Die italienische Serie A prüft neue Modelle zur Vermarktung ihrer internationalen Medienrechte. Wie Reuters berichtet, hat die Liga die US-Investmentbank JP Morgan beauftragt, verschiedene Optionen zu analysieren.
Zu den Optionen zählt unter anderem die Gründung einer Medientochtergesellschaft, an der Private-Equity-Firmen Minderheitsbeteiligungen erwerben könnten. Auch eine langfristige Partnerschaft mit einer Sportmedienagentur wird erwogen. In diesem Zusammenhang sollen die Agenturen Peak und Iris Sport Media im Gespräch sein, um die weltweite Reichweite der Serie A auszubauen. Die Ergebnisse der Analyse will JP Morgan bis Ende des Jahres den 20 Erstligisten präsentieren.
Bereits in der Vergangenheit gab es ähnliche Überlegungen: 2021 lag ein Angebot von CVC Capital Partners in Höhe von 1,7 Milliarden Euro für zehn Prozent am gesamten Medienrechtegeschäft der Liga auf dem Tisch, das jedoch von mehreren Vereinen blockiert wurde.
Aktuell nimmt die Serie A nach Angaben von Reuters rund 250 Millionen Euro jährlich mit den Auslandsrechten ein. Ziel der Liga ist es, die Erlöse bis 2030 zu verdreifachen, um im Vergleich zur finanziell dominanten Premier League aufzuschließen. Diese erzielt mit ihren internationalen TV-Rechten deutlich höhere Einnahmen.
Der mögliche Verkauf eines Anteils an den internationalen Medienrechten könnte der Serie A kurzfristig eine erhebliche Finanzspritze sichern. Allerdings würde die Liga dadurch auf Teile künftiger Erlöse verzichten. Zudem zeigt das Beispiel der Ligue 1, dass Private-Equity-Beteiligungen nicht zwangsläufig zu einem nachhaltigen Anstieg der Medienerlöse führen.