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Sportreise in die Zukunft 2.0, Tag 3: New York City FC gibt Einblicke in Mega-Stadion-Projekt [Exklusiv]

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Der dritte und vorletzte Tag der „Sportreise in die Zukunft 2.0“ hatte für die 20-köpfige österreichische Delegation einmal mehr einiges zu bieten. Nach einem Besuch bei WSC Sports – das führende Multiplattform-Medien- und Nachrichtenunternehmen Amerikas, das über das Sportgeschäft berichtet – am Vormittag standen am Nachmittag Besuche bei den New Yorker MLS-Klubs New York City FC und New York Red Bulls auf dem Programm. Dazwischen gab Claudio Müller (FIFA) Einblicke in die Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaft 2026 und die FIFA-Klub-WM im kommenden Jahr.

++ sportsbusiness.at exklusiv von Maximilian Patak ++

Bei frühlingshaften Bedingungen und Temperaturen über 20 Grad begann Tag drei für die Teilnehmer:innen in den Konferenz-Sälen von „Front Office Sports“. Während CEO und Gründer Adam White uns empfängt, arbeitet nebenan ein knapp 20-Personen starkes Content-Team im Newsroom. Weitere fünf Personen sind bei FOS vorrangig für Content in den Sozialen Medien tätig.

White hat sein Unternehmen als führende Mulitmediaplattform für Sportnews mit Wirtschaftsbezug etabliert. Welche Sender sich für welche TV-Rechte interessieren oder welche NFL-Spieler in der Off-Season eine Kartoffelfarm betreiben, erfährt man bei FOS. Die Haupteinnahmequelle sei Werbung, doch die Firma organisiert auch Network-Events oder bietet Online-Kurse zu den Themen Metaverse oder Krypto im Sport an.

80 Prozent der täglichen News fokussieren sich auf Entwicklungen und Trends innerhalb der USA, doch auch der internationale Sektor wächst stetig, wie White betont. Diesen möchte man in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Neben den vier dominanten „Major Sports“ (American Football, Basketball, Eishockey, Baseball) sieht White in der Zukunft Potential im Flag Football, Rugby, Cricket und Formel 1. Beim Thema Fußball reagiert er zurückhaltender. „Ich glaube, die amerikanische Mentalität ist hier ein bisschen ein Problem. Amerikaner sind es gewohnt, dass sie die beste Liga der Welt schauen. Das ist bei den vier großen Sportarten der Fall. Im Fußball ist die MLS nicht annähernd die beste Liga der Welt – vielleicht gerade einmal die zehntbeste.“

New York City FC plant Mega-Projekt

Ändern will das unter anderem New York City FC. Der 2013 gegründete Hauptstadtklub ist der Teil der „City Football Group“, die wiederum mehrheitlich im Besitz der Abu Dhabi United Group gehört, und der mittlerweile zwölf Fußballklubs weltweit gehören. Klares Aushängeschild ist und bleibt Manchester City, doch in New York schickt man sich gerade an, Geschichte zu schreiben.

Gemeint ist das neue Stadionprojekt, das noch in den Kinderschuhen steckt. 2027 soll es eröffnet werden und somit New Yorks erstes reines Fußball-Stadion aller Zeiten werden. Wir durften uns im Zuge einer immersiven Stadiontour bereits vom Großprojekt überzeugen. Fotos waren noch nicht erlaubt. Details dürfen im Rahmen der Sportreise in die Zukunft 2.0 noch nicht preisgegeben werden. Aber so viel sei verraten: Die Arena soll knapp 25.000 Fans Platz bieten, wird zu hundert Prozent privat finanziert sein und mit Abstand das teuerste MLS-Stadionprojekt aller Zeiten werden. Es ist Großes im Entstehen.

„Was ist die FIFA?“

Die FIFA-Klub-WM im kommenden Jahr kommt für das neue New Yorker Stadion zwar noch ein paar Jahre zu früh. Dennoch soll sie dazu beitragen, Fußball in den USA einen ersten Push zu geben, ehe 2026 die WM ansteht. Für beide Großprojekte ist Claudio Müller als Executive Director Organisations mitverantwortlich. Der gebürtige Deutsche liefert uns in einem knapp einstündigen Videocall spannende Einblicke in die Organisation der beiden Turniere.

Müller, der bereits als Projektleiter für die WM in Katar fungierte und 2008 bei der EURO in Österreich als Venue Manager in Wien stationiert war, liefert außerdem lustige Anekdoten. Unter anderem jene der Frage seiner Nachbarn in den USA nach seinem Beruf. „Was ist die FIFA?“, entgegnete man ihm.

