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Sky vs. Amazon: Vorwürfe wegen Fire Stick-Piraterie

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Sky wirft Amazon vor, nicht ausreichend gegen die missbräuchliche Nutzung von Fire Sticks vorzugehen. Die Premier League sieht sich weiterhin mit illegalen Streams konfrontiert und verstärkt ihre Maßnahmen zum Schutz ihrer Medienrechte.

Laut Sky ist Amazons Fire Stick für rund die Hälfte der Premier-League-Pirateriefälle in Großbritannien verantwortlich. Die kleinen Streaming-Geräte ermöglichen es Nutzern, nicht genehmigte Anwendungen zu installieren und so kostenlosen Zugriff auf kostenpflichtige Sportübertragungen zu erhalten. Während mehrere Anbieter modifizierter Fire Sticks bereits strafrechtlich verfolgt wurden, fordert Sky von Amazon ein entschiedeneres Vorgehen gegen diese Praxis.

Nick Herm, Chief Operating Officer von Sky, erklärte auf dem Business of Football Summit der Financial Times, dass sein Unternehmen jährlich Hunderte Millionen an Einnahmen durch illegales Streaming verliere. Er kritisierte, dass Amazon in diesem Bereich nicht intensiv mit Rechteinhabern kooperiere. Die Premier League unterstützt ihre Lizenznehmer im Kampf gegen Piraterie durch eine spezialisierte Taskforce, die illegale Streams blockiert und gegen Anbieter rechtliche Schritte einleitet.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Problems ist erheblich: Die nationalen TV-Verträge der Premier League mit Sky Sports und TNT Sports haben ab der kommenden Saison einen Wert von 6,7 Milliarden Pfund (8,1 Milliarden Euro) für vier Jahre. International sind die Medienrechte sogar noch wertvoller.

Auch international kämpfen Ligen und Sender mit illegalen Streams. Die französische Ligue 1 konnte kürzlich nur einen TV-Deal über 500 Millionen Euro pro Saison mit Dazn und BeIN Sport abschließen – deutlich weniger als zuvor. Dazn benötigt mindestens 1,5 Millionen Abonnenten, um seine Investition zu rechtfertigen, hat jedoch erst 500.000 zahlende Kunden gewonnen. Piraterie wird als ein entscheidender Faktor für die geringe Zahlungsbereitschaft der Fans angesehen.

Tom Burrows, Dazns Leiter für globale Rechte, sieht die Branche vor einer Krise: „Wenn wir keine Lösung für dieses Problem finden, wird der Sport als Ganzes darunter leiden.“ In einem offenen Brief forderten die Premier League, Dazn und weitere Organisationen das soziale Netzwerk X (ehemals Twitter) auf, konsequenter gegen die Verbreitung von Links zu illegalen Streams vorzugehen. Seit der Übernahme durch Elon Musk habe sich das Problem verschärft, während die Maßnahmen zur Entfernung von Inhalten unzureichend seien.

Die Premier League betont, dass sie ihre Strategie zur Bekämpfung der Piraterie fortsetzen wird, um den Wert ihrer Medienrechte zu schützen. Richard Masters, CEO der Liga, versicherte den Lizenznehmern, dass der Kampf gegen illegale Streams oberste Priorität habe und konsequent fortgesetzt werde.

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