Der Vorsitzende der Formel E, Alejandro Agag, hat die Europäische Kommission dazu aufgerufen, die geplante Übernahme der MotoGP durch Liberty Media genauer zu untersuchen.
>> Liberty Media, das bereits seit 2017 Eigentümer der Formel 1 ist, plant die globale Motorradrennserie MotoGP für 4,2 Milliarden Euro zu erwerben. Der Abschluss des Deals wird bis Ende 2024 erwartet.
Alejandro Agag äußerte Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen auf den Wettbewerb im Medienbereich. Er wies darauf hin, dass Liberty Media durch den Erwerb der MotoGP erheblichen Einfluss bei der Aushandlung von Medienrechten erlangen könnte, was die Marktdynamik verändern könnte. „Die Verhandlungsmacht, die diese Fusion dem neuen Unternehmen bei den Verhandlungen mit den Rundfunkanstalten verleihen wird, wird beträchtlich sein, und ich denke, die Europäische Kommission wird sich diesen Deal sehr genau ansehen“, sagte Agag gegenüber der Financial Times.
Obwohl Agag nicht ausdrücklich fordert, die Übernahme zu verhindern, spricht er sich dafür aus, „angemessene Mittel zu schaffen, um Fairness auf dem Markt zu gewährleisten“.
Liberty Media erwarb die Formel 1 im Jahr 2017 für 8 Milliarden US-Dollar (7,2 Milliarden Euro) und plant nun, die MotoGP zu seinem Portfolio hinzuzufügen. Agag, der auch Gespräche mit Liberty Media über mögliche Investitionen in die vollelektrische Offroad-SUV-Meisterschaft Extreme E geführt hat, zeigte sich insbesondere besorgt über die wettbewerbsrechtlichen Aspekte der Übernahme.
Der Deal steht unter der Prüfung der europäischen Wettbewerbsbehörden, nachdem frühere Übernahmen von Sportserien durch CVC Capital Partners, einem früheren Besitzer sowohl der Formel 1 als auch der MotoGP, ebenfalls auf Bedenken der Regulierungsbehörden gestoßen waren.