Eine umfassende Auswertung von 14 internationalen Studien durch ISPO.com zeigt: Der Sport- und Modemarkt befindet sich 2025 in einer Phase der Neuorientierung. Wachstumspotenziale, Konsumtrends und Nachhaltigkeitsfragen treffen aufeinander – mit teils widersprüchlichen Entwicklungen.
Der Markt für Sportbekleidung wächst, insbesondere in den Segmenten Yoga, Outdoor und Running. So prognostiziert Technavio für den globalen Yogabekleidungsmarkt bis 2029 ein Plus von über 21 Milliarden US-Dollar, während der Running-Markt laut Research and Markets bis 2033 auf fast 70 Milliarden US-Dollar anwachsen soll. Auch Outdoor-Bekleidung bleibt gefragt. Gleichzeitig verzeichnet die EU einen steigenden Textilkonsum auf 19 kg pro Kopf (EEA), während laut McKinsey die Aktivitätsrate weltweit sinkt.
Der Boom rund um ganzheitliches Wohlbefinden, insbesondere bei jungen Zielgruppen, beeinflusst auch das Sportverständnis: Sport wird zunehmend als Mittel für mentale Balance und tägliche Gesundheitsvorsorge betrachtet. Parallel dazu nimmt die gesellschaftliche Durchdringung von Sportswear zu – als Alltagslook, Ausdruck von Lifestyle und Teil eines gesundheitsbewussten Lebensstils.
Jedoch zeigen sich auch Herausforderungen. Der Sportswear-Markt verliert an Dynamik, erste Sättigungstendenzen treten auf, und die Polarisierung zwischen aktiven und inaktiven Bevölkerungsgruppen nimmt zu. Marken stehen vor der Aufgabe, sowohl kulturelle Relevanz zu bewahren als auch operativ effizient zu bleiben.
Ein zentrales Thema bleibt Nachhaltigkeit: Während neue Materialien, zirkuläre Konzepte und Secondhand-Angebote zunehmend Verbreitung finden, steigt der Gesamtkonsum weiter. Studien von ThredUp und Zalando zeigen, dass Konsument:innen zwar nachhaltige Optionen fordern, diese aber oft nicht umsetzen – etwa aus Preisgründen oder mangelnder Transparenz.
Zudem rücken ökologische Auswirkungen stärker in den Fokus: Laut Epson erfordert die Produktion einer Jeans rund 18.000 Liter Wasser. Das Microfibre Consortium liefert erste Ansätze zur Reduktion von Faseremissionen durch gezieltes Gewebedesign.
Die ISPO 2025 (30. November bis 2. Dezember) will diese Themen aufgreifen und Akteur:innen aus Sport, Mode, Handel und Wissenschaft eine Plattform bieten, um Innovationen, Strategien und Lösungen gemeinsam weiterzuentwickeln.