Der Österreichische Skiverband (ÖSV) wehrt sich juristisch gegen die geplante Zentralvermarktung von Medien- und Marketingrechten durch die FIS. Am Donnerstag findet in Wien die erste Verhandlung statt.
Der >> Österreichische Skiverband (ÖSV) geht juristisch gegen den Weltverband FIS vor und bringt den Streit um die Zentralvermarktung von Weltcup-Rechten vor Gericht. Am Donnerstag wird vor dem Oberlandesgericht Wien die erste Tagsatzung in der Auseinandersetzung stattfinden. Dabei wird der ÖSV seine Position darlegen. Mit einer sofortigen Entscheidung ist jedoch nicht zu rechnen. „Unser rechtlicher Beistand geht nicht davon aus, dass ad hoc eine Entscheidung getroffen wird“, erklärte ÖSV-Geschäftsführer Christian Scherer.
Im April 2024 hatte der FIS-Vorstand beschlossen, die Medien- und Marketingrechte für Weltcups zentral zu vermarkten. Diese Reform, die bislang von den nationalen Verbänden eigenständig durchgeführt wurde, stieß jedoch auf starken Widerstand. Laut Scherer sei der Beschluss „eine Art der Erpressung“, da er von Bedingungen abhängig gemacht werde: „Wenn du das unterschreibst, erhältst du jenes im Gegenzug. Das ist ein Punkt, den wir jedenfalls bekämpfen werden.“
Bereits im Juni hatte der Deutsche Skiverband (DSV) einen juristischen Teilerfolg gegen die FIS erzielt. Das Landgericht München I entschied, dass der Zentralvermarktungsbeschluss europäisches Kartellrecht verletze und nicht umgesetzt werden dürfe. Die FIS legte Berufung ein und betonte, dass die Entscheidung nur den DSV betreffe und nicht auf andere Verbände übertragbar sei.
Scherer sieht in der deutschen Entscheidung jedoch eine Signalwirkung: „Aus dem Urteil ist ganz klar herauszulesen, dass die originäre Rechteinhaberschaft bei den Verbänden, den Organisatoren liegt.“ Dies könne auch für den österreichischen Prozess wegweisend sein.
Grundsätzlich lehnen die Nationalverbände die Idee einer Zentralvermarktung nicht ab, betonen jedoch die Notwendigkeit, in den Entscheidungsprozess eingebunden zu werden. Sie kritisieren das Vorgehen der FIS, insbesondere unter Präsident Johan Eliasch, der es bislang nicht geschafft habe, die Verbände von den Vorteilen der Reform zu überzeugen.