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DFL: Leading-edge Technologien für effizienten Stadionbetrieb

(c) Hertha BSC / City-Press

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Der Betrieb einer großen Sportstätte ist eine komplexe Aufgabe mit zahlreichen organisatorischen Herausforderungen. Eine „Projektgruppe Stadioninnovation“ unter der Leitung von DFL und DFB soll erkunden, welchen Nutzen technische Lösungen aus anderen Wirtschaftsbereichen für Sportstätten haben können.

Die Projektgruppe wurde gemeinsam mit den Vereinen der deutschen Bundesliga, der 2. Bundesliga und der 3. Liga zu Beginn der Saison 2021-22 ins Leben gerufen. Sie bietet eine Plattform, auf der Experten aus den Vereinen ihre zentralen Herausforderungen im Stadionbetrieb erläutern und Anbieter von Branchenlösungen geeignete Technologien und Dienstleistungen vorstellen können. Die Rolle der DFL in diesem Szenario besteht darin, die eigene Innovationskompetenz als Berater einzubringen, die Klubs bei der Identifizierung überzeugender Innovationen zu unterstützen, die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten zu koordinieren und Werte zu schaffen – mit dem Ziel, einen effizienten, kostensparenden und besucherfreundlichen Stadionbetrieb zu ermöglichen.

Zwölf Klubs und vierzehn Zulieferer waren an dem ersten vollständigen Innovationszyklus beteiligt, der zu sechs konkreten Pilotprojekten führte. Die Ergebnisse der ersten Praxistests in Stadien sind vielversprechend, wie die folgenden Beispiele zeigen:

– Die Lufthansa Industry Solutions AS GmbH hat eine Lösung zur Personenzählung und -kontrolle entwickelt, die in und um Stadien eingesetzt werden kann. Sie besteht aus Sensoren und Kameras sowie einer KI-basierten Auswertesoftware und wurde im Berliner Olympiastadion bei drei Heimspielen von Hertha BSC getestet. Nach einer Auswertung des Pilotprojekts überlegen die Beteiligten nun, wie das System mit verschiedenen Besucherschnittstellen wie elektronischen Informationstafeln, mobilen Apps, akustischen Ansagen usw. kombiniert werden kann, um Wartezeiten und Besucherschlangen zu reduzieren. Ein weiterer möglicher Einsatzbereich des Systems wäre die Steuerung der Besucherströme zu den Essenskiosken und Toiletten. Die Implementierung der Lösung erfolgt unter strikter Einhaltung der GDPR.

– Ein weiterer Test fand Anfang November im Signal Iduna Park in Dortmund statt. Zwei Anbieter waren eingeladen, Vertretern von Borussia Dortmund, dem VfB Stuttgart und dem VfL Wolfsburg ihre Drohnentechnologie vorzuführen. Das von der Dronivo GmbH angebotene Überwachungssystem erkennt Drohnen, die in einem Umkreis von etwa drei Kilometern in das Stadion eindringen, und kann sich in deren Steuerungssysteme einklinken. Es kann nicht autorisierte Drohnen, die in den Luftraum des Stadions eindringen, zur Umkehr oder zur Landung zwingen und ihre Piloten lokalisieren. Die Berliner Security Robotics Development & Solutions GmbH präsentierte eine drohnenbasierte Lösung zur Objektüberwachung. An veranstaltungsfreien Tagen fliegt eine mit Videokameras ausgestattete Drohne in regelmäßigen Abständen über das Stadion und filmt relevante Stellen. Das spart im Vergleich zu Fußpatrouillen von Sicherheitspersonal viel Zeit. Der Anbieter plant, eine Software mit künstlicher Intelligenz einzusetzen, um verdächtige Aktivitäten und Objekte automatisch zu erkennen und den Sicherheitsdienst zu alarmieren.

– Zum Schutz vor Infektionen wird in der VfL-Fußball-Akademie des VfL Wolfsburg eine dauerhafte antivirale und antibakterielle Beschichtung für häufig genutzte Oberflächen wie Türklinken, Handläufe, Toiletten, Büros, Essensbereiche und Cateringstationen der That’s it International GmbH getestet. Im Erfolgsfall könnte die Beschichtung in vielen von der Profimannschaft genutzten Bereichen sowie in den Geschäftsstellen und im Stadion eingesetzt werden.

– Zwei Softwarelösungen für die Veranstaltungsplanung befinden sich in der Pilotphase: Der DSC Arminia Bielefeld, der VfL Bochum 1848 und der Karlsruher SC testen eine Lösung der ORGArena GmbH und der 1. FC Kaiserslautern testet die Lösung der VP Venue Planner GmbH.

Dr. Christian Hockenjos, Direktor Organisation bei Borussia Dortmund und Vorsitzender der Vereinigung der deutschen Stadionbetreiber, fasst diese Projekte zusammen: „Die Mitarbeit in der Projektgruppe war für uns als Verein sehr vorteilhaft. Die Vorfilterung von Innovationen ist ein gutes und hilfreiches Konzept für die einzelnen Vereine. Beim BVB konnten wir die für uns interessanten Innovationen ausprobieren und sind gespannt auf die Ergebnisse auch der anderen Pilotversuche.“

DFL und DFB begleiten alle Pilotversuche vor Ort, dokumentieren die Ergebnisse und stehen den Vereinen und Anbietern beratend zur Seite. Ein zweiter Projektzyklus soll im Frühjahr 2022 starten.

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