In den höchsten zwei Spielklassen des Herren-Fußballs gibt es 25 Klubs und in den Präsidien und Vorständen sitzen hauptsächlich Männer. Das mag auf den ersten Blick logisch sein, 2025 verwundert dies aber.
+ + sportsbusiness.at Exklusiv - Von Georg Sohler + +
Sichtbarkeit von Frauen ist im Sport ein generelles Problem. So fand der Equal Play Day, den win2day seit kurzem erhebt, dieses Jahr am 20. Februar statt. Die Media-Affairs-Studie untersucht ausgewählte Print- sowie TV-Medien und belegt, dass die Sportlerinnenquote bei 14 Prozent liegt. Dabei ist Repräsentanz unbestritten wichtig.
Bekommt ein Mädchen nur den David und den Marko präsentiert, aber nie die Sarah und die Manuela, wird sie selbst nicht dran denken, Fußballerin zu werden. Ein Problem, das auch die Ex-Sportlerin und jetzige zuständige Staatssekretärin Michaela Schmidt (SPÖ) erkannt hat. Bei der Gendertagung 2025 sagte sie angesichts schleppender Entwicklungen:
„Irgendwann müssen wir den nächsten Schritt gehen und werden Vorgaben setzen müssen, was etwa die Besetzung von Gremien betrifft." Ziel müsse es sein, dass bis 2030 zumindest 30 Prozent der Leitungsfunktionen in den Verbänden von Frauen bekleidet werden.
Fußball verpflichtet
Warum dies hier anhand von Männerfußball diskutiert wird? Weil prinzipiell jede:r Mitglied in einem Verein sein kann. So sind unter den über 24.000 Rapid-Mitgliedern rund 14 Prozent Frauen. Da ist also noch viel Luft nach oben.
Die „Late-Adopter" wie Red Bull Salzburg oder der SK Rapid wurden mehr oder weniger sanft zu Frauenfußball gezwungen. Zuerst kündigte die UEFA an, Klubs in Zukunft nur an europäischen Klubbewerben teilnehmen zu lassen, wenn sie sich im Frauenfußball engagieren. Die Bundesliga weitete dies auf alle Klubs aus.
Und der Fußball ist als unumstrittene Nummer eins in Sachen Teamsport letztlich einfach das Zugpferd, das Sichtbarkeit herstellt – auch und gerade im Funktionärswesen.
Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich alle auf die Ausweisungen der Vorstände auf den Homepages der Vereine, außer beim FC Liefering, der auf der Homepage nichts ausweist. Hierbei wurde das zentrale Vereinsregister (ZVR) abgefragt.