Der Premier-League-Klub Manchester United überlegt, die Namensrechte für sein Stadion zu verkaufen. Zudem sollen auch erhöhte Ticketpreise, um ein entsprechendes Infrastrukturprojekt zu finanzieren, ein Thema sein.
Ein möglicher Verkauf der Namensrechte erfolgt in einer Phase, in der Jim Ratcliffe, Minderheitseigentümer des Clubs, seine Einnahmen erhöhen möchte, um das Sanierungsprojekt zu finanzieren. Die Kosten für das Projekt könnten Milliardenhöhen erreichen.
Sollte Manchester United eine Renovierung des aktuellen Stadions in Betracht ziehen, könnte der Club den Namen Old Trafford beibehalten und gleichzeitig einen Sponsor als Partner integrieren. Dieser Sponsor könnte in den Stadionnamen integriert werden, ähnlich wie das Spotify Camp Nou, die umbenannte Heimat des FC Barcelona im Rahmen seiner Partnerschaft mit der Musik-Streaming-Plattform.
Falls sich Manchester United für den Bau eines neuen Stadions entscheidet, wäre der Club laut Berichten bereit, den Stadionnamen vollständig zu verkaufen und strebt dabei einen Deal im Wert von mehreren zehn Millionen Pfund an.
Manchester United soll auch eine weitere Erhöhung der Ticketpreise erwägen, um die Einnahmen zu steigern. Der Club plant, die Preise für Dauerkarten in der Saison 2024/25 um fünf Prozent zu erhöhen und weitere Preiserhöhungen zu prüfen, um die Projektkosten zu decken und eine solide Finanzlage zu gewährleisten, die die Wettbewerbsfähigkeit der Mannschaft sichert.
Im März richtete Manchester United eine Arbeitsgruppe unter Vorsitz von Lord Coe ein, um den möglichen Bau eines neuen Stadions zu prüfen. Ratcliffe äußerte damals seine Präferenz für den Bau eines neuen Stadions für 2 Milliarden Pfund (2,53 Milliarden US-Dollar) anstelle der Renovierung von Old Trafford, die rund 1 Milliarde Pfund (1,26 Milliarden US-Dollar) kosten würde.
Der britische Milliardär fügte hinzu, dass es für ihn kein Problem sei, wenn der Club staatliche Mittel für das neue Stadion beantrage. Obwohl dies noch nicht öffentlich bestätigt wurde, ist es wahrscheinlich, dass er und Ineos eine Mischung aus öffentlichen Geldern und privaten Partnerschaften zur Finanzierung anstreben, wobei die Glazers vermutlich nicht finanziell beteiligt sind.
In Bezug auf private Finanzierungsmöglichkeiten sollen Gespräche mit mehreren Finanzinstituten, darunter die Bank of America, über eine Reihe von Finanzierungsmöglichkeiten für den Umbau geführt werden.
Fan-Vertreter sehen Vorhaben kritisch
Diese Aussichten wurde vom Manchester United Supporters Trust (MUST) kritisch aufgenommen. Die Organisation äußerte Bedenken hinsichtlich der Ticketpreiserhöhungen und forderte, dass die Fans bei jeder Entscheidung über die Namensrechte des Stadions konsultiert werden.
„Alle sind sich einig, dass das Stadion ausgebaut werden muss, und wir verstehen, dass dies finanziert werden muss“, sagte ein Sprecher von MUST. „Aber wir glauben nicht, dass die Fans die Hauptlast der Investitionen in Form von Ticketpreiserhöhungen tragen sollten. Die Finanzierung von Investitionsprojekten sollte idealerweise durch die Ausgabe neuer Aktien und nicht durch Kredite erfolgen.“
„Die Frage, ob der Verein die Namensrechte für das Stadion verkaufen soll, ist seit langem ein hoch emotionales Thema, das die Fans direkt betrifft. Die Fans müssen im Mittelpunkt dieser Entscheidungen stehen, und wir erwarten, dass der Verein Konsultationen einleitet, bevor Entscheidungen getroffen werden. MUST wird die Fans einbinden, damit ihre Ansichten gehört werden.“