(c) FIFA
Für die Themen eFootball & Gaming trägt innerhalb der FIFA Christian Volk die Verantwortung. In einem Interview mit SPONSORs gibt er einen Einblick darauf, welche strategische Rolle der eSport beim Weltfußballverband spielt und welche Ziele verfolgt werden.
Christian Volk über …
… die Veränderung der Einstellung zu den Themen eFootball & Gaming bei der FIFA: „Die FIFA ist im Bereich des eSports, also dem “Competitive Gaming”, schon länger unterwegs. 2004 haben wir erstmals ein Turnier ausgerichtet. Fokus und Ausrichtung der Turniere hat sich im Laufe der Zeit aber massiv verändert. Am Anfang waren es hauptsächlich Marketing-Turniere, danach stand das Event im Vordergrund. Erst seit drei bis vier Jahren geht es uns darum, konsequent professionelle Strukturen aufzubauen. Damit wollen wir die Basis für etwas bauen, das hoffentlich langfristig Bestand hat.“
… die Integration von eSport in die Gesamtstrategie: „Wir können uns natürlich nicht vor aktuellen Trends verschließen. Das sind auf der einen Seite technologische, auf der anderen Seite aber auch soziale Trends. Die Verhaltensweisen der nächsten Generation verändern sich. Wir können nicht immer wie bisher weitermachen. Was gut funktioniert, bildet natürlich den Kern für weiteres Wachstum. Aber wir müssen offen für aktuelle Entwicklungen und Innovationen in der Fußball-Landschaft sein. Gegenüber den Nationalverbänden und deren Mitgliedern sehen wir uns auch in der Pflicht, diese zu empowern. […]“
… die strukturelle Verankerung des Themas bei der FIFA: „Der Bereich ist mit einer eigenen Subdivision in der Abteilung Commercial angesiedelt. Diese Subdivision baut wiederum auf zwei Bereiche auf. Der eine Bereiche ist Gaming, also das Thema Games sowie Interactive Entertainment. Der andere Bereich ist eFootball, hier geht es um eSport und um die Identifikation von geeigneten Spielen sowie die Durchführung von Turnierserien.“
… die Entwicklung der Teilnehmerzahlen an offiziellen eSport-Turnieren: „Sie sind regelrecht explodiert: 2014 haben sich knapp zwei Millionen Menschen angemeldet, um FIFAe World Cup Champion zu werden. 2019 waren es weltweit schon 20 Millionen. Da gab es also eine Verzehnfachung innerhalb von fünf Jahren. In diesem Jahr planen wir beim “FIFAe Club World Cup” mit 350 bis 400 Teams, außerdem werden in diesem Jahr mehr als 50 Nationalverbände gegeneinander antreten. Zudem konnten wir über 47 Millionen Livestream-Views beim letzten FIFAe World Cup in 2019 erzielen. Das Event wurde zudem in über 75 Regionen von 21 Fernsehsendern übertragen.“
… die vergleichsweise geringen Preisgelder im Vergleich zu League of Legends: „Wir verfolgen diesbezüglich einen anderen Ansatz. Wer hohe Türme bauen will, muss lange am Fundament verweilen, sagt man ja. Genau so sehen wir das auch. Unser Fundament zeichnet sich durch professionelle Strukturen aus. Einige Dinge, die im Fußball gut funktioniert haben, wie etwa die Aktivierung einer breiten Basis, wollen wir in den Bereich eFootball überführen. Wenn wir das geschafft haben, werden auch die Preisgelder in ganz andere Dimensionen steigen. Wir wollen das Thema aber nicht künstlich aufblasen.“
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