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Georg Pangl: „Wie soll der Fußball so wie wir ihn kennen weiter bestehen?“ [Partner-News]

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Die besten Aussagen von Georg Pangl, ehemaliger Bundesliga-Vorstand und European Leagues-Generalsekretär, zu Gast im KaffeehausTALK.

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Georg Pangl über …

… die unverhofften Anfänge:

„Ehrlich gesagt hatte ich keine Karriereplanung. Mein Vater hatte die Sorge, dass ich nach der Matura überhaupt keinen Job finde. LKW Walter wollte mich am meisten, wie bei einem Transfer. Ich hatte zudem überhaupt keine Ahnung, dass man im Fußball hauptberuflich Geld verdienen kann. Dann kam ein Anruf von Heinz Palme. Er arbeitete beim ÖFB und rief bei LKW Walter an. Er stellte sich vor und fragte mich, ob ich dort arbeiten will. Ich habe aufgelegt, weil ich dachte, er hat sich verwählt. Ich fragte nach einem Treffen im Dezember 1985, warum gerade ich – ich kannte ja niemanden, hatte keinen Schieber. Heinz Palme sagte: Wir wollten das Thema der Manipulation ausschalten. Und weil ich in der Schulauswahl Fußball gespielt habe und auch Klassensprecher war, hat man mich angerufen.“

… den ÖFB in den 80er-Jahren:

„Wir waren auf der Mariahilfer Straße und es war gefühlt ein Familienbetrieb mit rund 15 Mitarbeitern, inklusive Teamchef. Heute sind es anscheinend so viele, dass man sich untereinander fast nicht mehr kennt. Jetzt ist es ein mittelgroßer Konzern. Es war beeindruckend, es hat mit verstaubtem Verband nichts zu tun gehabt. Es war ein Wille zur Entwicklung da, ein Dynamik, ein Teamgeist. Man hat vergessen, auf die Uhr zu schauen.“

… die U16-EM 1994:

„Ich war alleine am Weg nach Genf. Vor der Junioren-Kommission habe ich eine Präsentation mit Overhead-Folien hatte. In der Kaffeepause hatte ich Sachertorten mit, bekam gegen Trinkgeld Schlagobers. Mit Charme hat es dann geklappt, die Fakten und das. Die Endrunde selbst war ein Riesenerfolg. Wir hatten 31 verschiedene Spielorte, alles klappte hervorragend.“

… die Arbeit als Venue Director:

„Ich habe nach der EM einen Bene-Ordner gemacht und alles von vorne bis hinten aufgelistet, was wir bei der EM gemacht haben. Kurz darauf kam ein Anruf, ich dachte wieder, man hat sich verwählt. In einem Hotel in Amsterdam bin ich mit einem Polen nach oben gefahren. Wir waren beide bei dem Hearing und mit uns wurde sehr schnell englisch geredet. Mein Englisch war nicht schlecht, aber er wollte nur wissen, wer von uns beiden hintereinander besser versteht. Ich hatte augenscheinlich den Vorteil. Erst dann kam man zu den Aufgaben. Man ist der Vertreter der UEFA, alle wollen ihre Themen durchbringen. Die UEFA war noch nicht so straff und die Herausforderung lag darin, all diese Stakeholder abholt und gemäß der Bestimmungen Entscheidungen trifft. Ich habe aber immer gesagt: Der Fußball ist das Wichtigste.“

… den Wechsel zur UEFA 2002:

„Die kleine Welt in Österreich, die internationale und meine kleine Welt in Stotzing haben immer perfekt gepasst. Aber es kam wieder ein Anruf aus der Schweiz, ob ich vollamtlich bei der UEFA arbeiten will. Ich hatte damals einen Job mit meinem Jugendidol Hans Krankl. Ich habe ihm das erzählt. Ich war mir unsicher, ob ich es machen will. „Huach zua, Lieblingssekretär“, meinte er, „Des is so wie bei mir und Barcelona. Wenn dich die UEFA will, musst du in die Schweiz gehen.“ Und der Hans hatte recht. Es war der richtige Schritt in der Karriereplanung, die es nie gab.“

… den nächsten Anruf, diesmal aus der Bundesliga:

