Die digitale Fußballplattform OneFootball verzeichnet laut Chief Operating Officer Maurits Schoen eine signifikante Nutzeraktivität während laufender Spiele: Zwischen 40 und 50 Prozent aller Pay-per-View-Käufe (PPV) für Live-Inhalte finden während des Spiels statt.
Auf der SportsPro New York-Konferenz erläuterte Maurits Schoen, wie insbesondere Kurzvideos – ähnlich wie sie auf TikTok erfolgreich sind – das Nutzerengagement steigern und zur Konvertierung in Live-Zuschauer führen. Die Plattform nutzt diese Inhalte gezielt, um jüngere Zielgruppen über mobile Endgeräte zu erreichen und auf längere Highlight-Formate oder Live-Spiele zu lenken.
„Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Der Erfolg von TikTok zeigt, dass Kurzvideos sehr gut ankommen“, sagte Schoen. „Wenn ein Spiel nach 79 Minuten 2:2 steht, möchte man sich vielleicht den hoffentlich sehr unterhaltsamen Abschluss ansehen.“
Kurzclips, sogenannte „In-Game-Clips“, wirken sich laut Schoen positiv auf das Over-the-Top-Angebot (OTT) von OneFootball aus. Dass knapp die Hälfte aller PPV-Käufe erst im Verlauf des Spiels erfolgt, habe selbst intern überrascht und unterstreiche die Wirkung kurzer, mobiler Inhalte auf das Nutzerverhalten.
Verändertes Fanverhalten verändert Plattformstrategie
OneFootball richtet sich mit seiner Strategie auch an ein neues Fanprofil: Digitale Fußballfans verfolgen laut Schoen nicht mehr nur einen Verein, sondern bis zu fünf Clubs – oft abhängig von einzelnen Spielern. So erklärt sich etwa der Erfolg eines Freundschaftsspiels zwischen Al-Nassr und Paris Saint-Germain, das OneFootball als „Abschiedsspiel“ zwischen Cristiano Ronaldo und Lionel Messi vermarktete – mit hoher Nachfrage.
OneFootball war ursprünglich als App für Live-Ergebnisse gestartet, bevor es sich auf digitale Inhalte und Partnerschaften mit Ligen wie der Serie A, der Saudi Pro League und der Major League Soccer (MLS) konzentrierte. Letztere ist auch als Investor beteiligt.
Das Unternehmen verfolgt heute eine offene Plattformstrategie, die verschiedene Inhalte und Services integriert – vom Livestreaming bis hin zu individuell zugeschnittenen Videoangeboten für ein globales, digitales Publikum.