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Die Finanzmarktaufsicht FMA untersagt per vorläufigen Bescheid die Fortführung der Commerzialbank Mattersburg. Direktor Martin Pucher, der auch Präsident des SV Mattersburg ist, ist zurückgetreten. Der SV Mattersburg wird dadurch schwere Existenzprobleme bekommen.
Schwere Probleme für die Commerzialbank Mattersburg: Die Finanzmarktaufsicht FMA hat am Dienstag kurz vor Mitternacht der Commerzialbank Mattersburg per Bescheid die Fortführung des Geschäftsbetriebes untersagt. Demnach soll sich bei genaueren Überprüfungen herausgestellt haben, dass die Bilanzen der Bank über Jahre offenbar frisiert und vom Wirtschaftsprüfer vermutlich falsch testiert waren. Vorstandsdirektor Martin Pucher sowie seine Vorstandskollegin sind zurückgetreten – die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Die Bank bleibt vorerst geschlossen – Sparer bekommen ihr Geld entweder direkt von der Bank in vollem Umfang, oder über die staatliche Einlagensicherung bis zur Gesamtsumme 100.000 Euro pro Person und Konto, beziehungsweise Sparbuch.
Hauptsponsor des SV Mattersburg
Pucher ist bekanntlich auch Präsident des SV Mattersburg und die Commerzialbank Mattersburg der wesentliche Geldgeber des Fußballklubs. Das Budget der Burgenländer lag 2018/19 bei 11,34 Millionen Euro – allein für das eigene Personal gab der SVM mehr als 7,4 Millionen Euro aus.
„Pucher baute rund um den SV Mattersburg auch ein kleines Firmenimperium auf. Dem Verein gehört die Fußballakademie Burgenland GmbH zu 35 Prozent, 45 Prozent hält das Land und zehn Prozent die Stadtgemeinde Mattersburg. Pucher selbst ist auch Geschäftsführer der SVM Profisport GmbH, zu der unter anderem eine Sportstättenerrichtungs- und -betriebsgesellschaft gehört“, heißt es in einem aktuellen Artikel auf orf.at.
Die schwerwiegenden Probleme der Commerzialbank Mattersburg werden sich natürlich auch auf den Geldfluss in Richtung SV Mattersburg auswirken. Inwiefern der Fortbestand des Bundesligaklubs gefährdet ist, wird sich erst zeigen. Eine Anfrage von sportsbusiness.at dazu wurde Mittwoch-Früh an die Burgenländer geschickt.
Bank wird liquidiert
Die Mattersburger Commerzialbank steht nach dem Bilanzskandal vor der Liquidation. „An einen Fortbestand ist in keinster Weise zu denken. Die Bank ist zu liquidieren“, betont Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz.
Viele Unternehmen und Privatpersonen würden durch den Bilanzskandal „höchstwahrscheinlich am Ende des Tages sehr viel Geld verlieren“, sagt Doskozil. Die Höhe des Schadens sei derzeit noch nicht absehbar. Die Finanzmarktaufsicht habe ihm jedoch mitgeteilt, dass die Lage „dramatisch“ sei, so der Landeshauptmann.