++ sportsbusiness.at exklusiv – ein Gastbeitrag von Anja Kirig, Marcel Aberle, Stefan Bader ++
Es ist wichtig zu beachten, dass Veränderungen selten plötzlich eintreten, sondern eher schleichend vor sich gehen. Wenn man sich also die Frage stellt, wie der organisierte Fußball und seine Großevents in zwölf Jahren aussehen werden, muss man sich vergegenwärtigen, dass sich ständig Veränderungen vollziehen.
Hierfür wurden vier mögliche Szenarien für den Fußball nach der WM 2022 entwickelt. Einen Auszug davon können Sie hier lesen - am Ende des Artikels können Sie die gesamte Analyse downloaden:
Protektionismus: nur keine Änderung - Die Fußballkarawahne zieht einfach weiter.
Die gesellschaftlichen Entwicklungen werden nur unzureichend von Akteuren, Leistungsträgern und Entscheidern berücksichtigt. Maßnahmen zur Integration, Nachhaltigkeit und Diversität werden nur oberflächlich verfolgt und Daten und Fakten werden entsprechend den eigenen Interessen verzerrt. Im Fußball geht es weiterhin hauptsächlich um Prestige, Geld und Wachstum. Die Profispieler verdienen viel Geld und bleiben die Helden der Öffentlichkeit, während Nachwuchsspieler auf den Aufstieg in eine höhere Gesellschaftsklasse hoffen. Um den leidigen Diskussionen zu entgehen, entscheidet die FIFA, dass Weltmeisterschaften zukünftig direkt „gekauft” werden können. Allgemein ist ein Rückgang des Interesses zu beobachten. Fußball wird zum gesellschaftlichen Streitthema.
Adaption: Werte und Wirtschaft optimieren sich konvergent - Kreislaufwirtschaft und Technologie sei Dank.
Innerhalb der kapitalistischen Wirtschaftslogik des Wachstums führen Kreislaufwirtschaft und neue Technologien dazu, dass sich ein allgemeiner Wertewandel mit Fußball und Kapitalismus nicht widerspricht. Die Anpassung passiert graduell, eine Verbesserung findet dabei nach und nach statt. Durch die Konnektivität wird Transparenz ermöglicht und Themen wie Menschenrechtsverletzungen oder klimaschädliches Verhalten werden schnell sichtbar und angesprochen. Auch der Amateurbereich profitiert von der Weiterentwicklung. Wertewandel und die vielen Innovationen nutzen dem Breitensport. Vereine schaffen es darüber, sich finanziell am Laufen zu halten und gleichzeitig ihre soziale Rolle einzunehmen.
Kollaps: Die Fußball-Bubble platzt - Aufgrund fehlender Adaption und Krisen
Die Weltwirtschaftskrise führt zu Armut und globalen Protesten, während der Profi-Fußball kollabiert. Nationale und kontinentale Vereinsmeisterschaften werden deutlich reduziert und die ehemals besten Vereine gehen insolvent. Bolzplätze werden in Eigenregie gebaut und gepflegt, während andere Sportarten versuchen, ehemalige Fußball-Fans für sich zu gewinnen. Die WM findet abgeschottet in Australien statt und wird wahrscheinlich das letzte sein, da Sponsoren sich zurückgezogen haben und kaum ein Sender die Spiele überträgt.
Progressives-Wir: Auf dem Weg in eine Co-Kultur - wird Fußball zum Transformation-Sport
Nicht nur die Gesellschaft stellt sich die Frage, ob Wachstum Grenzen hat. Auch Unternehmen und Organisationen merken, dass der klassische Wachstumsgedanke ausgedient hat. Co-Kulturen treiben die Transformation von Unternehmen weg vom klassischen Wachstumsgedanken hin zu einer dezentralisierten, kollaborativen und transparenten Wirtschaft. Die Organisationsform von Profi-Vereinen ist flach hierarchisch. Gewinne dürfen nicht erwirtschaftet werden, Schulden müssen dem Gemeinwohl des Vereins dienen. Konnektivität ermöglicht Kollaboration weltweit. Ziel: Den Fußball nutzen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Somit avanciert Fußball zu einem Transformations-Sport weltweit. Er steht für Postwachstumswirtschaft und Co-Kultur.
Zu 100 Prozent wird sich keine der vier durchsetzen, aber es wird eine Richtung geben. Welche haltet Ihr, halten Sie für am wahrscheinlichsten?
