Angekündigte Erhöhung der Wettgebühr auf insgesamt 5% wird um neun Monate vorverlegt/ Umsetzung innerhalb von nur drei Wochen höchst problematisch/ Drastische Umwälzungen für die gesamte Branche drohen.
In der Vorwoche wurde vonseiten der Verantwortlichen der nun auch formal neu koalierten Österreichischen Bundesregierung das offizielle Regierungsprogramm vorgestellt. Darin ist im Bereich der Sportwetten der Passus verankert, dass die allgemeine Sportwettenabgabe (auch: Wettgebühr) mit 1. Jänner 2026 auf das europäische Niveau (rund 5%) angepasst werden soll. Aktuell beträgt die Abgabe der österreichischen Wettunternehmungen auf jeden Wetteinsatz 2%.
Nach Zusammentreten und aufgenommener Arbeit der nunmehr offiziellen Bundesregierung und ihrer verantwortlichen MinisterInnen wird zur festgelegten Erhöhung heute im Parlament eingebracht, dass bereits eine entsprechende Erhöhung mit 1. April 2025 vorgesehen ist. Dies soll heute (Anm. Aussendung ist von Freitag, 7. März) formal beschlossen und offiziell werden. Damit reduziert sich der Zeitraum der Umsetzung der Abgabe von rund neun Monaten auf gerade einmal drei Wochen, bevor diese Gebühr von 5% schlagend würde.
Der Österreichische Sportwettenverband (OSWV) stellt kritisch klar: Eine solche Maßnahme, die schlagartig von den betroffenen Organisationen in dieser Minimalzeit umzusetzen wäre, hat drastische Auswirkungen auf die gesamte Branche.
Es wird durch den heute zu erwartenden Beschluss in aktiv laufende Budgets und Planungen von Wirtschaftsunternehmen eingegriffen, wodurch sich für die Österreichische Sportwettenbranche und viele der von ihnen geförderten und gesponserten Sportvereine, Strukturen und Betriebe ohne Not existenzbedrohende Umwälzungen ergeben können.
So wird zunächst die Sportbranche an sich in Mitleidenschaft gezogen, wenn bestehende Kooperationen im Spitzen-, aber vor allem auch im Breitensport ohne jede Übergangsfrist als Folgewirkung reduziert werden müssten. Damit einher gehend werden zahlreiche, aktuell bestehende Medienkooperationen beendet werden müssen. Weiters drohen für kleinere Anbieter auf dem heimischen Markt Insolvenzen und landesweit der Verlust von Arbeitsplätzen.
Der Österreichische Sportwettenverband (OSWV) fordert eine ausreichend bemessene Übergangsfrist für die entsprechenden Änderungen, damit den betroffenen Betrieben eine wirtschaftlich erforderliche Neuausrichtung überhaupt möglich gemacht werden kann. Konkret wäre der Vorschlag ab dem 01. Juli die Wettgebühr auf 3,5% zu erhöhen und ab dem 01.01.2026 dann die Erhöhung auf 5% durchzuführen.
Das ursprünglich angepeilte Ziel aus dem Regierungsprogramm mit der stufenweisen Erhöhung zum Jahresbeginn ist hier als realistisch einzustufen. Ein Zeitraum von wenigen Wochen für die Umsetzung ist es allerdings nicht und stellt die gesamte Branche vor gravierende Probleme.
Neben der Forderung nach einer ausreichenden Übergangsfrist, fordert die (regulierte) Branche ebenso den Dialog mit dem Gesetzgeber, da im Regierungsprogramm etliche weitere Maßnahmen (z.B.: Stärkung der Spielerschutzes) der Sportwetten und Glücksspielbranche betreffend angedacht sind. Eine öffentliche Anhörung, ein runder Tisch oder am besten: eine Arbeitsgruppe, die auch Vertreter der lizenzierten Industrie involviert, wäre mehr als wünschenswert, um die angedachten Maßnahmen zu einem Erfolg werden zu lassen im Hinblick auf die gewünschten Ziele der Regierung.