Seit der Männer-Europameisterschaft 2008 hat Österreich kein internationales Fußballturnier mehr ausgerichtet. Während die Schweiz derzeit die Frauen-EM veranstaltet, bleibt der ÖFB im Hinblick auf eine künftige Bewerbung zurückhaltend – zumindest vorerst.
Der Verband sieht derzeit keine konkrete Initiative für eine baldige Bewerbung, hält das Thema jedoch „weiterhin auf der strategischen Agenda“. Die Ausrichtung einer Endrunde soll im Rahmen des laufenden Strategieprozesses 2027–2032 geprüft werden – unter Berücksichtigung organisatorischer, infrastruktureller und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sowie in Abstimmung mit nationalen und internationalen Partnern.
Auch eine Bewerbung für ein Nachwuchsturnier bleibt dabei eine Option. Zuletzt fand 2007 eine U19-EM in Österreich statt. Ein Grund für die bisherige Zurückhaltung lag auch in der Konzentration auf den Bau des neuen ÖFB-Campus in Wien-Aspern sowie in personellen Veränderungen innerhalb des Verbandes.
Auf politischer Ebene kündigte die Bundesregierung im aktuellen Regierungsprogramm an, ein „modernes und nachhaltiges Konzept für Sportgroßveranstaltungen“ zu erarbeiten. Auch eine übergeordnete Bewerbungsstrategie soll entstehen.
Ein Blick auf das aktuelle Beispiel Schweiz zeigt den organisatorischen und finanziellen Aufwand: Die Frauen-EM 2025 schlägt mit rund 250 Millionen Euro zu Buche. 150 Millionen trägt die UEFA, der Schweizer Bund beteiligt sich mit rund 15 Millionen Euro, während Austragungsorte und Kantone den Großteil der Kosten übernehmen. Empfohlen sind acht Stadien mit Kapazitäten zwischen 15.000 und 30.000 Plätzen.