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Sport-Austria-Präsident Hans Niessl zieht Einjahres-Bilanz

(c) Sport Austria / Leo Hagen

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Hans Niessl blickt auf ein arbeitsintensives erstes Jahr als Sport Austria-Präsident zurück. Ein Jahr, das auch im organisierten Sport im Zeichen der Corona-Pandemie stand. Seit dem 8. November 2019, seiner Wahl zum Oberhaupt des heimischen Sports, wurde einiges in die Wege geleitet und erreicht.

Die Bandbreite reicht von der Einführung der Corona-Kurzarbeit für den Sportbereich, der Corona-Entschädigung für gemeinnützige Vereine und Profiligen bis zur Beibehaltung des Bundesheer-Spitzensportkontingents, der Sommer-Öffnung der Schulsportstätten, der Geburt der Sport Austria Finals sowie Impulse für mehr Schulsport und mehr Frauen in Sportorganisationen.

Der Kampf gegen und der Umgang mit COVID-19 prägt(e) auch bei Sport Austria das Tagesgeschehen. Erst wurde der organisierte Vereinssport runtergefahren, dann wieder hochgefahren, um ihn im Herbst – diesmal mit Ausnahme des Spitzensports – mit einem Großteil des Landes erneut in einen Lockdown zu schicken. Ein harter finanzieller Schlag für Österreichs Sportvereine. Flankiert wurde das alles von einer Vielzahl an Verordnungen und Richtlinien, die die Sport Austria-Geschäftsstelle für ihre Verbände und Vereine von Krisen-Beginn an aufbereitet.

Um die Vielfalt der österreichischen Sportkultur aufrechtzuerhalten und möglichst alle der 15.000 Sportvereine durch die Krise bringen zu können, kämpfte Niessl mit seinem Präsidium, den Dach- und Fachverbänden sowie einer Taskforce von Krisen-Beginn an für eine finanzielle Entschädigung des organisierten Sports. Die Einführung der Corona-Kurzarbeit für den Sport, des NPO-Unterstützungsfonds und des Fonds für Profi-Ligen waren nicht zuletzt auf dieses Engagement zurückzuführen. Inzwischen geht es aber auch schon um die Frage des Sport-Comebacks nach Corona. Dafür wurde erneut eine Taskforce eingesetzt und eine Resolution gemeinsam mit den Dach- und Fachverbänden verabschiedet.

Generell ist es Hans Niessl wichtig, den Entscheidungsträgern des Bundes und der Länder die Anliegen des Sports in persönlichen Gesprächen zu erläutern. Im Rahmen seiner „Österreich-Tour“ sprach er bislang unter anderem mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Steiermarks Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Sportminister Werner Kogler, Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Bildungsminister Heinz Faßmann, Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer, Vorarlbergs Sport-Landesrätin Martina Rüscher sowie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Letztgenannte sagte bei dieser Gelegenheit zu, das für den organisierten Sport so wichtige Spitzensport-Kontingent beizubehalten. Beim Sport-Gipfel mit Bildungsminister Heinz Faßmann gab es ebenfalls konstruktive Fortschritte: Einerseits wurde der Re-Start des zuvor coronabedingt runtergefahrenen Schulsports fixiert, andererseits wurde Sport Austria beauftragt, gemeinsam mit Stakeholdern die Basis für eine flächendeckende Ausrollung der täglichen Bewegungseinheit an Schulen zu erarbeiten.

Mitten in der Coronakrise stellte sich der organisierte Sport auch Zukunftsthemen abseits der Pandemie: Bei der Sport Austria Summit Expertentagung im September wurden mit in- und ausländischen Experten grundlegende Fragen aus den Bereichen Ethik und Good Governance, insbesondere auch zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt, erörtert. Und auch in einem anderen Themenfeld stellte Sport Austria die Weichen: Um künftig die Zahl der Frauen in Sportorganisationen zu steigern, wurden vom Sport Austria-Präsidium ein „Beirat Frauen“ eingerichtet, der für dieses Ziel entsprechende Konzepte erarbeiten soll. Mit der Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees (ÖPC), Maria Rauch-Kallat, und der Präsidentin des Österreichische Behindertensportverbands (ÖBSV), Brigitte Jank, stehen diesem Beirat zwei Frauen mit höchster Expertise vor.

Amtszeit vor Corona

In dieser Phase fand die Präsentation einer SportsEconAustria-Studie statt. Demnach benötigen die österreichischen Sportvereine nicht weniger als 940.000 Stunden mehr in Sportstätten pro Jahr, um der Bevölkerung ein ausreichendes Bewegungsangebot bieten zu können. Die daraus folgende Forderung des Sports war eine gesetzliche Öffnung der Schulsportstätten für Sportvereine auch an schulfreien Tagen. Zumindest im Sommer wurde sie nun umgesetzt.


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