Sie haben einen Auszug aus der Szenarioanalyse “Fußball nach Katar” von Anja Kirig, Stefan Bader und Marcel Aberle gelesen:
Anja Kirig
Zukunfts- und Trendforscherin
info@anjakirig.de
anjakirig.de
Anja Kirig ist freiberuflich als Zukunfts- und Trendforscherin tätig. Sie arbeitet mit der Methodik der Megatrends und den sich daraus ableitenden soziokulturellen Entwicklungen. Dabei liegt ihr Schwerpunkt u.a. auf der Sport- und Freizeitkultur. Zu der Sportgesellschaft der Zukunft publizierte sie 2014. Die Studie „Sportivity“ erschien im Verlag des Zukunftsinstituts.
Marcel Aberle
Zukunfts- und Trendforscher
marcel@zumu.at
Der mehrfach ausgezeichnete Innovations-Preisträger führte 3,5 Jahre als Geschäftsführer das Zukunftsinstitut in Österreich. Unter anderem entwickelte er die Trend Canvas am Zukunftsinstitut, welche er im Februar 2022 im gleichnamigen Verlag als Workbook veröffentlichte. Seine Leidenschaft für Sport und Zukunft verknüpft er als Co-Host im Podcast Modern Ballers.
Stefan Bader
Geschäftsführer teamwerk sport
stefan.bader@teamwerk-sport.de
www.teamwerk-sport.de
Stefan Bader ist Co-Autor der Studie "Fußball 2050“. Er konzipierte und begleitete die Vereinsentwicklungsprozesse des VfB Stuttgart und des SCR Altach. Darüber hinaus war er als Markenberater für Sportler aus unterschiedlichen Sportarten tätig, wobei der Fokus hierbei die Wertetreiber des jeweiligen Sportlers waren.
Die komplette Analyse können Sie hier downloaden:
Der KaffeehausTALK ist eine abwechslungsreiche, informative Mischung aus Sportcast und Educast – hochkarätige Gäste inklusive.
Constanze Weiss ist 37 Jahre jung und als Moderatorin bei Sky Sport Austria eines der Gesichter des Pay-TV-Senders in Österreich. Dass sie heutzutage vor der Kamera steht, war für die Tochter von ORF-Sportreporter-Legende Erich Weiss nicht geplant.
Denn die Mutter einer sechsjährigen Tochter verbrachte in ihrer Jugend viel Zeit am Golfplatz und begann ihre berufliche Karriere neben ihres Studiums an der FH Wien für Tourismusmanagement in der Medienbranche – zuerst als Redakteurin beim Medianet Verlag, wo sie über Golf schrieb. Schon während des Studiums war ihr klar, dass sie eigentlich nicht in der Hotelbranche landen wollte. Somit wechselte sie nach Abschluss ihres Studiums in die PR-Branche, und war zunächst zwei Jahre lang Teil der Agentur Mensch & Marke im Presseteam des Nordischen Kombinierers Felix Gottwald.
Aus privaten Gründen übersiedelte sie in weiterer Folge nach Innsbruck, machte sich selbstständig und übernahm die PR für Olympiasieger und Weltmeister der nordischen Kombination, Bernhard Gruber, und Andreas Prommegger, Weltmeister im Snowboard. Auch in dieser Zeit leitete Constanze die Media-Abteilung des Olympischen Komitees der Jugend Winterspiele 2012 in Innsbruck.
2011 folgte dann der nächste Schritt: Die damals 25-Jährige wurde zu einem Casting von ServusTV eingeladen – und somit startete die Karriere als Moderatorin, wo sie vier Jahre lang in Salzburg hauptsächlich Eishockey und andere Red Bull Sportarten wie Crashed Ice, Air Race, Erzberg Rodeo moderierte, oder aber auch im klassischen Frühstücksfernsehen on air war. 2015 kehrte Constanze dann nach Wien zurück, nachdem Sky Sport Austria sie abgeworben hatte. Zunächst, um eine Eishockey-Redaktion aufzubauen, um danach Schritt für Schritt in den Fußball zu wechseln.
Wie reflektiert sie nun heute die Karriere im Sportjournalismus, ausgestattet mit einem bekannten Nachnamen und mit viel Freiheit in der Berufsgestaltung? Was macht gute PR-Arbeit oder Moderation aus? Wie hat sich das Geschäft entwickelt? Welche Rolle spielt ihr Geschlecht in der Männerdomäne Fußball? Über all diese Dinge spricht Constanze Weiss mit den KaffeehausTALK-Hosts Michael Fiala und Georg Sohler.
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