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„Die Ausbildungsentschädigung der FIFA halte ich für EU-rechtswidrig“ [Partner-News]

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Die besten Aussagen von Sportrechtsanwalt Frank Rybak, zu Gast im Sportbusiness-Podcast KaffeehausTALK.

Im Gespräch mit Lorenz Kirchschlager und Simon-Peter Charamza punktet Frank Rybak mit jeder Menge Insights, Geschichten, Namen und Fallbeispielen aus der Praxis.

Die aktuelle Ausgabe kannst du hier hören:

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Oder hier direkt auf KaffeehausTALK:

Frank Rybak über….

…das top-aktuelle Thema im Sportarbeitsrecht: „Pandemie-Klauseln“ in Spielerverträgen: „Pandemie-Klauseln sind derzeit das top-aktuelle Thema im Sportarbeitsrecht. Solche Klauseln habe ich seit dem Sommer 2020 schon relativ häufig gesehen. Ich muss sagen, von all dem, was ich da bisher gesehen habe, war das von Schalke 04 handwerklich am besten gemacht.“

…länderspezifische Unterschiede bei Vertragsverhandlungen: „Im asiatischen Raum groß verhandeln ist nicht. Entweder man kann die Verträge so akzeptieren, wie sie vorgelegt werden, oder eben auch nicht. Das ist schon sehr speziell.“

Die Ausbildungsentschädigungen von der FIFA halte ich für EU-rechtswidrig. Das ist für Deutschland auch schon entschieden worden. Weil sie die Arbeitnehmerfreizügigkeit beeinträchtigt.

Frank Rybak

…Spieler, die einen Vereinswechsel erzwingen wollen: „Wenn man den Spieler nicht verkaufen will, dann muss man das auch nicht. In dem Fall von Ousmane Dembele ist aus meiner Sicht relativ klar geworden, dass eigentlich auch Borussia Dortmund den Spieler verkaufen wollte. Nur war die Summe noch nicht erreicht, die sie gerne haben wollten. Deshalb hat sich das auch so hochgeschaukelt. Ich glaube nicht, dass so eine Situation so nachhaltig entstehen kann, wenn ein so großer Verein wie Borussia Dortmund sagt: ‚Wir brauchen da nicht weiter zu diskutieren, der Spieler bleibt bei uns.‘ Am Ende ist es immer so, dass die Spieler spielen wollen. Vielleicht versuchen sie es mal, sich aus einem Vertrag raus zu streiken – diese Fälle gibt es schon. Aber spätestens nach Ende der Transferperiode wollen die Spieler alle wieder auf dem Platz stehen, und dann enden ihre Aktivitäten wieder von selbst.“

…Unterschiede in Arbeitsverträgen von Fußballern und eSportlern: „eSportler verpflichten sich, in einem bestimmten Ausmaß zu streamen, und in den Social Media aktiv zu sein. Das gibt es bei Spielern, die auf dem Rasen stehen, in der Form natürlich nicht. Und man ist im eSports natürlich – aber das ist rechtlich weniger problematisch – nicht an Transferfenster gebunden.“

…EU-rechtswidrigkeit der FIFA-Ausbildungsentschädigung: „Die Ausbildungsentschädigungen von der FIFA halte ich für EU-rechtswidrig. Das ist für Deutschland auch schon entschieden worden. Weil sie die Arbeitnehmerfreizügigkeit beeinträchtigt.“

Erstens ist ein Salary Cap in Europa rechtlich höchst problematisch bis unmöglich. Zweitens wäre ein Salary Cap nur auf internationaler Ebene sinnvoll.

Frank Rybak

…das Sportrechtsurteil der vergangenen Jahre in Österreich: „Das Sportrechtsurteil der vergangenen Jahre in Österreich? Der Fall Karim Onisiwo ist durch alle Instanzen gegangen, bis zum obersten Gerichtshof (Anm.: OGH). Es ging um eine einseitige Vertragsverlängerungsoption. Schlussendlich hat der OGH die Optionsausübung des SV Mattersburg als nicht gerechtfertigt festgestellt, und Onisiwo konnte ablösefrei zum SV Mainz 05 wechseln.“

…die DFL-Taskforce „Zukunft Profifußball“: „Die Taskforce ‚Zukunft Profifußball‘ ist ein ganz spannendes und weltweit einzigartiges Projekt, das die DFL (Anm.: Deutsche Fußball Liga) da ins Leben gerufen hat. Der Auftrag der Taskforce ist, verschiedene Themen zu diskutieren, und dem Vorstand der DFL Ideen zu geben, wie man den deutschen Fußball in Zukunft besser aufstellen kann. Es wird am Ende ein Positionspapier zu den Empfehlungen der Taskforce geben. Da kann man sehr gespannt sein, was dabei rauskommt, und was die DFL letztlich davon umsetzen wird.“

