OneFootball Gründer Lucas von Cranach verlässt die Berliner Fußball-Fan-App inmitten einer Krise und übergibt die Führung an den bisherigen Co-Chef Patrick Fischer.
Berichten zufolge soll die Entscheidung von Lucas von Cranach nicht freiwillig gefallen sein. Der Schritt soll den Weg für eine Restrukturierung und einen Schuldenschnitt freimachen. OneFootball und Lucas von Cranach nannten jeweils keine Gründe für den Rückzug des Gründers. Er soll allerdings als Investor involviert bleiben.
„In den vergangenen 15 Jahren habe ich mich mit Leib und Seele für OneFootball und das OneFootball-Team eingesetzt, das mich in all den Jahren auf so fantastische Weise unterstützt und mir zur Seite gestanden hat“, so Lucas von Cranach in einem LinkedIn-Post. „In jedem Unternehmen kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man weiterziehen muss, und dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen.“
OneFootball steckt aktuell in Gesprächen mit Fußballligen und Vereinen über eine Stundung von ausstehenden Forderungen. Die Fußball-Fan-App hatte Medienrechte für Live-Übertragungen erworben, diese jedoch nicht vollständig bezahlt. Unter anderem stehen hierbei noch 60 Millionen Euro aus, die OneFootball an die DFL zahlen muss. Zudem sollen auch weitere Ligen und Vereine hohe Außenstände haben.
Bereits im vergangenen Dezember und im März hat OneFootball Stellen gestrichen, um Kosten zu senken. Mehr als 200 Mitarbeitende mussten das Unternehmen in diesem Zeitabschnitt verlassen.