Eine neue Rugby-Franchise-Liga soll ab 2026 den Sport revolutionieren. Mit acht Teams, festivalähnlichen Events und weiteren Neuerungen soll die Liga ein neues Kapitel für den Rugbysport aufschlagen.
Im Jahr 2026 soll eine globale Rugby-Franchise-Liga an den Start gehen, die auf einem neuen kommerziellen Modell basiert. Die Liga soll acht Männer-Teams und einen professionellen Frauenwettbewerb umfassen. Jede Runde der 14-wöchigen Saison soll in wechselnden Städten weltweit ausgetragen werden, begleitet von Musikfestivals und weiteren Unterhaltungsangeboten – ähnlich wie es die Formel 1 mit ihren globalen Rennwochenenden vormacht.
Hinter der Liga stehen britische und US-amerikanische Investoren, die den Rugbysport durch die Einführung eines Franchise-Systems wiederbeleben möchten – inspiriert von Erfolgsgeschichten wie der Indian Premier League (IPL) im Cricket. Die acht Franchises sollen eine Reihe von Ländern repräsentieren und für Investoren versteigert werden.
Das neue Format zielt darauf ab, die besten 280 männlichen Spieler des Rugbysports zu vereinen und bietet höhere Gehälter als bestehende Club-Wettbewerbe. Gehälter von bis zu 700.000 Pfund (rund 663.000 Euro) pro Spieler und eine kürzere Saison sollen die Teilnahme attraktiver machen.
Viele der angesprochenen Topspieler sollen bereits Interesse an dem Projekt gezeigt haben. Ein Ziel der Liga ist es, neue Fans für Rugby zu gewinnen und bestehende Fans stärker einzubinden. Durch die kürzere Saison und die Festival-Atmosphäre soll der Sport einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden, ähnlich wie andere weltweite Sportformate.
Die Liga soll in den bestehenden internationalen Rugby-Kalender integriert werden, sodass Spieler weiterhin für ihre Nationalteams antreten können. Wie der Wettbewerb von nationalen Verbänden und dem Weltrugbyverband aufgenommen wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Brett Robinson, der neue Vorsitzende von >> World Rugby, warnte kürzlich, dass die finanzielle Nachhaltigkeit des Rugbysports an einem „Krisenpunkt“ angekommen sei. Die Franchise-Liga könnte einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Stabilität leisten, indem sie höhere Einnahmen generiert und diese in die Sportentwicklung investiert.
Die Ankündigung der neuen Liga fällt in eine Zeit, in der bestehende Rugby-Wettbewerbe über Reformen diskutieren. Eine mögliche Fusion von englischen, irischen, walisischen und schottischen Teams wurde zuletzt von Premiership Rugby verworfen, was den Weg für innovative Formate wie die Franchise-Liga ebnen könnte.