…einen Salary Cap im europäischen Fußball: „Erstens ist ein Salary Cap in Europa rechtlich höchst problematisch bis unmöglich. Zweitens wäre ein Salary Cap nur auf internationaler Ebene sinnvoll – ich glaube nicht, dass sich, alleine auf europäischer Ebene, ein Konsens für den Salary Cap formieren könnte. Das Dritte, das zeigt die Erfahrung auch: Am Ende findet das Geld immer seinen Weg, zu dem, der es bekommen soll. Das verhindert das beste Regelwerk nicht.“

…geplante Änderungen Seitens der FIFA für Spielervermittler: „Die FIFA will nach der aktuellen Planung am 01.01.2022 neue Regelungen einführen. Es existiert auch bereits ein vertraulicher Entwurf dieses Regelwerkes, das FIFA Football Agent Regulations heißt. Das ist alles (Anm.: Die Einführung eines Caps für Provisionen von Spielervermittlern) etwas pauschal, und aus meiner Sicht besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass auch eine Kartellbehörde oder ein staatliches Gericht sagen wird, dass das kartellrechtlich nicht zulässig ist.“

…Regressforderungen von Vereinen nach Verbandsstrafen: „Ich erwarte nicht, dass Regressforderungen gegen Zuschauer in Zukunft zunehmen werden, auch wenn es rechtlich möglich ist. Zum einen müsste man alle Unruhestifter ermitteln, und zum anderen müssen die Störer auch in der Lage sein, die Strafen zu bezahlen. Daran hakt es häufig schon. Das heißt, der gemeine Fan, der kann eine Verbandsstrafe von €10.000,- oder €20.000,- gar nicht bezahlen, da tritt auch keine Versicherung ein.“

Ich erwarte nicht, dass Regressforderungen gegen Zuschauer in Zukunft zunehmen werden, auch wenn es rechtlich möglich ist.

Frank Rybak

…dein Einstieg in die Sportbusiness-Laufbahn für junge Anwaltskollegen:
„Ich würde empfehlen, auf kleinerer Ebene anzufangen. In irgendeinem Sportverein, der vielleicht halbprofessionell organisiert ist. Da gibt es häufig auch viel zu tun. Da kann man Kontakte knüpfen, Satzungen überarbeiten, Verträge optimieren. Dann findet man auch relativ schnell Zugang zu dem doch kleineren Netzwerk von Sportrechtsanwälten. Danach geht es sicherlich über Netzwerken immer weiter.“

Gäste aus nationalem und internationalem Sportbusiness

Der KaffeehausTALK ist eine abwechslungsreiche, informative Mischung aus Sport- und Business-Podcast. „In den einzelnen Episoden werden unterschiedliche Karrierewege im Sportbusiness aufgezeigt, Wissen vermittelt und vor allem durch persönliche, unterhaltsame Geschichten untermalt“, so die beiden Podcast-Gastgeber Simon-Peter Charamza und Lorenz Kirchschlager. Gesprächspartner sind unterschiedliche Persönlichkeiten aus dem nationalen und internationalen Sportbusiness.

Die inhaltlichen Themen haben zwar mit dem Namen KaffeehausTALK nicht direkt etwas zu tun, aber als Wiener schätzen Kirchschlager und Charamza, dass die Wiener Kaffeehauskultur zum Plaudern, Fachsimpeln und Genießen einlädt – eine Atmosphäre, die sie auch in ihrem Podcast schaffen. In gemeinsam über 25 Jahren bei Vereinen, Verbänden, Agenturen und führenden Medien Österreichs durften die beiden eine Vielzahl an Experten und interessanten Persönlichkeiten kennenlernen, die sie nun an den Kaffeehaustisch bitten, um mit den Hörern ihre Geschichten und Erfahrungen zu teilen.

Alle zwei Wochen eine neue Episode

Alle zwei Wochen wird eine neue Episode des KaffeehausTALK serviert. Nach den ersten dreizehn Episoden mit unter anderem Event-Mastermind Heinz Palme, Eintracht-Frankfurt Stadionsprecher Bartosz Niedzwiedzki, Stadionentwickler Harry Gartler, Eishockey-Manager Gregor Baumgartner oder Frauen-Nationalteamchefin Irene Fuhrmann steht bereits Christoph Edelmüller, Geschäftsführer der beiden höchsten Spielklassen im österreichischen Männerhandball, für die 14. Episode in den Starlöchern.

Zu hören ist der KaffeehausTALK auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie z.B. Spotify, Apple Podcasts, Soundcloud, Google Podcasts, CastBox und auch auf der Webseite KafeehausTALK.com. Hier haben die Hörer zusätzlich die Möglichkeit, einzelne Kapiteln und Themen nachzuhören, sowie den KaffeehausTALK-Newsletter zu abonnieren.

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