Die Auseinandersetzung zwischen dem Automobilunternehmen INEOS Automotive und dem Premier-League-Klub Tottenham Hotspur geht in die nächste Runde: INEOS, das dem Manchester-United-Miteigentümer Sir Jim Ratcliffe gehört, hat nun selbst Klage gegen die Spurs eingereicht.
Der Vorwurf: Vertragsbruch in Zusammenhang mit einer ursprünglich bis 2027 laufenden Sponsoringvereinbarung. Konkret wirft INEOS dem Verein vor, während des Transfers von Harry Kane zum FC Bayern München geheime Gespräche mit dem konkurrierenden Autohersteller Audi geführt zu haben. Dies verstoße laut INEOS gegen die vertraglich zugesicherte Exklusivität. Die Gegenklage beläuft sich auf rund eine Million Pfund Schadenersatz. Tottenham bestreitet dies und fordert seinerseits mehr als 11 Millionen Pfund für entgangene Zahlungen und Vertragsverletzungen.
Die Sponsoringvereinbarung zwischen Tottenham und INEOS war 2022 über fünf Jahre abgeschlossen worden. Das Branding des Grenadier-Fahrzeugs sollte dabei an Spieltagen prominent rund um das Stadion platziert sein. Doch seit Ende 2023 blieb die Zahlung einer vereinbarten Rate aus. Laut Spurs folgte daraufhin die Kündigung im März 2024 – inklusive Forderung nach Schadenersatz.
INEOS wiederum beruft sich auf ein vertraglich geregeltes Ausstiegsrecht und verweist auf eine vorzeitige Beendigung der Partnerschaft im Dezember 2024. Ein Sprecher bestätigte gegenüber The Telegraph, man habe dieses Recht rechtskonform wahrgenommen.
Ein ähnlicher Streit hatte sich Anfang des Jahres auch mit New Zealand Rugby (NZR) ergeben. Dort einigten sich beide Parteien schließlich außergerichtlich. Angesichts der vergleichbaren Vorgeschichte scheint auch im aktuellen Fall ein außergerichtlicher Vergleich nicht ausgeschlossen – trotz der verhärteten Fronten.