Der Österreichische Tischtennisverband (ÖTTV) steht vor einer richtungsweisenden Generalversammlung am 30. März 2025. Mit Norbert Darabos bekommt der bisherige Präsident Gotschke einen Gegenkandidaten.
Bereits seit dem vergangenen Jahr gibt es massive Kritik an der Führungsspitze des Verbands. Eine interne Untersuchung hatte Spannungen zwischen Athleten und Verband bestätigt und ein „nachhaltig zerrüttetes Verhältnis“ festgestellt. Dennoch konnte sich die Präsidentenkonferenz im Jänner nicht auf personelle Konsequenzen einigen.
ÖTTV-Präsident Wolfgang Gotschke äußerte sich nach längerer Zurückhaltung zu den Vorwürfen gegen ihn und Sportdirektor Stefan Fegerl. Er räumte Kommunikationsfehler ein, wies jedoch schwerwiegende Anschuldigungen, darunter psychische Belastung von Athleten, entschieden zurück.
Die internen Querelen hatten bereits finanzielle Folgen. Mit Win2day und Ströck verlängerten zwei Hauptsponsoren ihr Engagement nicht. Gotschke setzt auf eine Aussöhnung mit den Athleten und verweist auf bereits eingeleitete Maßnahmen, darunter die Verpflichtung eines zusätzlichen Bundestrainers sowie eine intensivere physiotherapeutische Betreuung.
Trotz der Kritik plant Gotschke, sich erneut zur Wahl zu stellen. „Ich bin kein Sesselkleber“, betont der 61-Jährige. Sollte sich eine Mehrheit für einen neuen Präsidenten aussprechen, werde er dies akzeptieren.
Wahlvorschlag des Salzburger Tischtennisverbands
Nun gibt es tatsächlich einen weiteren Kandidaten für das Amt des Verbandspräsidenten. Der Salzburger Tischtennisverband (STTV) reichte einen Gegenkandidaten für die Verbandsführung ein. Der Vorschlag sieht Norbert Darabos als neuen Präsidenten sowie die ehemalige Spielerin Liu Jia als Sportdirektorin vor.
Neben Darabos und Liu Jia umfasst der Wahlvorschlag folgende Personalien: Mathias Neuwirth als Vizepräsident Organisation, Conrad Miller als Vizepräsident Finanzen und Günther Renner als Bundesliga-Vorsitzender. Zusätzlich wurden Eduard Herzog (NÖTTV), Helmut Jäger (BTTV) und Ernst Promberger (OÖTTV) als Vertreter der Präsidentenkonferenz nominiert.
STTV-Präsident Walter Windischbauer betonte, dass mit Darabos und Liu Jia erfahrene Persönlichkeiten zur Verfügung stünden, um den Verband in ruhigere Fahrwasser zu führen. Auch Darabos selbst erklärte, dass er den ÖTTV mit seiner politischen und wirtschaftlichen Erfahrung unterstützen wolle. Liu Jia möchte sich besonders in der Nachwuchsförderung engagieren und junge Talente auf ihrem Weg begleiten.
Die endgültige Entscheidung über die künftige Verbandsführung fällt bei der Generalversammlung am 30. März.