Während die Österreicher bei der Euro 2024 für Furore sorgten, waren sie im ORF nicht zu sehen. Nun meldete sich der ORF-Generaldirektor zu diesem Thema zu Wort.
Roland Weißmann hat sich in seiner Rolle als ORF-Generaldirektor in einem >> Kommentar bei derstandard.at zu Wort gemeldet. Die hervorragende Leistung der österreichischen Fußballnationalmannschaft bei der Euro begeisterten den gesamten ORF und die Bevölkerung. Oft wurde gefragt, warum der ORF die Österreich-Spiele nicht überträgt. Weißmann erklärte dabei, dass die Kosten für Sportrechte stark gestiegen sind, vergleichbar mit den enormen Summen im Transfermarkt, wie etwa Mbappés Bonus von 150 Millionen Euro. Aufgrund dieser explodierenden Kosten kann kein Medienunternehmen mehr alle Großereignisse allein übertragen.
Sportlizenzen werden durch Bieterverfahren vergeben und das wiederum treibt die Preise weiter in die Höhe. Öffentlich-rechtliche Sender wie der ORF sind gesetzlich zu wirtschaftlichem Handeln verpflichtet und müssen daher mit kommerziellen Sendern kooperieren. Für die Euro 2024 habe der ORF durch eine Sublizenz von ServusTV 20 Spiele und die Highlightrechte erworben. Weißmann verweist darauf, dass eine solche Zusammenarbeit in Deutschland seit 2006 üblich ist.
Die beiden Sport-Strategien des ORF
Der ORF verfolgt im Bereich Sport zwei Hauptstrategien: Zum einen investiert er jährlich rund 100 Millionen Euro in den heimischen Spitzen- und Breitensport, um eine breite Abdeckung der österreichischen Sportwelt zu gewährleisten. Dies umfasst eine Vielzahl von Sportarten und Wettbewerben, darunter Olympische Spiele, FIS-Ski-WM, Formel 1, und verschiedene nationale und internationale Meisterschaften.
Zum anderen setzt der ORF auf Kooperationen, um den Free-TV-Zugang zu Großveranstaltungen für alle Österreicherinnen und Österreicher zu sichern. Ein starker, pluralistischer Medienstandort fördert Qualität und Innovation. Der ORF lobt die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Servus TV und freut sich über positive TV-Quoten und hohe Nutzungszahlen seiner multimedialen Angebote.
Im Finale seines Kommentars betonte Weißmann noch einmal, dass er sich auch weiterhin ein so erfolgreiches Teamplay rund um zukünftige Welt- und Europameisterschaften wünscht.