Die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) könnte vor einem Eigentümerwechsel stehen.
Laut einem Bericht von Sky News bereitet die schwedische Private-Equity-Gesellschaft EQT Partners ein Übernahmeangebot in Höhe von rund 500 Millionen Pfund für den kommerziellen Rechteinhaber WRC Promoter vor. Das Unternehmen hält aktuell die weltweiten Vermarktungsrechte der WRC.
Der mögliche Verkauf wird bereits seit Mitte 2023 geprüft. Wie zuvor von Reuters berichtet, hatte WRC Promoter damals die Investmentbank JPMorgan mit einer entsprechenden Marktsondierung beauftragt. Aktuell ist das Unternehmen im Besitz des österreichischen Unternehmens Red Bull sowie der deutschen Beteiligungsgesellschaft KW 25. Offizielle Stellungnahmen zu einem möglichen Verkauf gibt es bislang nicht.
Für EQT wäre es einer der ersten großen Einstiege in den Motorsportbereich. Zwar war die Beteiligungsgesellschaft bisher nicht nennenswert im Sport aktiv, jedoch investierte sie im vergangenen Jahr 25 Millionen US-Dollar in die von Content Creators gegründete Baller League – ein Kleinfeld-Fußballformat. Zudem war EQT an einer potenziellen Minderheitsbeteiligung an den Bundesliga-Medienrechten interessiert, scheiterte jedoch im Bieterprozess.
Die Übernahme der WRC-Rechte würde EQT einen Zugang zu einer etablierten globalen Motorsportmarke mit Ausbaupotenzial bieten – insbesondere in unterentwickelten Märkten wie Nordamerika. Eine Expansion in die USA steht für die WRC bereits konkret bevor: Für 2026 ist ein US-Lauf fest eingeplant. Auch eine Rückkehr nach Irland, letztmals 2009 im Kalender, ist in Diskussion. Allerdings hatte WRC-Eventdirektor Simon Larkin jüngst betont, dass der aktuelle Kalender mit 14 Rennen nahezu ausgereizt sei und kurzfristig keine weiteren Events dazukommen werden.
Ein neuer Investor könnte dennoch Impulse setzen – insbesondere bei der kommerziellen Weiterentwicklung und internationalen Vermarktung der Serie. Die WRC gilt zwar als traditionsreicher, aber in manchen Märkten unterentwickelter Bestandteil des globalen Motorsports, insbesondere im Vergleich zur Formel 1 oder MotoGP.