Laut einem Bericht der Organisation Scientists for Global Responsibility (SGR) könnte die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2026 über neun Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent verursachen – mehr als jede vorherige Ausgabe des Turniers.
Die Weltmeisterschaft, die kommendes Jahr in den USA, Kanada und Mexiko mit erstmals 48 teilnehmenden Teams ausgetragen wird, ist durch das erweiterte Format mit zusätzlichen Spielen und Reisen verbunden. Insbesondere der verstärkte Flugverkehr und die geografische Ausdehnung gelten laut SGR als Hauptgründe für die deutlich höheren Emissionen.
Ursprünglich hatten die Gastgeber in ihrer Bewerbung rund 3,6 Millionen Tonnen CO₂e kalkuliert – auf Basis eines Formats mit 32 Teams. Die neue Schätzung von SGR in Zusammenarbeit mit dem Environmental Defence Fund und dem Sport for Climate Action Network liegt deutlich darüber und übertrifft auch die Werte der letzten vier Weltmeisterschaften. Zum Vergleich: Für das Turnier in Katar 2022 wurde ein CO₂-Fußabdruck von bis zu 5,25 Millionen Tonnen angegeben.
Die FIFA hat bisher nicht auf die neuen Zahlen reagiert. In der Vergangenheit hatte der Verband erklärt, das Turnier in Katar sei „klimaneutral“ gewesen – eine Aussage, die von einer Schweizer Werbeaufsichtsbehörde später als unbegründet eingestuft wurde.
Die FIFA verfolgt offiziell das Ziel, ihre Emissionen bis 2030 um 50 Prozent zu senken und bis 2040 Netto-Null zu erreichen. Unabhängig davon wurde kürzlich ein zweites US-Büro in New York eröffnet – im Trump Tower. Die genauen Zuständigkeiten dieses Standorts sind noch nicht bekannt. Präsident Gianni Infantino betonte, es sei wichtig, lokal präsent zu sein, um globale Vorhaben erfolgreich umzusetzen.