„Ich hatte das Gefühl, dass ich in der Bundesliga etwas bewirken kann. Mit dem Blick aus Genf auf Österreich, hatte man das Gefühl, etwas bewirken zu können. Der Anruf kam, ich habe abgehoben. „Servas, da ist der Martin Pucher, kennst mi?“. Ich kannte ihn persönlich nicht, er meinte, der „Frank“ (Anm. Stronach) wollte mich treffen. Schlussendlich flehte er ich an, so hat das begonnen. Im Klub Fontana gab es ein Gespräch, ich habe Herrn Stronach dreimal abgesagt. Er wollte mich und meinte es ernst. Ich wollte schon nach Genf übersiedeln, aber ich wollte nicht, dass meine Frau alleine am Genfer See sitzt. Sie meinte aber: Mach es nicht von mir abhängig.“

… den Start bei der Bundesliga und die ersten Jahre:

„Reinhard Herovits meinte zu mir: Wie machen wir das mit den Gehältern? Ich verstand ihn nicht und er sagte: Wir sind bankrott. So habe ich bei der Bundesliga angefangen. Wir mussten zuerst die Trümmer wegräumen. Zehn Jahre später hatten wir das schöne Haus und fünf Millionen Euro am Konto. Sportlich waren wir sehr weit von heute entfernt. Den Österreicher-Topf, der schon eingeführt war, war eine super Idee, die ich unterstützt habe. Das war ein großer Schritt. Was uns dann gelungen ist, war es im TV-Bereich ein stabiles Fundament zu schaffen. Auf dem baut man heute noch auf. Ein weiterer Meilenstein ist auch der Kollektivvertrag. Es hat auch entsprechend Kraft gekostet. Ich hatte am Anfang nicht gewusst, woran es mangelt.“

… die Zeit bei der Bundesliga:

„Ich bin immer einen geraden und transparenten Weg gegangen. Es kommt in entscheidenden Momenten auf die Solidarität an, auch wenn immer ein, zwei aus der Reihe tanzen. Also musste man sich um 6 Uhr in der Früh mit Rudi Edlinger oder Werner Kuhn besprechen. Man hat versucht, transparent die Bestimmungen zu ändern, sonst platzt kurz vor der Versammlung eine Bombe. 2010 hatte ich das Gefühl, dass meine Reise noch nicht beendet ist. Ich hatte aber das Gefühl, der Hans (Anm.: Rinner) will mich nicht mehr. Fakt ist, dass die Klubs und die Medien gesagt haben, dass ich nicht so gehen sollte. Ich sollte zumindest kämpfen. Also habe ich mich beworben und durfte dann vor dem Aufsichtsrat präsentieren und habe alles in die Waagschale geschmissen. Mit der Stimme von Hans Rinner wurde mein Vertrag verlängert. Ich hatte nie ein Problem mit ihm und wir haben noch viel weiter gebracht. Das Persönliche hat man in den Hintergrund gestellt.“

… den Manipulationsskandal Taboga/Kuljic:

„Es war fordernd und prägend. Ich wurde gebrieft und war das Gesicht nach außen. Fakt ist, dass wir als Liga limitiert waren. Wir konnten nichts tun, konnten nicht einmal Namen sagen. Es war komplex und umfassend. Ich und wir haben den Kopf hingehalten, aber wir haben unser bestmöglichstes versucht, das zu managen. Es war nicht einfach!“

… Dietrich Mateschitz:

„Ich hatte das Glück und Vergnügen, einen persönlichen Termin mit ihm zu haben. 2010 hat er mich auf ein Gespräch wegen der TV-Rechte eingeladen. Ich habe versucht ihm zu erklären, dass er mit Servus TV mehr bezahlen muss als der ORF, wegen der Reichweite. Er wollte das nicht so hinnehmen. Die Begnung war faszinierend, er in seinem Aussehen. Er sagte: Wissen Sie, ich könnte mir auch eine Yacht vor Monaco kaufen, ich gehe aber lieber im Ausseer Land Shcwammerl suchen. Nach dem Termin wollte ich mit dem Zug zurück fahren. Er fragte: Wollen Sie mit dem Alpha Jet zurück fliegen? Ich wusste nicht, was das ist. Er fragte, ob ich Angst habe und ich mich nicht traue – also bin ich geflogen.“

… den nächsten Anruf der European Leagues:

„Nach ein paar Monaten Auszeit rief mich jemand aus England an. Der Headhunter hatte einen Job als Generalsekretär in Nyon. Meine Frau meinte: In der Bundesliga warst du am Wochenende nie zuhause. Also rief ich zurück und er sagte: Du bist einer von 50 Bewerbern. Aber ich war auf der Shortlist, es gab ein Hearing und noch eines und ich habe mich durchgesetzt, wurde mit 30:0 am 30.3.2014 zum Generalsekretär der European Leagues.“

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