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„Bin das beste Beispiel für gelungene und gescheiterte Integration“ [Partner-News]

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Die besten Aussagen von Zeljko Karajica, zu Gast im KaffeehausTALK bei Lorenz Kirchschlager und Simon-Peter Charamza. Zeljko Karajica gilt derzeit als einer der bekanntesten Medienmanager, Investoren und Unternehmer im europäischen Sportbusiness. Der Gründer und Architekt der European League of Football spricht im KaffeehausTALK über seinen Werdegang, aktuelle Projekte und Visionen.

Die aktuelle Episode:

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Zeljko Karajica über…

…gelungene und gescheiterte Integration:

„Für den einen oder anderen Migrationsforscher bin ich vielleicht das perfekte Beispiel für Integration, wie es laufen kann: sprachlich, kulturell und all das andere. Auf der anderen Seite bin ich vielleicht gleichzeitig das perfekte Beispiel für gescheiterte Integration. Weil, wenn beispielsweise Kroatien spielt, auch gegen Deutschland, werdet ihr mich halt leider – aus deutscher Sicht – in Rot-Weiß und Kroatien anfeuern sehen. Was aber nicht heißt, dass ich nicht gerne meine Steuern in Deutschland zahle.“

…den roten Faden seiner Berufslaufbahn:

„Der roter Faden, der sich von Anfang bis zum Ende durchzieht, heißt Content-Produktionen, oder anders gesagt: Inhalte. Ich habe Radio gemacht, da ging es am Wochenende um Ergebnisse und Berichterstattungen. Ich habe für Zeitungen geschrieben, da ging’s um Inhalte. Später haben wir ganze TV-Sendungen produziert. Es gab in Deutschland 20 Jahre lang wahrscheinlich kein Bundesliga-Spiel, mit dem ich nicht zu tun hatte. Das ist alles Handwerk. Aber wenn du es dann schaffst, dass dir Leute zwei Stunden oder wie viel auch immer ihrer Freizeit abzwacken, dann ist das ein großes Geschenk. Und ich glaube, das ist der rote Faden, der sich bei mir durchgezogen hat: Produkte erzeugen.“

…die optimale Herangehensweise im Sponsoring:

„Durch die Gespräche mit potenziellen Sponsoren und die berühmte Kartei, die du dann irgendwann einmal hast, merkst du: Ah, okay, ich habe im Gespräch jetzt eigentlich festgestellt, die interessieren sich eher für eSports, weil sie damit neue Zielgruppen digital erreichen werden. Dann kannst du ihnen eventuell etwas für eSports anbieten. Das heißt, es geht eher darum, dass du eine Unit hast, die so professionell aufgestellt ist, dass sie sehr dicht am Markt, an den Firmen, an den potenziellen Sponsoring-Partnern dran ist. Zuhören, was braucht der Kunde, welche Zielgruppe, welche Herangehensweise, was braucht er für seine Kampagne? Und dass du dann maßgeschneidert für diese Firmen aus deinem Portfolio etwas anbietest, was du hast.“

…den medialen Unterschied zwischen NFL Europe und European League of Football:

„Das letzte Spiel der NFL Europe war 2007. Damals hat Frankfurt Galaxy gegen Hamburg Sea Devils vor 50.000 Zuschauern im Frankfurter Waldstadion gespielt. Die erste Message ist: Mann, da waren damals vor fast 18 Jahren 50.000 Zuschauer im Stadion und haben sich ein Football-Spiel angeguckt. Da würde ich mal sagen, das ist vielleicht gar nicht so doof, die Leute finden das schon gar nicht so uninteressant. Dann gehst du weiter und sagst: Es gab damals weder Facebook noch Instagram – war nicht existent. Und dann gehst du noch einen Schritt weiter: Das, was wir heute im Football jeden Sonntag im Fernsehen erleben, was nach 2012 begonnen und sich über die Jahre entwickelt hat, diesen ganzen Hype gab es 2007 nicht. Das heißt, die Football-Community war da, die war auch sehr stark, und die ist auch mit 50.000 Leuten ins Stadion gegangen. Aber die Verknüpfung zu der ganzen medialen Reichweite, die gab es 2007 nicht.“

…eine der Strategien der European League of Football:

„80% der Spieler müssen sogenannte homegrown sein. Das heißt, die heißen Peter, Zeljko oder Hannes. Wir versuchen tatsächlich das Thema zu erden. Wir versuchen, eine Basis zu schaffen. Weil Peter geht morgens zur Arbeit und erzählt seinen Arbeitskollegen, wie geil das Erlebnis ist, und weswegen man sich das angucken soll. Bei unserem ersten Finale in Düsseldorf hatten wir schon über 20.000 Menschen im Stadion. Aus dem Nichts, in Corona-Zeiten – das darf man nicht vergessen.“

…das Finale der European League of Football am 25. September 2022 in Klagenfurt:

„Das Finale der European League of Football findet 2022 in Klagenfurt im wunderschönen Wörthersee Stadion statt. Das wird das ganze Wochenende lang eine riesengroße Party werden. Es sind bereits jetzt über 3.000 Tickets verkauft – was sieben Monate davor grandios ist. Wir wissen, welche Stimmung hier in diesem Stadion entstehen kann. Und jetzt stellt euch vor, Wien oder Innsbruck kommen vielleicht in die Play-offs oder vielleicht sogar ins Finale, was das am Ende für eine Emotion entfachen würde. Wir wollen hier am Samstag eine große Fan-Party mit mehreren 1.000 Zuschauern machen. Alle die hier sind, sollen schon davor etwas feiern können, um dann am Sonntag auf entsprechendem Pegel das Finale erleben zu können. Ich glaube, das kann schon was Schönes werden.“

…den europäischen Geist der European League of Football:

„Wir haben von Anfang an gesagt, wir sind eine europäische Liga. Deswegen haben wir jetzt im zweiten Jahr mit den Istanbul Rams auch die Türkei erschlossen. Österreich kommt ebenfalls dazu. Und im nächsten Schritt wird es darum gehen, uns breiter aufzustellen. Das heißt, neue Länder mit dazu zu bekommen. Denn wenn wir dann irgendwann einmal sieben, acht europäische Länder am Start haben, dann wird auch die Idee, die wir dahinter haben, dieser europäische Geist, das erste Mal wirklich sichtbar. Allein in diesem Jahr erreichen wir in den Ländern, in denen wir mit Franchises vertreten sind, mittlerweile etwas mehr als 300 Millionen Menschen.“

…die Mitarbeiter hinter der European League of Football:

„Der Kern sind vielleicht 15 bis 20 Leute. Dieser Kern kümmert sich um Verkauf, Operations und die Liga-Leitung. Wenn die Saison anfängt, dann ist jeder Schiedsrichter, den du hast, Teil des Teams. Allein, was sich dann reisetechnisch abspielt. Da fliegen regelmäßig Teams nach Istanbul oder Barcelona. Das ist nicht wie beim Fußball, wo 30 Leute fliegen. Da fliegen automatisch fast 100 Leute pro Trip. Das ist schon eine größere Gruppe, die da von A nach B bewegt wird. Das bedeutet, das Team bläst sich dann in diesen drei bis vier Monaten inklusive Produktion wahrscheinlich auf über 300 Leute auf. “

…Sportarten mit Wachstumspotential:

„Neben Football ist das eSports. Ob wir das gut finden, oder nicht gut finden. Bis vor ein paar Jahren war es eigentlich verboten. Wegen Counter-Strike und anderer Shooter. In Deutschland wegen der FSK-Regelung. Aber diese Sportart ist komplett aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Allein, was vor Corona an Turnieren passiert ist. In Polen in Katowice oder in New York im Madison Square Garden – da haben über drei Tage lang 20.000 Menschen die Hallen gestürmt und haben sich dort Turniere angeguckt. Dieses Thema wird weiterwachsen. Wahrscheinlich ist eSports die zurzeit schnellst wachsende Sportart weltweit. Und nicht nur in Asien, das passiert auch hier bei uns. Neben Football und eSports gibt es aus meiner Sicht noch eine dritte Sportart mit Wachstumspotential, das ist das ganze Thema MMA (Anm.: Mixed Martial Arts).“

…die Zukunft von SK Austria Klagenfurt:

„Wir wollen, dass der Verein in ein, zwei Jahren auf sicheren Beinen steht, auch keine Zuschüsse braucht. Damit das, was hier die letzten 15 Jahre passiert ist, nicht mehr stattfindet. Ich möchte, dass wir sagen: ‚Wir sind in der ersten Liga, es gibt TV-Geld. Wir sind vernünftig im Sponsoring aufgestellt – kein Mäzenatentum, unsere Partner bekommen für ihr Sponsoring eine Gegenleistung. Deshalb machen sie es auch gerne, weil die Partnerschaft auf Augenhöhe funktioniert.‘ Und dann geht es weiter: Digital, Merchandising und so weiter. Das sind alles Erlösquellen, die so einen Verein langfristig absichern, damit er vernünftig arbeiten kann. Ich glaube, das ist eher unsere Vision, als zu sagen: ‚Wir sind die Investoren, die kommen jetzt kurzfristig rein, beuten was aus.‘ Man kann uns vieles vorwerfen, aber hier in Klagenfurt gab es nichts auszubeuten. Der Verein lag am Boden. Wie wir eingestiegen sind, waren wir einen Platz vorm Abstieg aus der zweiten Liga entfernt und im Stadion wurden unmittelbar danach Bäume gepflanzt und kein Fußball mehr gespielt. Das war die Situation vor zwei Jahren.“

…die Belebung des Wörthersee Stadions:

„Ich glaube, man sieht, was dieses Stadion kann. Es macht es nur zu selten. Deswegen haben wir auch gesagt, wenn wir schon die Infrastruktur hier haben, warum versuchen wir nicht gemeinsam mit Stadt und Land, das Stadion noch stärker zu bespielen? Ich erwarte mir hier mindestens 20.000 oder mehr Zuschauer zum Football-Finale im September. Diese Leute, die hier nach Klagenfurt kommen, bleiben wahrscheinlich das ganze Wochenende hier. Das heißt, das ist ein wirtschaftlicher Faktor. Die bespielen dann hier für ein Wochenende Klagenfurt. Wenn 20.000 Leute kommen, dann wächst die Population in Klagenfurt eben mal um 20 Prozent an. Für ein Wochenende. Das heißt, da passiert hier richtig was. Das gleiche mit dem Boxkampf, den ich hier im vergangenen Jahr veranstaltet habe: Ich will zeigen, was die Infrastruktur kann und die Fans ein Stück weit aus dem Dornröschenschlaf erwecken. Und sagen: ‚Hey, schaut mal, was diese Stadt neben früher ein bisschen Zweitligafußball noch zu bieten hat!‘“

Gäste aus nationalem und internationalem Sportbusiness

Der KaffeehausTALK ist eine abwechslungsreiche, informative Mischung aus Sport- und Business-Podcast. „In den einzelnen Episoden werden unterschiedliche Karrierewege im Sportbusiness aufgezeigt, Wissen vermittelt und vor allem durch persönliche, unterhaltsame Geschichten untermalt“, so die beiden Podcast-Gastgeber Simon-Peter Charamza und Lorenz Kirchschlager. Gesprächspartner sind unterschiedliche Persönlichkeiten aus dem nationalen und internationalen Sportbusiness.

Die inhaltlichen Themen haben zwar mit dem Namen KaffeehausTALK nicht direkt etwas zu tun, aber als Wiener schätzen Kirchschlager und Charamza, dass die Wiener Kaffeehauskultur zum Plaudern, Fachsimpeln und Genießen einlädt – eine Atmosphäre, die sie auch in ihrem Podcast schaffen. In gemeinsam über 25 Jahren bei Vereinen, Verbänden, Agenturen und führenden Medien Österreichs durften die beiden eine Vielzahl an Experten und interessanten Persönlichkeiten kennenlernen, die sie nun an den Kaffeehaustisch bitten, um mit den Hörern ihre Geschichten und Erfahrungen zu teilen.

Alle zwei Wochen eine neue Episode

Alle zwei Wochen wird eine neue Episode des KaffeehausTALK serviert. Nach den ersten 40 Episoden mit unter anderem Heinz Palme, Bartosz Niedzwiedzki, Harry Gartler, Gregor Baumgartner, Irene Fuhrmann, Johnny Ertl oder Elisabeth Gamauf-Leitner steht bereits Franz Hansbauer, Geschäftsführer Fußballösterreich Spielbetriebs und Vermarktungs GmbH, für die kommende Episode in den Startlöchern.

Zu hören ist der KaffeehausTALK auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie z.B. Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und auch auf der Webseite KafeehausTALK.com. Hier haben die Hörer zusätzlich die Möglichkeit, einzelne Kapiteln und Themen nachzuhören, sowie den KaffeehausTALK-Newsletter zu abonnieren.

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