laut einem Bericht der Financial Times investierte der Gründer von Access Industries weitere 827 Millionen US-Dollar in die Plattform Dazn, womit sich seine Gesamtinvestitionen auf über 6,7 Milliarden US-Dollar summieren.
Die erneute Kapitalspritze erfolgt, während sich Dazn auf die Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen für 2023 vorbereitet. Trotz eines Umsatzanstiegs von 30 Prozent auf 2,9 Milliarden US-Dollar (2,82 Milliarden Euro) sank der operative Verlust im Vergleich zum Vorjahr von 1,1 Milliarden auf 830 Millionen US-Dollar (806,24 Millionen Euro). Dennoch blieben die Gesamtverluste mit 1,4 Milliarden US-Dollar (1,36 Milliarden Euro) hoch.
Dazn-CEO Shay Segev zeigte sich dennoch optimistisch und prognostizierte für 2025 einen Umsatz von über 6 Milliarden US-Dollar (5,83 Milliarden Euro). Wichtige Faktoren hierfür seien die Übernahme des australischen Pay-TV-Anbieters Foxtel für 2,2 Milliarden US-Dollar (2,14 Milliarden Euro) sowie ein umfangreicher Rechtevertrag für die FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025.
Das Unternehmen verfolgt weiterhin das Ziel, zu einer umfassenden digitalen Sportplattform zu werden. Neben dem Kerngeschäft mit Live-Übertragungen setzt Dazn verstärkt auf zusätzliche Einnahmequellen wie Wetten, E-Commerce und Ticketverkäufe. Zudem soll ein kostenloses Angebot neue Nutzer anlocken.
Dazn wird zunehmend mit externen Investitionen in Verbindung gebracht, darunter eine mögliche Beteiligung des saudi-arabischen Public Investment Fund (PIF) in Höhe von mindestens einer Milliarde US-Dollar. CEO Segev wollte eine solche Partnerschaft nicht kommentieren, bestätigte jedoch ein wachsendes Interesse an Dazn.
Trotz hoher Rechtekosten von 3,1 Milliarden US-Dollar (3,01 Milliarden Euro) im Jahr 2023 und künftigen Verpflichtungen von über 9 Milliarden US-Dollar (8,74 Milliarden Euro) strebt Dazn langfristig den Aufbau eines globalen Medienunternehmens im Stil von Spotify an. Wie nachhaltig das Geschäftsmodell ist, bleibt jedoch weiterhin eine offene Frage.