Eine neue Studie zeigt umfangreiche Bemühungen des Königreichs zur globalen Einflussnahme durch den Sport.
Saudi-Arabiens Rolle im internationalen Sport steht im Fokus einer neuen Untersuchung der Organisation >> Play the Game. Diese ergab, dass das Königreich bis 2024 insgesamt 910 Sponsoringverträge abgeschlossen hat. Ziel sei es, den Sport als Plattform für Soft Power, Branding und geopolitischen Einfluss zu nutzen.
Laut der Studie ist der saudische Public Investment Fund (PIF) mit 346 Verträgen der aktivste Akteur. Zu den prominenten Kooperationen zählen Vereinbarungen mit der Association of Tennis Professionals (ATP), der Women’s Tennis Association (WTA) sowie dem Fußballverband CONCACAF.
Das Engagement des Königreichs beschränkt sich nicht nur auf altbekannte Sportarten: Saudi-Arabien war 2024 erstmals Gastgeber des Esports World Cup (s. Foto) sowie einer UFC-Veranstaltung und hat zusätzlich die Aktivitäten in Tennis und Snooker ausgebaut. Eine zentrale Rolle spielt die Riyadh Season, ein sechsmonatiges Festival, das verschiedene Sportgroßveranstaltungen vereint. Unter anderem fanden dort hochkarätige Boxkämpfe wie Tyson Fury gegen Oleksandr Usyk statt, außerdem WWE- und UFC-Events sowie das Tennis-Event „Six Kings Slam“.
Laut Play the Game profitieren besonders Fußball, Boxen, E-Sport und Golf von den saudischen Investitionen, gefolgt von Motorsport und Mixed Martial Arts. Saudi-Arabien ist zudem der einzige Bewerber um die FIFA-Weltmeisterschaft 2034 und steht kurz vor der offiziellen Bestätigung als Gastgeber. In einem FIFA-Evaluierungsbericht erhielt das Land eine Rekordpunktzahl.
„Mit Milliarden von Dollar im Rücken und einem rasch wachsenden Netzwerk aus Sponsoring, Partnerschaften und Investitionen haben die Ambitionen des Königreichs die Sportwelt neu gestaltet“, so Stanis Elsborg, Leiter von Play the Game und Mitautor des Berichts. „Diese Expansion dient nicht nur dazu, Saudi-Arabiens Präsenz im Sport zu stärken. Sie ist Teil einer sorgfältig ausgearbeiteten Strategie, das globale Image des Königreichs zu verändern und den Sport als geopolitisches Instrument einzusetzen.“