16 Städte, drei Länder, verschiedene Zeitzonen

Es ist definitiv noch einiges zu tun. Der Fakt, dass die kommende Weltmeisterschaft in 16 Städten in drei Ländern stattfindet, macht die Sache deutlich komplizierter im Vergleich zur Katar-WM. Dies stellt für die FIFA wohl die größte Herausforderung dar. Spieltermine an die verschiedenen Zeitzonen anpassen, Fanfestivals in den Städten planen, sich mit den verschiedenen Gesetzen und Gegebenheiten der „Host Cities“ vertraut machen. Das alles steht für Müller und sein Team in den kommenden knapp zwei Jahren bis zum Turnier noch auf dem Plan.

Klares Ziel: Den Fußball in den USA populärer machen, wie bereits 1994 bei der letzten Austragung in den Vereinigten Staaten. Profitieren möchte man vor allem von der Expertise der Amerikaner im Bereich „Stadium Entertainment“.

FIFA-Klub-WM soll kein reiner Testlauf werden

Weniger Zeit bleibt für das Projekt FIFA-Klub-WM, die bereits im Juni bzw. Juli kommenden Jahres (mit Red Bull Salzburg) über die Bühne gehen wird. Jene soll aber nicht als reiner Testlauf für die WM 2026 verstanden werden. Es soll und muss bereits alles funktionieren, betont Müller. Die aufkommende Kritik in Sachen Klub-WM kann Müller zwar verstehen, hält aber entgegen, dass die meisten europäischen Topklubs zu dieser Zeit ohnehin bereits in den letzten Jahren durch die USA tourten und Vorbereitungsspiele absolvierten.

Für die Ausrichtung des Turniers arbeitet man eng mit der European Club Assocation (ECA) sowie der MLS zusammen. Die Frage des Wordings („football“ oder „soccer“) ist auch noch nicht endgültig geklärt.

Auf zu den Bullen

Zum Tagesabschluss der Sportreise in die Zukunft 2.0 gastiert die Delegation noch in der Red Bull Arena in New Jersey. Heimstätte der New York Red Bulls. Nach einer Stadionführung liefern die Verantwortlichen interessante Einblicke in den Schwesternklub von Salzburg. Der „Klopp-Effekt“ sei nach der Ernennung des Deutschen zum „Head of Global Soccer“ bei Red Bull auch in den USA wahrnehmbar gewesen.

Die Hospitality- und Ticketzahlen der „Bulls“ seien momentan erfreulich, nachdem man es erst vergangenes Wochenende ins Conference Halbfinale der MLS-Playoffs geschafft hat. Die großen Pläne der MLS (>> sportsbusiness.at berichtete) nimmt man in New Jersey wohlwollend zur Kenntnis, wenngleich noch viele Fragen, wie jene nach dem optimalen Spielmodus, nicht zu hundert Prozent gelöst sind.

Aktuell genießt New York eher den Ruf ein Ausbildungsverein für Salzburg und Leipzig zu sein (siehe Transfers von Tyler Adams, Jesse Marsch), doch die Hoffnung, dass sich das in Zukunft ändert, ist da. Die amerikanische Mentalität immer den Anspruch zu stellen nur die beste Liga der Welt zu verfolgen, sieht man auch bei den „Bulls“ als Problem. Mit den anstehenden Highlights (Klub-WM und WM) im Rücken blickt man aber positiv in Zukunft.

„1st Austrian American Sports Forum“ zum Abschluss

Am Donnerstag markiert das „1st Austrian American Sports Forum“ den krönenden Abschluss der „Sportreise in die Zukunft 2.0“. Das Außenwirtschaftscenter Österreichs lädt dabei unter der Leitung von Karlheinz Kopf (Generalsekretär) und Peter Hasslacher (Wirtschaftsdelegierter USA) in Kooperation mit Chaka2 und Martin Kaswurm (CEO) hochrangige internationale und nationale Speaker zum Austausch ein.

Diese Personen und Unternehmen nehmen an der zweiten Sportreise in die Zukunft teil:

Rainer Rößlhuber (SportPass Medien GmbH), Johannes Dobretsberger (FK Austria Wien), Peter Muster (Sportbau Walser GmbH), Julian Hadschieff (Humanocare, Präsident ÖBSV), Nina Gigele (Boutiq. Vision), Ernst Novak (Innovation Salzburg GmbH), Christian Piringer, Katja Piringer (piriproductions), Clemens Buergl (24being GmbH), Martin Absegner (DIVU GmbH), David Baumgartner (MiraNext GmbH), Martin Kaswurm, Nina Prantl (Chaka2), Karlheinz Kopf, Peter Hasslacher, Lukas Zitz, Anke Ray, Eliot Leadem (WKO), Maximilian Patak (sportsbusiness.at).

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