Der seit Jahren andauernde Rechtsstreit zwischen der Sportmarketing-Agentur Relevent Sports und dem US-amerikanischen Fußballverband US Soccer ist beendet.Wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, wurde die Klage von Relevent am 9. April 2025 „mit Vorurteil“ zurückgezogen.
US Soccer erklärte gegenüber ESPN: „Wir freuen uns, diese Angelegenheit hinter uns zu lassen, da wir uns weiterhin darauf konzentrieren, das Spiel auszubauen und die Dynamik des US-Fußballs vor der Weltmeisterschaft im nächsten Jahr zu nutzen.“
Auch Relevent-CEO Danny Sillman äußerte sich versöhnlich: „Wir schätzen die Zusammenarbeit von US Soccer bei der Erzielung dieser Einigung. Letztendlich verfolgen wir alle dasselbe Ziel: die Verbreitung des Sports in ganz Amerika.“
Die Auseinandersetzung begann im Jahr 2018, als Relevent – mitbegründet von Miami-Dolphins-Eigentümer Stephen Ross – ein Spiel der spanischen LaLiga zwischen dem FC Barcelona und Girona in Miami austragen wollte. Das Vorhaben war Teil einer langfristigen Vermarktungskooperation mit der spanischen Liga. Die FIFA untersagte das Vorhaben jedoch mit dem Verweis auf eine Richtlinie, die Pflichtspiele außerhalb des Heimatlandes der beteiligten Vereine verbietet.
Relevent klagte 2019 gegen US Soccer und die FIFA mit dem Vorwurf, diese hätten sich abgesprochen, um die Austragung ausländischer Ligaspiele in den USA systematisch zu verhindern. Ziel sei es gewesen, Relevent als potenziellen Konkurrenten zur US-amerikanischen Liga-Vermarktungsgesellschaft SUM (Soccer United Marketing) auszuschalten. Die Klage wurde zunächst abgewiesen, später jedoch wieder zugelassen.
Im Rahmen eines separaten Vergleichs mit der FIFA im vergangenen Jahr hatte der Weltverband zugesagt, eine Arbeitsgruppe zu gründen, um mögliche Änderungen der internationalen Spielpolitik zu prüfen. Die aktuelle Einigung mit US Soccer lässt nun Raum für die Austragung offizieller Ligaspiele aus Europa oder anderen Regionen auf US-amerikanischem Boden – sofern die FIFA künftig entsprechende Richtlinien anpasst.
Relevent Sports hat sich in den vergangenen Jahren als global agierender Fußballvermarkter positioniert. Neben der Zusammenarbeit mit LaLiga bestehen kommerzielle Partnerschaften mit der Bundesliga und der English Football League (EFL). Zudem ist Relevent für die Organisation des Premier-League-Vorbereitungsturniers in den USA verantwortlich.
Erst kürzlich wurde bekannt, dass Relevent ab der Saison 2027/28 für sechs Jahre die weltweiten kommerziellen Rechte an den UEFA-Klubwettbewerben (Champions League, Europa League und Conference League) übernehmen wird.
Die Einigung mit US Soccer könnte es Relevent künftig ermöglichen, offizielle Ligaspiele europäischer oder südamerikanischer Klubs in den USA auszurichten – ein potenziell lukratives Format, das das Interesse am internationalen Fußball in Nordamerika weiter steigern dürfte.