In der Champions Sports Bar im Wiener Marriott Hotel kam es am Dienstag, 27. September, zur sechsten Ausgabe des sportsbusiness.at Breakfast Club. Hosting-Partner war dieses mal die Sporthilfe.
Diskutiert hat dabei eine hochkarätige Runde, moderiert von Elisabeth Gamauf-Leitner, über die Zukunft der Sportförderung in Österreich. Am Podium tauschten Philipp Trattner (Sportministerium), Michael Schuen (Präsident Sports Media Austria), Gernot Uhlir (Sporthilfe), Alexandra Meissnitzer (ORF-Expertin) und Thomas Scheriau (ELK Fertighaus) ihre Meinungen dazu aus.
Die besten Aussagen
Philipp Trattner (Sportministerium):
„Aktuell sind Budgetverhandlungen im Gange, bei denen es natürlich um die spezielle Sportförderung geht und darum, dass es hier eine Erhöhung gibt. Man muss trotzdem erwähnen, dass es nicht immer nur die 80 Millionen Euro waren, sondern es immer eine Valorisierung gegeben hat. Auch in den letzten Jahren und auch für heuer gilt die Valorisierung von über 5 Millionen.“
„Wir versuchen diese Untergrenze von 80 Millionen zu erhöhen und die Gespräche zwischen Sportministerium und Finanzministerium laufen diesbezüglich sehr gut und das Ergebnis wird man in wenigen Wochen verkünden können, wenn am 12. Oktober die Budgetrede des Finanzministers stattfindet.“
„Der Sport ist eigentlich Länderangelegenheit. Es gibt Länder, die haben eine größere Sportaffinität und es gibt Länder, die es ein wenig überschaubarer ansehen. Aber entscheidend ist, dass man versucht die ganzen Protagonisten in ihrer Aufgabenstellung klar zu definieren, wer für was zuständig ist, weil es kann nicht immer sein, dass sofort das Sportministerium einspringen muss, wenn etwas in den Bereich „Sport“ fällt. Ich bekomme oft von zum Beispiel Schuldirektoren zu hören, dass sie eine Förderung für ihren Turnsaal brauchen, um diesen erneuern zu können. Das kann ich menschlich auch nachvollziehen, ist aber definitiv nicht mein Zuständigkeitsbereich. So schaut jeder auf unser Ministerium hin, das im Vergleich zu anderen Ministerien das geringste Budget hat.“
Michael Schuen (Sports Media Austria / Kleine Zeitung):
„Wir sind mittendrin in einem der größten Probleme des österreichischen Sports“
„Der nationale Sport hat keine Lobby“
„Ich bin der Überzeugung, dass Einzelsportler, die ihre Leistung bringen, dank der Vielzahl an Fördermöglichkeiten in Österreich selbst in Randsportarten davon leben können. Sie leben zwar nicht wie ein Cristiano Ronaldo aber dank Sporthilfe, Polizei und Bundesheer ist es schon möglich im österreichischen Sport als Einzelperson zu überleben.“
Gernot Uhlir (Sporthilfe):
„Man muss Geld in die Hand nehmen und dann kommt im Endeffekt auch etwas dabei raus.“
„Die österreichischen Lotterien sorgen dafür, dass jeder Euro, der eingenommen wird zu 100% in den Sport zurückführt.“
„Der österreichische Sport braucht seit Jahren eine finanzielle Erhöhung“
„Sport > Kultur“: „Es gibt keine bessere Plattform und kein besseres Image als den Sport. Kultur ist auch sehr gut, aber Sport ist sicher mindestens genauso gut.“
„Ich finde es super, dass es sportsbusiness.at gibt, weil hier Wirtschaft und Sport zusammengeführt wird und die beiden Bereiche sind schon immer gut miteinander verbunden. Ich glaube, sich den Sport zur Nutze zu machen und mit den Emotionen des Sports die eigene Marke voranzubringen, ist das Beste, was man als Firma tun kann.“
Alexandra Meissnitzer (TV-Expertin):
„Das Wichtigste ist, dass man weiß, wie wichtig der Sport für die Gesellschaft ist und nicht nur der Leistungssport. Wie wir in der Diskussion gehört haben, wird es nie für alle zufriedenstellend sein und natürlich will ein Jeder mehr. In Zeiten wie diesen ist es schwieriger denn je und das ist uns allen bewusst aber umso mehr sind auch wir gefordert, zum Beispiel private Sponsorn aufzutreiben und zu schauen, dass unsere Sportlerinnen und Sportler die Möglichkeiten und Bedingungen vorfinden, die sich brauchen, um Höchstleistungen abzurufen. Wir alle stehen in der Verantwortung ein bisschen mehr zu tun und vielleicht auch einmal andere Wege zu gehen.“
„Wir können uns nicht mehr nur auf den Bund verlassen“
Thomas Scheriau (Geschäftsführer ELK Fertighaus)
„Es geht ums Wollen und wenn man etwas wirklich will, dann kann man viel erreichen. Ich kann jedem empfehlen hier etwas zu tun. Natürlich muss man mit den Budgets haushalten aber, wenn man selektiv und gut überlegt einsetzt, ist es eine tolle Sache, weil es einen Mehrwert für jeden hat.“
ELK kennen nachdem Eintritt ins Sportsponsoring mehr Leute?
„Jein. Es ist schon so, dass man ELK vorher gut gekannt hat aber wir haben mit der Sporthilfe generell einen super Kanal, um uns hier gegenseitig zu ergänzen und natürlich kennen uns mehr Leute als wir glauben und durch den Sport nochmal mehr.“