Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hat aus Zeitgründen sein Amt als Präsident des österreichischen Tennisverbandes zurückgelegt. Sein Nachfolger ist Martin Ohneberg.
Wie Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) am Donnerstag in einer Pressekonferenz bekanntgegeben hat, legt er das Amt als Präsident des österreichischen Tennisverbandes zurück. Sein Nachfolger ist der bisherige Vizepräsident Martin Ohneberg.
Ohneberg ist 50 Jahre alt und Unternehmer aus Bregenz, gemeinsam mit den Vizepräsidenten Elke Romauch (Recht), Georg Blumauer (Sport) sowie neu Jürgen Roth (Wirtschaft) wird er künftig im Präsidium tätig sein. Thomas Schweda (Wirtschaft) und Jürgen Melzer (Sport) sollen weiterhin als Geschäftsführer den Verband operativ leiten.
Zeit- und Compliance-Gründe
„In meiner neuen Funktion geht es sich leider zeitlich nicht mehr aus, das Ehrenamt als ÖTV-Präsident in der bisherigen Form auszuüben. Der österreichische Tennissport hat aber einen Präsidenten verdient, der sich intensiv dieser Tätigkeit widmet. Daher musste ich mein Amt als ÖTV-Präsident zur Verfügung stellen“, erläutert Brunner. Ein weiterer Grund sei, dass jegliche Unvereinbarkeiten von vorhinein ausgeschlossen werden sollen. “Mit der neuen Funktion als Finanzminister bin ich nun unter anderem für Staatsbeteiligungen zuständig. Aus Compliance-Gründen ist es daher sinnvoll, mein Ehrenamt im ÖTV zurückzulegen“, sagt Brunner.
400.000 Personen spielen Tennis in Österreich
„Als leidenschaftlicher Tennisspieler – in jüngeren Jahren habe ich es bis in die Staatsliga geschafft – ist es mir eine große Ehre, das Amt des ÖTV-Präsidenten mit dem tollen Team antreten zu dürfen“, sagt der Vorarlberger Ohneberg. „Ich freue mich auf die Aufgabe und die Zusammenarbeit mit dem Präsidium, den Landesverbänden, der Geschäftsstelle und den sonstigen Stakeholdern des österreichischen Tennissports, etwa mit dem ATC und der Akademie von Günter Bresnik.“
Ohneberg steht nun an der Spitze des zweitgrößten Sportfachverbands des Landes. Hier ein paar Zahlen, um die Dimension des Tennissports in Österreich darzustellen: Mehr als 400.000 spielen Tennis. 182.000 sind Mitglieder in ÖTV-Vereinen. Mehr als 75.000 spielen Meisterschaften und Turniere, etwa 2500 davon Preisgeldturniere. Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Tennissports geht weit über die Vereine hinaus und umfasst alle tennisrelevanten Bereiche – die Sportartikelindustrie, den Groß- und Einzelhandel, die Infrastruktur – darunter der Sportanlagenbau – den Restaurant- und Kantinenbetrieb, die Ausbildung, den Sporttourismus oder auch die Sportwetten.
Fasst man diese Bereiche zusammen, so steht der Tennissport für eine direkte Wertschöpfung von rund 680 Millionen Euro. Der Tennissport schafft bzw. sichert in Österreich fast 12.000 Arbeitsplätze. Neben den Angestellten in Vereinen wird der laufende Betrieb von knapp rund 21.000 Ehrenamtlichen bewältigt, die in Summe rund 2,7 Millionen Stunden pro Jahr leisten – das entspricht einem Wert von rund 51 Millionen Euro. An die rund 1600 Vollzeit-Arbeitsplätze wären erforderlich, um dieses Arbeitsvolumen zu leisten. Der in den österreichischen Vereinen ausgeübte Tennissport hat gesundheitsökonomische Nebeneffekte von rund 106 Millionen Euro pro Jahr. Ohne die sportliche Bewegung auf den Tennisplätzen wäre mit Mehrkosten für unsere Volkswirtschaft von rund 76 Millionen Euro pro Jahr zu rechnen.